Der Kanon der Bibel

Die Entstehung der Bibel - welches Buch gehört zur Bibel?

Die Bibel ist in einem Zeitraum von über 1.500 Jahren entstanden und wurde erst Jahrzehnte nach dem Tode Jesu als ein Gesamtwerk abgeschlossen und in einem abschließenden verbindlichen Kanon festgelegt. Eine Frage, die sich vielen Christen stellt: Woher können wir wissen, dass die Bibel wirklich nur aus jenen Büchern besteht, welche Gott uns gegeben hat und nicht aus Literatur, die sich Menschen in Laufe der Generationen selber ausgedacht haben? Dies ist eine gute Frage. Die Antwort darauf ist dennoch einfach; wir können sehr sicher, denn hierzu gibt es eine weltweite Einigkeit unter den Wissenschaftlern und sogar unter den vielen unterschiedlichen Religionsgemeinschaften auf der Erde mit all ihren Theologen in Bezug dazu, welche Bücher zur Bibel gehören und welche nicht. Die Katholiken verwenden die gleichen Schriften wie die Protestanten, Freikirchler, Zeugen Jehovas, Siebententags-Adventisten usw. Gott persönlich hat über seinem Wort gewacht und er selber hat dafür gesorgt, dass wir alle ganz sicher sein können, was sein Wort ist und was eben nicht. Streitigkeiten zwischen den Kirchen bestehen nur darin, wie das Wort Gottes ausgelegt wird. Somit hat kein Mensch auf Erden eine Ausrede vor Gott und kann nicht sagen: „ich habe gesündigt, weil ich nicht wusste, was Du willst und was nicht und ob die Bibel echt ist“.

Die Definition des Wortes „Bibel-Kanon“

Die Bibel ist nicht eine Sammlung der gesamten alten Literatur, die an diversen historischen Orten gefunden wurde, sondern sie beinhaltet nur Schriften, welche von Gott inspiriert wurden. Es geht also nicht um eine Zusammenfassung von historischen Werken, sondern um die