Natürlich ist der Inhalt der 49 bzw. 70 biblischen Schriften das Wichtigste, aber auch die korrekte Anordnung der Bücher bringt zusätzliche Informationen zum Vorschein und zeigt das Wirken Gottes bei Planung und Aufbau der Bibel. Nicht nur der Inhalt der Heiligen Schrift ist von Gott inspiriert, sondern auch die Anordnung der einzelnen Bücher. Als Haupt-Kriterium für die Gruppierung (bzw. deren Reihenfolge) gilt nicht nur die Entstehungszeit, der Umfang oder der Verfasser, sondern viel mehr der geistige Inhalt. Wenn wir uns an die bekannten alten Vorgaben der hebräischen Bibel (Tanach) und des NT (Codices, Sammlungen der griechischen Bibel-Manuskripte) halten, so kommt eine klare und erstaunliche Zahlen-Symbolik zum Vorschein.
Die korrekte Gruppierung und die Reihenfolge der einzelnen Bücher des Alten Testamentes (AT) sind nicht kompliziert und seit über 2.200 Jahren bekannt. Die hebräische Bibel Tanach (TNK) hat eine klare Struktur. Der Tanach ist eine Sammlung von hebräischen Schriften aus einem Zeitraum von etwa 1.200 Jahren. Er besteht aus den 3 Teilen Tora (Gesetz, Weisung), Nevi’im (Propheten) und Ketuvim (Schriften; auch "übrige Bücher" oder "Psalmen" genannt, da sie zuerst in der Gruppe erscheinen). Die Anfangsbuchstaben "TNK" gaben der hebräischen Bibel den Namen TaNaKh (Tanach). Die Christen verwenden nicht diese Bezeichnung, sondern "Altes Testament" (AT) bzw. "Alter Bund", als Unterschied zum "Neuen Testament" (NT) bzw. dem "Neuen Bund". Die Kanonisierung des AT war bereits zur Zeit Esras und Nehemias (3. Jahrhundert v. Chr.) abgeschlossen und wurde von allen anderen Schriften (z.B. der Samaritaner) klar getrennt. Die offizielle hebräische Bibel wurde im Laufe der Jahrhunderte im Judentum immer wieder neu bestätigt. Es gibt absolute Sicherheit: Wir haben heute genau die gleichen Bücher wie zur Lebenszeit Jesu. Die hebräische Bibel wurde ursprünglich auf 22 Schriftrollen verfasst (bzw. gelagert), enthält aber insgesamt 39 einzelne Bücher (bzw. 43 Bücher, wenn die Psalmen als 5 Bücher gerechnet werden). Die Christen haben zwar alle 39 Bücher des Tanach übernommen, aber sie haben eigenmächtig und ohne Grund [1.] die Gruppierung, [2.] die Reihenfolge und [3.] die Anzahl der Bücher verändert, indem sie zusätzliche Bücher ins AT aufnahmen, die nicht zur Bibel gehören (Apokryphen). So haben sie sich von der Ordnung des hebräischen Fundaments, dem Original, abgetrennt, womit ihnen auch die Erkenntnis zur Symbolik der biblischen Zahlen verloren gegangen ist.
Es macht keinen Sinn, ganz neue Einteilungen des AT zu erfinden und dabei gleichzeitig die von Gott inspirierte uralte Ordnung zu zerstören. Die 3 Teile des AT (Gesetz, Propheten, Schriften) wurde schon lange vor der Geburt Jesu bezeugt. Ein Beispiel ist das apokryphe Buch Jesus Sirach (175 v. Chr.), welches im Vorwort vom [1.] Gesetz, [2.] den Propheten und [3.] den "übrigen Büchern" (wie es Luther übersetzte) berichtet. Eine andere Teilung mag zwar theologisch je nach Kirchen-Zugehörigkeit begründet sein, die wissenschaftlichen Fakten sprechen aber klar für die uralte Ordnung des Tanach. Wird zudem die Anordnung der 21 (7x3) prophetischen Bücher und der Weisheits-Schriften verändert, so geht automatisch auch die zahlenmäßige Aussage in der Anordnung der gesamten Bibel verloren. Das Ergebnis ist, dass die Menschen die Bibel für ein ganz normales Buch der Weltliteratur halten, da ihnen wegen der gut gemeinten Arbeit der Theologen verwehrt wird, das klare Wirken Gottes im Aufbau der Bibel zu erkennen. Wollten das die Theologen erreichen? Im AT wurden 21 Bücher von den Propheten Jahwes verfasst und im NT wurden 21 Briefe von den Jüngern Jesu geschrieben. Die 3x7=21 symbolisiert Vollständigkeit in Bezug auf die Propheten/Briefe. Es gibt im AT keine zufällige Anordnung an Büchern, sondern jedes einzelne Buch hat seinen bestimmten Platz und Sinn. Wir sollten uns lieber an dem Fundament der hebräischen Bibel orientieren, denn unser Herr Jesus Christus hat uns ein Beispiel gegeben. Er hat sich nicht an der neuen griechischen (und nicht von Gott inspirierten) Einteilung der Septuaginta 250-100 v. Chr. orientiert, sondern er hat die alte spezifische Dreiteilung des hebräischen AT klar benannt:
"Es muss alles erfüllt werden, was von mir geschrieben steht [1.] im GESETZ des Mose und [2.] in den PROPHETEN und [3.] PSALMEN. Da öffnete er ihnen das Verständnis, dass sie DIE SCHRIFT verstanden, und sprach zu ihnen: So steht's geschrieben, dass der Christus leiden wird und auferstehen von den Toten am 3. Tage..." (Lk 24,44-45).
Wie hier deutlich zu sehen ist, sprach Jesus von der alten Einteilung der hebräischen Bibel und nicht von neu ausgedachten, welche die hebräische Ordnung auslöschen. Jesus sagte nicht: "Es muss alles erfüllt werden, was von mir geschrieben steht in den [1.] Historischen Büchern, [2.] Poetik, [3.] Propheten und [4.] Apokryphen", sondern seine Dreiteilung war unmissverständlich: "[1.] Gesetz, [2.] Propheten] und [3.] Psalmen" (Lk 24,44). Was spricht dagegen, dem Beispiel Jesu zu folgen und die gleiche uralte inspirierte Ordnung der hebräischen Bibel wie zu seiner Zeit zu verwenden?
Die einzelnen hebräischen Bücher des AT sind in einem Zeitraum von über 1.200 Jahren entstanden. Zur damaligen Zeit gab es keine Bücher mit einzelnen Seiten, sondern die Schriften wurden auf sehr kostbaren und teuren Tierhäuten aufgeschrieben und transportiert. Da Leder verderblich ist, mussten die Texte immer wieder neu abgeschrieben werden. Um keinen Fehler zu machen, wurden sogar alle einzelnen Buchstaben gezählt. Stimmte deren Anzahl nicht mit dem Original überein, wurde die Kopie vernichtet. So haben wir bis heute genau die gleichen Texte wie vor tausenden von Jahren. Gott hat dafür gesorgt, dass sein Volk ein geistiges Licht in dieser Welt hat, das waren eben die heiligen Texte. Diese Schrift- oder Buchrollen (oft einfach nur "Rollen" genannt) waren der wichtigste Schatz Israels, denn sie öffneten das Verständnis über Gott und die geistige Dimension. Gott hat das kleine und verachtete Volk Israel auserwählt. Deswegen wurde die Sprache dieses Volkes verwendet, um den ersten Teil der Bibel herzustellen.
Der hebräische Text wird von rechts nach links gelesen und besteht nur aus Konsonanten. Das hatte den großen Vorteil, dass die Schriftrollen in ihrem Umfang viel geringer waren, als wenn sie in anderen Sprachen hätten aufgeschrieben werden müssen. Außerdem wurden einzelne Bücher auf nur einer Rolle zusammengefasst. Das hatte den weiteren Vorteil, dass nur 22 anstatt 39 (bzw. 43) einzelne Rollen aufbewahrt und transportiert werden mussten. Die 5 Bücher Mose waren im Umfang sehr groß, deswegen wurden sie nicht zusammengefasst. Aber die darauf folgenden prophetischen Schriften Josua-Richter und Samuel-Könige wurden auf jeweils nur eine Schriftrolle geschrieben. Die Septuaginta spricht deswegen von den "4 Büchern der Könige". Dies hat auch Hieronymus in der Vulgata 382 übernommen und sprach zusammenfassend vom „Buch der Könige“ (libri regnorum). In den späteren Vulgata-Ausgaben wurden die "4 Könige" unterteilt und entsprechend dem Vorbild der hebräischen Bibel durch "1./2. Samuel" ergänzt. Nun wird verständlich, warum diese 4er-Bezeichnung sogar einige christliche Bibeln übernahmen, z.B. die englische Wycliffe Bible 1380-1388, Coverdale Bible 1535 oder die Great Bible (Cranmer) 1539, welche die "4 Bücher der Könige" ("Regum, 1-4 boke of the kynges") auflisten, ohne den Namen "1./2. Samuel" zu verwenden. Auch die erste gedruckte Bibel der Welt, die Gutenberg-Bibel 1454, spricht von den "1-4 Liber Regum". Da die Septuaginta die beiden Chronik-Bücher "Paralipomenon" bezeichnet, wurde dies Wort auch in den ersten christlichen Übersetzungen verwendet. Das war auch in der Gutenberg-Bibel 1454 der Fall.
Zur Zeit der Kanonisierung wurden auch die 12 Kleinen Propheten auf nur eine einzige Schriftrolle aufgeschrieben. Auch die 5 Bücher der
Psalmen wurden auf eine Rolle zusammengefasst. Das gleiche gilt für Esra-Nehemia. Daher wird in der Septuaginta und der Vulgata das Buch Nehemia als "2. Buch Esra" bezeichnet. Auch die
beiden Chronikbücher wurden auf nur einer Schriftrolle festgehalten. Somit gab es genau 22 Schriftrollen (siehe Abbildung ganz unten).
Es gibt zahlreiche historische Quellen, die von genau 22 Schriftrollen der hebräischen Bibel sprechen. Die berühmtesten davon sind die Schriften des römisch-griechischen Geschichtsschreibers Flavius Josephus (* 37/38 in Jerusalem; † um 100 in Rom), der zur selben Zeit und im selben geographischen Raum lebte, in der das NT geschrieben wurde. In seinem aus 94 n. Chr. stammendem Werk "Gegen Apion" ("Contra Apionem") setzte er sich gegen verfälschende judenfeindliche Autoren zur Wehr und überführte sie ihrer Fehler. Dazu gab er auch einen kurzen Hinweis auf die Anzahl der Schriftrollen der ursprünglichen hebräischen Bibel:
"Es gibt bei uns nicht Tausende von Büchern [griech. "biblion"], die nicht übereinstimmen und sich widersprechen, sondern nicht mehr als 22 Bücher [wörtlich griech. "biblia"; = Schriftrollen], welche die Niederschrift des ganzen Zeitraums enthalten und zu Recht Vertrauen gefunden haben... Die Tatsachen aber erweisen, wie wir mit unseren eigenen Schriften umgehen: Denn obwohl schon eine so lange Zeit vergangen ist, hat es keiner gewagt, etwas hinzuzufügen oder von ihnen wegzunehmen oder umzustellen; vielmehr ist es allen Juden von Kindesbeinen an eingepflanzt, diese als Gottes Satzungen anzuerkennen und an ihnen festzuhalten und für sie, wenn es nötig sein sollte, mit Freuden zu sterben. So konnte man schon oftmals und in großer Zahl Kriegsgefangene sehen, die Folterungen und unterschiedlichste Todesarten in Theatern auf sich nahmen, um nur kein einziges Wort gegen die Gesetze und die mit diesen verbundenen Schriften äußern zu müssen. Wer von den Griechen würde wohl derartiges um seinetwillen auf sich nehmen?" (Contra Apionem 1:8; Übersetzung der Uni Münster, Link).
Auch Hieronymus (*347; †420), der Verfasser der katholischen Vulgata 382 (=lateinische Übersetzung der Septuaginta), spricht im Vorwort zu Samuel-Könige von den 22 Schriftrollen, welche das Volk Israel hatte. Aber er orientiert sich bei der Reihenfolge der Bücher dennoch nicht am hebräischen Original, sondern an der griechischen Übersetzung (Septuaginta). Er schreibt:
"Dass die Hebräer 22 Buchstaben haben, bezeugen die syrischen und die chaldäischen Sprachen, die eng mit dem Hebräischen verwandt sind... Da gibt es also 22 Elementarzeichen, mit denen wir auf Hebräisch alles schreiben, was wir sagen..., so rechnen wir mit 22 Büchern, und durch das Alphabet der Lehre von Gott, wird ein rechtschaffener Mann geleitet..." (Link).
Zahlreichen Kirchenvätern waren die 22 Schrift-Rollen (oft als "Bücher" übersetzt) der hebräischen Bibel bekannt. Sie wussten aber oft nicht genau, auf welche Buchrollen die einzelnen 39 Bücher geschrieben waren. So haben sie zwar oft von den 22 Schriftrollen des AT gesprochen, haben aber manchmal die Reihenfolge der Bücher entsprechend der Septuaginta verändert. Es gibt viele Erwähnungen der 22 Schriftrollen der hebräischen Bibel, z.B.:
Warum besteht der jüdische Tanach heute aus 24 anstatt 22 Schriftrollen? Noch bis weit ins 1. Jahrhundert n. Chr. war es eine Selbstverständlichkeit von den 22 Schriftrollen der hebräischen Bibel zu sprechen. Aber das Problem war, dass die 22 insbesondere für die aus Babylon stammenden Juden keine besondere Zahl war. Lange nach der Zerstörung des Jerusalemer Tempels (70 n. Chr.), also gegen Ende des 1. Jahrhunderts und Anfang des 2 Jahrhunderts, zerteilten einige jüdische Gelehrte daher die ersten 2 prophetischen Rollen (Jos+Ri und Sam+Kön) in 4 Rollen (Jos, Ri, Sam, Kön). So entstand die gewünschte Zahl 24, mit der sie jedem der 12 Stämme Israels jeweils 2 Bücher zuordnen konnten; 12x2=24. Der erste Hinweis auf einen jüdischen Kanon mit 24 Büchern findet sich zuerst in dem apokryphen Buch "4 Esdras" aus dem Jahr 95-120 n. Chr. Mit der Zahl 24 sollte die Vollständigkeit der hebräischen Bibel ausgedrückt werden. Das ist aber nicht so, denn die 22 ist die entscheidende Zahl, denn sie symbolisiert den vollständigen Abschluss des AT. Das althebräische Alphabet hat von Alef bis Taw genau 22 Buchstaben (siehe Alphabete und Zahlenwerte der Bibel). Jakob, der später in Israel umbenannt wurde, ist die 22. Generation nach Adam. Es ist kein Zufall, dass der Stammvater Israels genau in dieser Generation zur Welt kam. Es spricht viel mehr dafür, es bei der alten Ordnung zu belassen und bei den 22 Schriftrollen zu bleiben. Die 24 und erst recht auch die 39 (bzw. 43) sind in Bezug auf den Bibel-Aufbau unvollkommene Zahlen. Sie deuten darauf hin, dass noch etwas fehlt, nämlich das Neue Testament (NT). Die 7 ist die heilige Zahl der Bibel und 7x7=49 bedeutet endgültigen Abschluss, die Vollständigkeit. Die Bibel besteht daher aus 22+27=49=7x7 Schriftrollen und hat genau 43+27=70=10x7 einzelne Bücher. Erst das NT macht die Bibel komplett und vervollständigt die Zahlen-Symbolik der Bibel. Das komplette Verständnis der Zahlen-Bedeutungen im Aufbau der Bibel ist dem Christentum erst in den letzten Jahrzehnten offenbart worden. Und warum nicht früher? Ganz einfach, weil viele Christen sich leider von der hebräischen "jüdischen" Basis des AT abtrennen wollten und lieber eigene katholische Einteilungen annahmen.
Wie deutlich wurde, so war für Jesus die Ordnung der hebräischen Bibel wichtig und nicht die spätere Einteilung der griechischen Übersetzungs-Bibel (Septuaginta). Jesus bezog sich auf die hebräische Ordnung und nicht auf die griechische Unordnung. Somit ist es anhand alter Quellen sehr einfach, auch die richtige Abfolge aller 39 Bücher zu bestimmen. Wir brauchen uns nur an die uralten Vorgaben zu halten und schon entsteht das richtige Bild des AT. Die auf den Abbildungen auf dieser Webseite gegebene Reihenfolge der Bücher ist keine neue Idee oder Veränderung von uns, sondern im Gegenteil, es sind uralte Basis-Informationen, die jeder Christ wissen sollte. Es handelt sich nicht um ein Geheim-Wissen, sondern um frei verfügbare Fakten, die auch auf Wikipedia zu finden sind (Link1, Link2, Link3, Link4, Link5). Jedes Buch des AT hat seinen klar definierten und festen Platz. Die bei Wikipedia dargestellte Reihenfolge der 39 Bücher des Tanach, bzw. zum hebräischen Kanon (siehe Link1, Link2) entspricht zu 100% derjenigen auf dieser Webseite.
In der ursprünglichen Reihenfolge des Tanach sind die Psalmen das 27., das Hohelied das 30., Daniel das 35. und 2.Chronik das 39. (und letzte) Buch des AT (siehe die unterste Abbildung auf dieser Seite). Das Buch Daniel hat eine besondere Stellung, denn es ist nach den 5 Büchern Mose plus den 21 prophetischen Büchern das 27. prophetische Buch der Bibel. Mit anderen Worten: Ohne der "allgemeinen" oder "universellen" Weisheits- und Fest-Literatur (Megillot) steht das prophetische Buch Daniel an der 27. Position des AT, so wie sich auch das Buch Offenbarung an der 27. Position des NT befindet. Das Hohelied als 30. Buch wurde jedes Jahr beim Passafest vorgelesen; es symbolisiert die Liebe Gottes zu uns Menschen und "Jesus war etwa 30 Jahre alt", als er (als Liebe in Person) zum ersten Mal auftrat (Lk 3,23). Christen sollten die Ordnung der hebräischen Bibel achten und sie nicht in christlichen Bibeln verfälschen.
Die im Kapitel über den Aufbau der Bibel angegebene Reihenfolge aller kanonischen Bücher des AT gibt es bereits seit etwa 2.200 Jahren und sie wurde so auch zur Zeit Jesu verwendet. Zusätzlich wurde sie im 1. Jahrhundert n. Chr. nochmals bestätigt (Tanach), sowie in den folgenden Jahrhunderten auch. Der Masoretische Text (von hebräisch "masora": „Überlieferung“; abgekürzt MT oder MasT) aus dem 7. bis 10. Jahrhundert n. Chr. ist nichts anderes als eine hebräische Textversion des Tanach mit Aussprache-Informationen. Er ist Ergebnis der Bearbeitung des Bibeltextes durch die Masoreten (Punktatoren), die Vokal- und Betonungszeichen bei jedem Wort einfügten, womit sie nun auch die Aussprache des hebräischen Textes genau festlegten. Diese jüdischen Schriftgelehrten bestätigten den Tanach und die Reihenfolge der Bücher erneut. Die Punktation hatte allerdings den Nachteil, dass einige hebräische Wörter festgelegt wurden, obwohl im Original die Konsonanten (ohne den Vokalen) mehrere Wortbedeutungen haben konnten. Eine berühmte Ausgabe des masoretischen Textes ist die Biblia Hebraica Stuttgartensia 1968–2013 (BHS; Link). Sie hat die korrekte Anordnung der Bücher. Es gab Übersetzungen des masoretischen Textes in Spanischer, Englischer und Deutscher Sprache, welche stets die korrekte Ordnung behielten. An der sehr kostbaren spanischen Übersetzung Alba Bibel 1430 waren jüdische Gelehrte (z.B. Rabbi Moses Arrangel) beteiligt. Diese Bibel listete die Bücher des AT richtig (wenngleich die Megillot nach dem Chronik-Büchern angereiht wurden; Link). Die späteren spanischen Übersetzungen folgten leider nicht diesem guten Beispiel, sondern der falschen Anordnung der katholischen Vulgata. Es gibt aber genügend gute Beispiele. Der aus Berlin stammende Leopold Zunz 1837 (geboren 1794; gestorben 1886) hat ab 1837 zahlreiche Auflagen des AT in deutscher Sprache veröffentlicht, natürlich mit der korrekten Anordnung der Bücher. Eine Neuauflage erschien 1997. Die erste von einer Frau übersetzte Bibel wurde von Julia Smith erstellt, die Julia Smith Literal Translation 1876 (JSLT; Titel: "The Holy Bible: Containing the Old and New Testaments; Translated Literally from the Original Tongues"; Link). Sie hat sehr gute Arbeit geleistet und hat die korrekte Reihenfolge der Bücher gezeigt. Die im Jahre 1894 von Emil Friedrich Kautzsch (geboren 1841; gestorben 1910) erstellte Übersetzung ("Die Heilige Schrift des Alten Testaments" (Link1, Link2, Link3) listet die 39 Bücher des AT 100% genauso wie im Aufbau der Bibel auf dieser Webseite gezeigt wird. Dr. S. Bernfeld 1902 hat das hebräische AT ins Deutsche übertragen und die korrekte Ordnung beibehalten ("Die Heilige Schrift: nach dem masoretischen Text neu übersetzt"; Link). Der weitere Titel des Buches ist "Torah, Neviʾim und Khetuvim"; das entspricht der Dreiteilung des AT, die auch Jesus erwähnte. Im Jahr 1917 wurde die erste Übersetzung aus dem Tanach (masoretischer Text) ins Englische erstellt (The Jewish Publication Society of America, JSP. Titel: "The Holy Scriptures According to the Masoretic Text"; Link1, Link2). Die richtige Reihenfolge der Bücher wurde erneut bestätigt. Es gibt seit über 2.000 Jahren gar keinen Zweifel dran, wie die Bücher des AT angereiht werden sollen. Hier kann nicht jeder machen was er will, denn es geht um das Wort Gottes. Sogar Wikipedia bestätigt dies mehrfach: Link1, Link2 (100% die gleiche Reihenfolge der 39 Bücher im Tanakh wie auf dieser Website).
Auch die Polyglotten Bibel zum praktischen Handgebrauch von 1845, die den hebräischen, griechischen (LXX), lateinischen (Vulgata) und deutschen Text (Luther) zeigt, hat die richtige Anordnung der Bücher des AT (Tanach). Wir haben uns auf unserer Webseite beim Aufbau der Bibel also keine neue Reihenfolge der 39 Bücher des AT (Tanach) ausgedacht, sondern haben die gleiche Ordnung beibehalten, die es auch zur Zeit Jesu und davor gab. Und dies bei der neuen Jewish Study Bible 2014 der Fall:
Sogar die Bibel für Dummies 2006 zeigt die richtige Auflistung der 39 Bücher des AT, die sie als die "jüdische Ordnung" bezeichnet. Dies ist korrekt, denn die christlichen Bibeln orientieren sich leider nicht an der Vorgabe der hebräischen Bibel (Tanach), die es zur Zeit Jesu gab. Somit bleiben der logische Aufbau des AT und die Zahlenbedeutungen den meisten Christen verborgen und die meisten Christen wissen auch nicht, welche Bücher an den biblischen Festtagen vorgelesen wurden und warum (Megillot). Das AT hat eine Dreiteilung, wobei aber nicht nur die Propheten, sondern auch die Schriften aus drei Unter-Teilen bestehen, die in dieser Liste nicht angegeben wurden:
Die Tora: (1) Genesis, (2) Exodus, (3) Levitikus, (4) Numeri, (5) Deuteronomium.
Die Prophetenbücher: Die frühen Propheten: (6) Josua, (7) Richter, (8) 1Samuel, (9) 2Samuel, (10) 1Könige, (11) 2Könige. Die späten Propheten: (12) Jesaja, (13) Jeremia, (14) Hesekiel. Die 12 kleinen Propheten: (15) Hosea, (16) Joel, (17) Amos, (18) Obadja, (19) Jona, (20) Micha, (21) Nahum, (22) Habakuk, (23) Zefania, (24) Haggai, (25) Sacharja, (26) Maleachi.
Die Schriften: (27) Psalmen, (28) Sprichwörter, (29) Ijob. - (30) Hoheslied, (31) Rut, (32) Klagelieder, (33) Kohelet [=Prediger], (34) Ester. - (35) Daniel, (36) Esra (Esdras), (37) Nehemia, (38) 1Chronik, (39) 2Chronik.
Die heutige Anordnung der Bücher des AT beruht in den meisten christlichen Bibelübersetzungen der Welt NICHT auf dem hebräischen Original (Tanach), sondern auf der späteren griechischen Übersetzung, der Septuaginta 250-100 v. Chr., welche die Bücher vor allem nach der Entstehungszeit als "Historische Bücher" anordnete. In der Septuaginta wurden nicht nur die Übersetzungen den hebräischen kanonischen Schriften aufgenommen, sondern auch mehrere dubiose griechische Schriften, die gar nichts mit der Bibel zu tun haben, die Apokryphen. Der Codex Sinaiticus und der Codex Vaticanus (beide aus dem 4. Jahrhundert) enthalten nicht die hebräische Bibel, sondern deren griechische Übersetzung (Septuaginta). Sie haben folglich die griechische Reihenfolge der Bücher des AT. Statt der hebräischen Ordnung haben sie die griechische Unordnung, denn sie enthalten auch die Apokryphen.
Der katholische Kirchenvater Hieronymus (* 347; † 420) orientierte sich bei seiner berühmten lateinischen Übersetzung, der Vulgata von 382, an der Reihenfolge der griechischen Septuaginta, aber eben nicht am hebräischen Original (Tanach). Er ließ auch eigene Vorstellungen einfließen und veränderte zusätzlich die Ordnung einiger Schriften. Die Vulgata wiederum war die Haupt-Bibel der Christenheit während 1.500 Jahren. Sie wurde als Grundlage für Übertragungen in andere Sprachen verwendet, so dass automatisch auch die fehlerhafte Anordnung der Bücher übernommen wurde. Mit anderen Worten: Die Reihenfolge der Bücher in christlichen Bibeln folgte nicht dem Original der hebräischen Bibel, sondern deren Übersetzungen, nämlich [1.] der griechischen Übersetzung des AT (Septuaginta) und [2.] deren lateinischen Übersetzung (Vulgata). Die Bücher Rut, Chroniken, Klagelieder, Daniel und Ester lagen folglich an der völlig falschen Stelle. Die Wichtigkeit der Gruppe der 5 Festrollen (Megillot) wurde ganz übersehen. Gerade diese Gruppe der 5 Festrollen darf auf keinen Fall zerteilt werden, denn genau diese Bücher wurden und werden jedes Jahr an spezifischen Festtagen vor der ganzen Gemeinde vorgelesen (siehe unten). Da die Christen aber die 7 Feste Gottes ablehnen und sich stattdessen lieber an Festtagen orientieren, deren Herkunft aus dem Heidentum stammt, ist es normal, wenn sie mit den "Festrollen" gar nichts anfangen können. Dieses Wissen war für die erste christliche Gemeinde noch eine Selbstverständlichkeit.
Die ersten katholischen Bibel-Übersetzungen orientierten sich beim AT streng am Text und an der Reihenfolge der Vulgata. Dazu zählt eine der ersten englischen Bibeln, die Wycliffe-Bible 1383-1390, die auch die Apokryphen enthält. Die erste gedruckte der Bibel der Welt, die Gutenberg-Bibel 1452-1455, hat den Text der Vulgata mit ihrer katholischen Reihenfolge (incl. Apokryphen) veröffentlicht. Auch die erste gedruckte Bibel in einer Landessprache, die deutsche Mentelin-Bibel 1466 folgt ganz der Struktur der Vulgata. Die katholische Reihenfolge der Bücher des AT mit den „4 Büchern Könige“ hatten auch die ersten französischen Übersetzungen, z.B. Petrus Comestor 1520 ("La bible en francoiz"), Olivétan 1535, Bible de Louvain 1550, Jean Calvin 1550 und die Bible de Genève 1588. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich die Stellung nur weniger Bücher verändert. Sogar Martin Luther 1534 hat nicht viel verändert, er setzte lediglich die Apokryphen ans Ende des AT. Dies war auch bei der englischen King James Version 1611 der Fall. Das bedeutet konkret, dass die ganze Welt die katholische Anordnung der biblischen Bücher verwendet (entweder mit oder ohne Apokryphen), ohne sich dessen bewusst zu sein. Nur wenige Christen kennen dagegen die ursprüngliche von Gott inspirierte Struktur der hebräischen Bibel.
Da die meisten christlichen Bibeln der Ordnung der Septuaginta folgen, gehören die Bücher Rut und Ester zu den Geschichts-Büchern und sie befinden sich am Anfang des AT. Das ist ein Fehler, denn so wird die wahre geistige Bedeutung dieser Schriften verschleiert. Sie gehören zu den SCHRIFTEN (Ketuvim) und hier zu der Gruppe der „5 Fest-Rollen“ (Megillot; hebr. megilla = „Schrift- oder Buchrolle“). In der korrekten Ordnung des Tanach entspricht die Reihenfolge der Schriftrollen der Abfolge der wichtigsten jüdischen Feste im Jahresverlauf (siehe Kalender und Feste):
Das Entstehungsjahr ist nicht das entscheidende Kriterium zur Gruppierung, sondern der Inhalt. Würde man beispielsweise die Bücher des NT nur nach ihrer Entstehungszeit ordnen, so würde dabei ein chaotisches Bild zustande kommen. Daher ist es besser, wenn sich alle Gelehrten beim AT und NT an die alten logischen Strukturen halten und auf neue theologische Ideen verzichten. Die hebräische Bibel besteht aus 22 Schriftrollen mit 39 Büchern. Die Gesamtzahl der Bücher in der Septuaginta und der Vulgata lässt sich dagegen überhaupt nicht mehr bestimmen, da es schon seit den Anfängen regionale Unterschiede und Meinungsverschiedenheiten bei der Aufnahme einzelner Schriften gab. Zusätzlich wurden im Laufe der Jahrhunderte umstrittene Bücher beliebig entfernt oder neu hinzugetan. So entstand ein Chaos, ein Tohuwabohu, welches bis heute im Inhaltsverzeichnis vieler Bibeln sichtbar ist. Die hebräische Ordnung wurde in eine griechische und lateinische Unordnung ersetzt.
Den Gelehrten war schon sehr früh klar, dass genau 27 Schriftrollen das Neue Testament (NT) bilden. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Wikipedia hat eine hervorragende Definition veröffentlicht: "Das Neue Testament, abgekürzt NT, ist eine Sammlung von 27 Schriften des Urchristentums in griechischer Sprache, die Jesus Christus als den zur Rettung Israels und des Kosmos gekommenen Messias und Sohn Gottes verkünden." Somit wissen alle Menschen ganz genau, welche Bücher zum inspirierten NT gehören und welche nicht. Darin besteht kein Zweifel im Christentum. Aber was die Reihenfolge der einzelnen Schriften anbetrifft, so herrscht Uneinigkeit. Die Anordnung der Bücher im NT in den Abbildungen auf dieser Webseite entspricht der alten und ursprünglichen Ordnung (vgl. Aufbau der Bibel). Das NT besteht aus 4 Teilen, nämlich [1.] Evangelien, [2.] Apostelgeschichte, [3.] 21 Briefe und [4.] Offenbarung. Zusammen mit den 3 Teilen des AT besteht die gesamte Bibel aus 7 (3+4) Teilen. Einige Theologen bestätigen die 4-Teilung, aber sie fassen die Evangelien und die Apostelgeschichte in eine Gruppe zusammen, unterteilen dafür die 21 Briefe in zwei Gruppen, nämlich in die [1.] 7 Allgemeinen- und [2.] 14 Paulus-Briefen. Das ist aber unlogisch, denn die inhaltlichen Gemeinsamkeiten sind bei den Briefen viel größer als zwischen den Evangelien und der Apostelgeschichte. Außerdem besteht die Epistel-Gruppe aus genau 21 (3x7) Briefen, was mit den 21 (3x7) prophetischen Büchern des AT harmoniert. Wir haben großes Glück, denn die Reihenfolge der Bücher des NT ist in den meisten Bibeln richtig, denn nur die Stellung des Hebräerbriefes hätte ein wenig weiter oben sein müssen.
Das Wort Evangelium ist abgeleitet aus dem griechischen "evangelion", was "gute Nachricht" oder "frohe Botschaft" bedeutet. Die 4 Evangelien beleuchten das Leben Jesu aus 4 verschiedenen Blickwinkeln. Die ersten drei Evangelien Matthäus, Markus und Lukas werden als "synoptische Evangelien" (Synoptiker; Synopse = "gemeinsam schauen") bezeichnet, da sie größere Gemeinsamkeiten bei einer zeitlichen Zusammenstellung der Ereignisse aufweisen als das Johannes-Evangelium. Da Jesus das Wort Gottes ist, welches zur Erde kam, um die Menschen vor dem ewigen Tod zu retten, sind die Evangelien die wichtigsten Bücher der gesamten Bibel. Sie gehören an den Anfang des NT und befinden sich somit genau im Zentrum der aus 7 Teilen bestehenden Bibel:
Alle 27 neutestamentlichen Schriftrollen sind im Laufe von 3 bis 5 Jahrzehnten entstanden (vgl. Datierung). Sie wurden von Beginn an von den christlichen Gemeinden gesammelt, vielfach abgeschrieben und in alle Regionen verteilt. So sind (trotz der Vernichtung und Verbrennung vieler Schriften durch Römer, Griechen und Juden) bis heute noch weit über 5.000 Manuskripte ganz oder teilweise erhalten geblieben. Dabei sind die sehr vielen alten Übersetzungen in zahlreichen anderen Sprachen noch gar nicht berücksichtigt. Das macht die Bibel historisch einmalig und gibt uns absolute Sicherheit bezüglich des Textinhaltes.
Noch vor der endgültigen Fertigstellung des neutestamentlichen Kanons, wurden alle Bücher in drei möglichst gleich großen Sammlungen zusammengefasst. Diese 3 Sammlungen waren nur die Vorstufen der Kanonisierung:
Die Sortierung war zeitlich und regional verschieden. Einige Sammlungen reihten die Apostelgeschichte hinter den Evangelien, die anderen erst hinter den Paulus- oder sogar hinter den Allgemeinen Briefen an. Wieder andere hatten die sog. „Offenbarung des Johannes“ nicht ans Ende des NT, sondern zu den Johannes-Briefen gelegt. Das Buch der Offenbarung wurde erst spät als 4. Gruppe des NT akzeptiert. Manche Theologen wollten es ganz abschaffen, da sie den Inhalt nicht verstehen konnten. Schon früh wurde aber deutlich, dass dieses Buch sehr wohl zur Bibel gehört und Inhaltlich mit den Evangelien und dem Buch Daniel harmoniert. Die drei etwa gleich großen Sammel-Schriften lagen zwar vor, doch die Frage war, in welcher Reihenfolge die 27 einzelnen Bücher angeordnet werden sollten?
Für die erste christliche Kirche (die sog. Urgemeinde) war eine bestimmte Reihenfolge der Bücher nicht wichtig, denn die sie waren froh, wenn sie überhaupt einige der 27 Schriftrollen lesen konnten. Die Manuskripte waren sehr wertvoll und wurden von Gemeinde zu Gemeinde getragen und immer wieder neu abgeschrieben, oft heimlich unter Verfolgung. Wir wissen nicht, wie viele Gemeinden es sich überhaupt leisten konnten, alle 27 Bücher zu besitzen. Viele Christen heute sind sich ihres großen Schatzes auf dem Bücherregal gar nicht bewusst. In früheren Generationen mussten einzelne Textpassagen auswendig gelernt und in der Familie weitergegeben werden, da nicht genügend Geld für den Erwerb auch nur einer einzigen Schriftrolle vorhanden war. Bereits 200 n. Chr. waren die vier Evangelien in einem Kodex zusammengefasst und bildeten den Anfang des NT. Daran gab es keinen Zweifel. Aber die Gelehrten waren sich nicht sicher, ob nach den Evangelien der Corpus Paulinum oder der Corpus Apostolicum mit der Apostelgeschichte angereiht werden sollte. Und wie ist es mit den 21 Briefen? Die Paulusbriefe waren zwar älter, aber inhaltlich schließt die Apostelgeschichte direkt an die Evangelien an und gehört eindeutig an die 5. Stelle des NT. Sie ist kein 5. Evangelium, welches über das Leben Jesu berichtet, sondern die geschichtliche Fortsetzung des Evangeliums nach Lukas mit der Beschreibung der ersten christlichen Gemeinde. Somit fangen AT und NT jeweils mit einem historischen Pentateuch (Fünf-Rollen-Buch) an. Danach folgen die 14 langen frühen Paulusbriefe und am Ende die 7 kurzen und späten Allgemeinen Briefe. Die meisten Allgemeinen Briefe wurden erst geschrieben als es die christlichen Gemeinden bereits lange gab. Daher sind sie „allgemein“ (universell) verfasst und sprechen alle an.
Wesentlichen Einfluss auf die Reihenfolge der neutestamentlichen Bücher in unseren heutigen Bibeln hatte die lateinische Übersetzung der griechischen Grundtexte, die Vulgata 382 n. Chr., die offizielle katholische Bibel. Sie setzte den gesamten Corpus Apostolicum als Ganzes ans Ende des NT. Nach dem Johannes-Evangelium folgte gleich der Römerbrief und die Apostelgeschichte erschien erst nach dem Hebräerbrief. Über die Jahrhunderte hindurch wurde diese Ordnung in der Vulgata nicht verändert und weltweit verbreitet. Sehr viele lateinische Bibeln (Vulgata), die über die Jahrhunderte erstellt wurden (Handschriften und Drucke) fügen die Apostelgeschichte NACH den Paulus-Episteln. Daran hat sich auch John Wycliffe 1383-1390 gehalten (Philemon, Hebr, Apg, Jak, 1-2 Petr, 1-3 Joh, Jud), da er aus der Vulgata übersetzte. Diese einzige Quelle hatten auch viele Übersetzer nach ihm, denn der griechische Codes Sinaiticus (1844 entdeckt) und die weiteren Codices waren damals noch gar nicht bekannt. Das wohl erste vollständig erhaltene NT in deutscher Sprache, der Codex Teplensis 1390 (Cod-Tpl; "Waldenser-Bibel", Ende 14. Jh.) listet die Apg sogar nach den 21 Briefen, also direkt vor der Offenbarung. Die berühmte deutsche Handschrift, die Ottheinrich-Bibel 1425-30 (OTHR), der Cod-Pal-Germ-23 1441 und die Eberler-Bibel 1464 (EBRL), listen die Apostelgeschichte zwischen dem Hebräer- und Jakobus-Brief. Diese und viele weitere katholische Bibel-Übersetzungen folgen dem Vorbild der Vulgata. Nun wird klar, warum die erste gedruckte Bibel der Welt, die Gutenberg-Bibel 1452-1455 (GTB) die Apostelgeschichte nicht nach den Evangelien, sondern weiterhin nach dem Hebräerbrief einordnet. Das gleiche Muster übernahm auch die weltweit erste gedruckte Bibel in einer Landessprache, die deutsche Mentelin-Bibel 1466 (gedruckt in Straßburg; damals Deutschland, heute Frankreich). Wieder erschien die Apg nach Hebräer und auch die anderen vor-lutherischen (katholischen) Bibeln folgten dieser Ordnung, z.B. Eggestein 1470, Pflanzmann 1475, Zainer 1475-1477, Sorg 1477-80, Koberger 1483, Grüninger 1485, Schönsperger 1487-1490 und die niederdeutsche Lübecker Bibel 1494. Gerade in Deutschland wurden sehr viele Bibeln hergestellt. Auch die erste vollständige Bibel in mehreren Sprachen, die Complutensische Polyglotte ab 1514 (Complutensian Polyglot Bible), zeigt die Apostelgeschichte immer noch nach dem Hebräerbrief und vor den Allgemeinen Briefen. Mit anderen Worten: Bis zur Reformationszeit (kirchliche Erneuerungsbewegung zwischen 1517 und 1648) lag die Apostelgeschichte in der Vulgata und in diversen Übersetzungen hinter den Paulusbriefen (mit dem Hebräerbrief am Ende). Die Apostelgeschichte lag gemäß der katholischen Gruppierung etwa 1.500 Jahre lang am Ende des NT. Erst seit etwa 500 Jahren befindet sie sich in der korrekten Stellung (bzw. Reihenfolge) nach den Evangelien, da zunehmend nicht mehr die lateinischen, sondern die griechischen Texte mit ihrer Ordnung als Grundlage verwendet wurden.
In den französischen Bibeln befindet sich der Hebräerbrief am Ende der 14 Paulusbriefe. Es gibt aber eine Besonderheit, denn die Bibel von Petrus Comestor 1520 ("La bible en francoiz") listet die Apostelgeschichte nach dem Hebräerbrief, danach folgen die Universellen Epistel und die Offenbarung.
Erasmus von Rotterdam hat ab 1516 seine berühmte Ausgabe des griechischen Textus Receptus („Novum Instrumentum omne“) veröffentlicht, der als Übersetzungs-Grundlage in andere Sprachen diente. Er hat den Fehler der Vulgata korrigiert und die Apostelgeschichte hinter die Evangelien gesetzt. Er hat jedoch den Hebräerbrief an der falschen Stelle gelassen (siehe unten), da ihm die Ordnungen der alten Codices nicht bekannt waren. Viele Übersetzter haben folglich, in Unkenntnis der ursprünglichen Anordnung, diesen Fehler in viele andere Sprachen übernommen. Auch Frederick Scrivener (1813-1891) hat 1887 das „Greek New Testament“ mit gleicher Reihenfolge veröffentlicht. Dagegen haben sich Westcott und Hort 1881 (Abk.: WH-1881; „The New Testament in the Original Greek“) für die Anordnung des Codex Vaticanus entschieden und haben die Allgemeinen Briefe direkt nach der Apg gelistet und den Hebräerbrief an die 10. Stelle (nach 2. Thess) zurück versetzt.
Martin Luther 1522 orientierte sich nicht am Fehler der Vulgata, sondern brachte die Apostelgeschichte vor den Briefen, beließ die Allgemeinen Briefe am Ende des NT. Die erste katholische Gegen- bzw. Korrektur-Bibel zu Luther wurde von Hieronymus Emser 1527 erstellt. Er ordnete noch die Apostelgeschichte nach den Evangelien und Hebräer nach Philemon (also vor den Allgemeinen Briefen). So dachte auch Eck 1537. Aber die katholischen Korrektur-Bibeln von Dietenberger 1534 und 1540 übernahmen zunächst streng das gleiche Muster der Vulgata, so dass die Apostelgeschichte wieder am Ende des NT, also nach den Paulusbriefen erschien. Doch bereits in den jeweiligen späteren Ausgaben wurde die Apostelgeschichte auch in allen katholischen Bibeln an die richtige Stelle (hinter die Evangelien) gesetzt, was auch vom inhaltlichen Sinn her und nach der Entstehungszeit logisch ist. Fast alle katholischen, protestantischen und frei-kirchlichen Bibelübersetzungen der Welt haben die Apostelgeschichte nun an der richtigen Stelle. Zusammen mit den 4 Evangelien bilden sie die 5 historischen Bücher des NT, was mit den 5 Büchern Mose harmoniert. Insgesamt sind es die 10 (5+5) Schriftrollen des Gesetzes und zwar des alten (AT) und des neuen (NT) Gesetzes (Erklärung der Unterschiede).
Paulus war der erste, der Briefe an die sich neu bildenden christlichen Gemeinden schrieb (vgl. Datierung). Das oft genannte Wort "Epistel" ist nichts anderes als ein über das Lateinische aus dem Griechischen entlehntes Wort für „Brief" (griech. epistolē; lat. epistola). „Die Paulusbriefe wurden von Beginn an gesammelt. Den Anstoß dazu gab der darin enthaltene theologische Wahrheitsanspruch (1Thess 1,5; 1Kor 2,4; Röm 1,16 und öfter). Sie sollten vorgelesen (1Thess 5,27; Röm 16,16) und weitergegeben werden (Gal 1,2; 2Kor 1,1), damit die Empfänger sie einsehen konnten (Gal 6,11). Demgemäß wurden sie in den Gemeinden ausgetauscht (Kol 4,16). Sogar Gegner rühmten ihre Überzeugungskraft (2Kor 10,10). Vor gefälschten Exemplaren wurde gewarnt (2Thess 2,2; 3,17); das setzt eine Sammlung voraus. Der Autor von 2Petr 3,15-16 kannte eine solche, da er sich zum Inhalt der Paulusbriefe insgesamt äußert. Diese Notizen im NT zeigen die hohe Wertschätzung der Paulusbriefe im Urchristentum“ (Wikipedia).
Schon seit den Anfängen der Kanonisierung wurden die Briefe des Paulus an die 7 Gemeinden in der Zerstreuung nicht nach der Entstehungszeit, sondern nach dem Umfang (Anzahl der Wörter) sortiert. Danach folgte in den ältesten Schrift-Sammlungen (Codices) immer der Hebräerbrief an 10. Stelle, obwohl er vom Umfang her nach dem 1. Korintherbrief hätte eingeordnet werden müssen. Somit wird deutlich, dass sich die ersten Christen sehr wohl Gedanken über die richtige Anordnung der Briefe machten und die Gruppe der Briefe an die 7 Gemeinden klar von dem Brief an das "Volk" der Hebräer unterscheiden konnten.
Der Heilige Geist hat beim Aufbau des NT gewirkt und hat die ersten Christen inspiriert, die richtigen Bücher zur Bibel aufzunehmen. Die späteren neu entstandenen Kirchen haben zwar die 27 Bücher des NT beibehalten, doch deren Reihenfolge wurde beliebig verändert. Die katholischen Theologen hatten dabei wesentlichen Einfluss auf die späteren Anordnungen, denn die meisten Bibel-Übersetzungen orientierten sich eben nicht an der Ordnung der alten griechischen Codices (z.B. Codex Sinaiticus 330-360 n. Chr.), sondern an der erst Ende des 4. Jahrhunderts entstandenen lateinischen Übersetzung des NT, der Vulgata 382 n. Chr. Einige Vulgata-Ausgaben beinhalteten zusätzlich den apokryphen Laodizenerbrief (hinter Hebräer und vor der Apg), der aber zurecht schon früh im Christentum abgelehnt wurde, da es sich um eine späte Fälschung handelt.
So wie Johannes in der Offenbarung an die 7 Gemeinden schrieb, so schrieb Paulus bereits vorher an 7 andere Gemeinden, die er persönlich betreut hat. Diese Briefe bildeten daher schon immer den Anfang des NT. Danach folgte der Brief an die Hebräer, welcher ebenfalls von Paulus verfasst wurde (hier der Beweis). Ursprünglich war der Hebräerbrief nicht am Ende, sondern in der Mitte der neutestamentlichen Briefe. In den ersten Schrift-Sammlungen der neuen christlichen Kirche gehörte der Paulus-Brief zum "Corpus Paulinum", der ersten christlichen Liste von genau 14 (nicht 13) akzeptierten und anerkannten Paulus-Briefen (mehr Info zum Verfasser des Hebräer-Briefes).
Die weltweit älteste und bis ins 5. Jahrhundert einzige vollständig erhaltene Abschrift des NT ist der Codex Sinaiticus 330-360 n. Chr. Er wird oft als die "älteste Bibel der Welt" bezeichnet. Der Codex Sinaiticus wurde von dem deutschen evangelischen Theologen Konstantin von Tischendorf am Berg Sinai entdeckt. Dieser hat die korrekte Ordnung der 14 Paulusbriefe. "Einige Forscher halten die Handschrift für eines der 50 Exemplare, die Kaiser Konstantin I. als Förderer der christlichen Kirche etwa um 320 in Auftrag gab" (Wikipedia). Die gleiche Reihenfolge der Paulusbriefe haben alle frühesten vollständigen Ausgaben des NT aus dem 4. Jh (Codex Sinaiticus, C. Vaticanus) und dem 5. Jh (C. Alexandrinus, C. Ephraemi Rescriptus, Codex Freerianus), sowie zahlreiche weitere Codices, wie die englische Wikipedia-Seite (Link) aufführt. Sie alle führen den Hebräerbrief immer nach den 9 paulinischen Gemeinde-Briefen, also nach 2. Thessalonicher und vor den Briefen an die 3 Mitarbeiter (Timotheus, Titus, Philemon). Hebräer ist folglich immer das 10. Buch der Paulus-Briefe. Aber der Codex Vaticanus ordnet die Allgemeinen Briefe nach der Apostelgeschichte und noch vor den Paulusbriefen. Die wichtigste Tatsache ist: In all diesen frühen Codices variierte zwar die Stellung der Apostelgeschichte und der Allgemeinen Briefe, aber niemals die Stellung des Hebräerbriefes innerhalb der 14 Schriftrollen von Paulus (vgl. Aufbau der Bibel).
Die Vulgata 382 hielt sich nicht an diese Ordnung, da der Hebräerbrief als zu "jüdisch" galt und er somit nach hinten verschoben wurde, also hinter dem Philemon-Brief. Dem Beispiel der Vulgata folgten wiederum viele Übersetzer auf der ganzen Welt, so dass den Christen die korrekte Ordnung völlig unbekannt geblieben ist. Mit anderen Worten: Nach den 9 Briefen an die 7 Gemeinden folgt der Brief an die "Gemeinde" der Hebräer, der aus dem Judentum stammenden Christen. Zusammen sind es 10 Briefe, die Paulus an bestimmte kirchliche Gruppen (bzw. Gemeinden) schrieb. Danach folgten die 4 Briefe an 3 spezifische Personen (bzw. Brüder) aus der Gemeinde. Zusammen sind es 10+4=14 Paulus-Briefe
Warum wurde der Hebräerbrief von Theologen nach hinten versetzt? Im 4. Jahrhundert wurde der Hebräerbrief in den West-Gemeinden (Rom) an die letzte Stelle der Paulusbriefe verschoben, da sein Inhalt einigen christlichen Theologen nicht gepasst hat. Es kam die Mode auf, sich so weit wie möglich von dem Judentum zu trennen. Manche Theologen wollten den Hebräerbrief sogar ganz aus der Bibel entfernen. Einige sagten, dass er nicht von Paulus geschrieben worden sei (siehe Nachweis, der für Paulus spricht).
Auch Martin Luther (* 1483; † 1546) hatte seine Probleme, denn bei seiner Anordnung hielt er sich noch nicht einmal an die Vulgata, sondern setzte eigenmächtig die 3 für ihn „zu jüdischen“ Schriften (Hebr, Jak, Jud) an die allerletzte Stelle des NT. So war es in seiner Luther-Bibel 1522 (NT) und 1534 (AT+NT). Diese Bücher waren seiner Meinung geringwertig, da sie die Botschaft von Christus nicht so stark im Zentrum hatten wie die Schriften davor. Dies ist aber nicht korrekt, denn gerade der Hebräerbrief offenbart und betont sehr stark die Präexistenz von Jesus, „durch den er [Gott] die Welt gemacht hat“ (Hebr 1,1-14). Der Hebräerbrief zeigt, dass auch Juden zu Christus finden können, denn das AT weist in seinen Prophezeiungen vielfach auf Jesus hin. Luther stellte sogar die Kanonizität des Jakobusbriefes in Frage, weil dieser von "Werken" spricht. Luther hat diese 3 Schriften einfach nicht gemocht, deswegen hat er den Hebräerbrief (im Gegensatz zu allen anderen Bibeln) aus der Gruppe der 14 Paulusbriefe entfernt und nach hinten verschoben (also sogar erst nach dem 3. Johannes-Brief). Dafür wurde er sogar von den evangelischen Christen kritisiert, denn so hat er automatisch auch die Gruppe der "7 Allgemeinen Briefe" zerteilt. Dieser Fehler wurde auch in anderen Übersetzungen übernommen. Die Zürcher Bibel 1531 (Froschauer-Bibel) ordnete in ihren ersten Ausgaben genau-so wie Luther (Hebr später nach Philemon). Und sogar das erst spät in Schlesien (Breslau) von Hofmann 1867 und in Leipzig von Stage 1897 erschienene NT folgt Luther und stellt den Hebräerbrief hinter den 3. Johannes-Brief. Dem Vorbild Luthers schlossen sich sogar einige der ersten englischen Übersetzungen an, wie Tyndale 1525/26, Coverdale 1535, Matthew 1537 und Taverner 1539. Sie alle führten den Hebräerbrief zwischen 3.Joh und Jakobus/Judas, so auch die niederländische Liesvelt-Bibel 1535 (LISVT).
Die nachfolgenden englischen Bibeln haben diesen Fehler korrigiert und den Hebräerbrief zumindest ans Ende der Gruppe der "Paulinischen Briefe" gesetzt, z.B. Great Bible 1540, Geneva Bible 1560, Bishops Bible 1568, Douay Rheims 1582, King James Version 1611 (KJV), Aitken 1777, Webster 1833, Darby 1871, ASV 1901, Worell 1904, Apostolic Bible 2003, Scripture4All 2010... Im französischen NT von Albert Rilliet 1860 befindet sich Hebräerbrief an 10. Position der 14 Paulus-Epistel. Die erste Bibel in einer Landessprache, die auf amerikanischem Boden hergestellt wurde, war die deutsche Saur-Bibel 1473 (Germantown, Philadelphia). Sie beinhaltete den Text der Luther-Bibel, hatte folglich Hebräer zwischen 3.Joh und Jakobus. Die englische Young's Literal Translation 1862/63 (YLT) bietet eine Besonderheit, denn sie legt den Hebräerbrief zwischen Titus und Philemon, dem sich dann die 7 Allgemeinen Briefe anschließen.
Manche Theologen meinten, dass der Heiden-Apostel Paulus keinen Grund hätte, an die Hebräer zu schrieben. Aber das ist nicht korrekt, denn Paulus war selber „ein Pharisäer und ein Sohn von Pharisäern“ (Apg 22,2-5; 23,6), der „mit Vollmacht und im Auftrag der Hohepriester“ tätig war (Apg 26,4-12). Er kannte daher die Denkweise der Hebräer seit seiner Kindheit viel besser als jeder andere. Sein Schreibstil unterscheidet sich von jenem der Briefe an die 7 Gemeinden und ist genau für die Hebräer angepasst. Ob Paulus den Brief selber mit seiner Hand schrieb oder ob er ihn diktierte und durch einem seiner Mitarbeiter auf die Schriftrolle brachte, ist dabei unwichtig. Paulus setzt die genaue Kenntnis des gesamten AT voraus und erklärt ausführlich, dass das AT auf Christus hinweist. Allein das erste Kapitel offenbart Jesus sogar als den Schöpfer der Welt (Hebr 1). Christen, die sich im AT nicht auskennen, können folglich den Hebräerbrief auch nicht verstehen. Dieser Brief passt sehr gut in die Bibel und ist ein großer geistiger Schatz.
Die katholischen, evangelischen und frei-kirchlichen Übersetzungen listen den Hebräerbrief als letzten (den 14.) der paulinischen Briefe. Im Endeffekt spielt es geistig gesehen keine große Rolle, ob der Hebräerbrief an der 10. oder 14. Stelle steht, denn der Inhalt ändert sich nicht. Es ist aber besser die ursprüngliche Reihenfolge zu belassen, denn dadurch wird der Hebräerbrief aufgewertet. Außerdem gibt es dann die zusammenhängende Gruppe mit den 10 Briefen, die an spezielle christliche Gemeinschaften adressiert waren. Danach folgen die 4 Briefe and die Brüder (Tim, Tit, Phlm). Diesem guten Beispiel folgt auch die englische Wikipedia-Seite (Stichwort "Pauline epistles"), welche alle Paulus-Briefe 100% korrekt auflistet (vgl. "Corpus Paulinum"), während in anderen Sprachen nur von 13. Paulus-Briefen berichtet wird:
Einige wenige Gelehrte wollen die 7 „Allgemeinen Briefe“ vor den 14 Paulus-Briefen aufführen, da einige alte Textsammlungen (C. Vaticanus; C. Alexandrinus) diese direkt hinter der Apostelgeschichte auflisten. Dies ist zwar auch akzeptabel; es spricht aber viel mehr dafür, es bei der bisherigen weltweit verbreiteten Ordnung zu belassen. Diese hat sich im lateinischen Westen schon früh etabliert, nämlich [1.] Apg, [2.] Paulus-, [3.] Allgemeine Briefe. Die Paulus-Briefe wurden zuerst geschrieben, sind umfangreicher, hatten eine viel größere Verbreitung und Bedeutung im Christentum. Sie wurden in der Vulgata und in den meisten Bibel-Übersetzungen seit fast 2.000 Jahren VOR den Allgemeinen Briefen angereiht (vgl. Aufbau der Bibel). Somit haben fast alle heutigen Bibeln die richtige Reihenfolge der Bücher, außer dass der Hebräerbrief an die 10. Stelle der 21 Briefe des NT gehört. Genauere Gründe, die für die Paulusbriefe als erste Gruppe sprechen, sind:
„Darum, meine Lieben, während ihr darauf wartet, seid bemüht, dass ihr vor ihm unbefleckt und untadelig im Frieden befunden werdet, (15) und die Geduld unseres Herrn erachtet für eure Rettung, wie auch unser lieber Bruder Paulus nach der Weisheit, die ihm gegeben ist, euch geschrieben hat. (16) Davon redet er in ALLEN BRIEFEN, in denen einige Dinge schwer zu verstehen sind, welche die Unwissenden und Leichtfertigen verdrehen, wie auch die anderen Schriften, zu ihrer eigenen Verdammnis. (17) Ihr aber, meine Lieben, weil ihr das im Voraus wisst, so hütet euch, dass ihr nicht durch den Irrtum dieser ruchlosen Leute samt ihnen verführt werdet und fallt aus eurem festen Stand. (18) Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus. Ihm sei Ehre jetzt und für ewige Zeiten! Amen“ (2.Petr 3,14-18).
Wer dennoch lieber die Allgemeinen Briefe vor den Paulusbriefen anreihen möchte, der kann es gerne tun. Denn es geht uns sowieso hauptsächlich um den geistigen Inhalt der Schriften. So sollten Christen sich nicht streiten und jeweils die andere Meinung in Liebe akzeptieren. Wer aber meint, die Paulusbriefe einfach so aus der Bibel auslöschen zu können, nur weil ihm einige seiner Aussagen nicht passen, der bekommt es mit Gott persönlich zu tun (siehe Offb 22,18-19), denn das gesamte NT ist inspiriert. Gott wird alle bestrafen, die aus seinem Wort Bücher entfernen und somit seinen Kindern Wissen vorenthalten und sie verführen. In den Heiligen Schriften stehen die Lehren Gottes und nicht des Paulus. Und dass Menschen nicht auf Gott hören wollen, das wissen wir schon seit tausenden von Jahren. Außerdem könnten andere sagen, dass auch die Evangelien nicht zur Bibel gehören oder dass Teile davon gefälscht seien und wir lieber auf die Apokryphen hören sollten. So wäre das geistige Chaos perfekt und warum? Nur weil sich Menschen nicht an der uralten Ordnung orientieren wollen.
Jede einzelne Schriftrolle und Jedes einzelne Buch der Bibel hat seinen bestimmten Platz. Diese Reihenfolge wurde nicht von Menschen im Voraus ausgedacht, sondern sie ist das Ergebnis einer Entwicklung, die über viele Jahrhunderte und viele Generationen hindurch angedauert hat (vgl. die Schreiber der Bibel). Diese Ordnung wurde von Gott genau geplant und ist das Ergebnis des Heiligen Geistes bzw. der göttlichen Inspiration. Gerade die zahlenmäßige Bedeutung, in welcher der Zahl 7 die größte Bedeutung zukommt, zeigt das Wirken Gottes auf deutliche Weise. Obwohl die korrekte Reihenfolge aller 49 Schriftrollen mit den 70 biblischen Büchern schon seit etwa 2.000 Jahren besteht, war sie über die Jahrhunderte hindurch nur wenigen Christen bekannt. Aber sie wurde in der jetzigen Endzeit wieder offenbart, worauf auch Daniel hinweist "und die Erkenntnis wird sich mehren“:
"Und du, Daniel, halte die Worte geheim und versiegle das Buch bis zur Zeit des Endes! Viele werden suchend umherstreifen, und die Erkenntnis wird sich mehren (Dan 12,4; Elberfelder Bibel).
Die Bibel besteht aus 49 (22+27=7x7) Schriftrollen mit den 66 (3x22) bzw. 70 (7x10) einzelnen Büchern. Es gibt aber noch ein zusätzliches geistiges Buch, welches wir derzeit nicht lesen können (das Buch des Lebens). Weitere Informationen: Der Aufbau der Bibel und das Buch des Lebens.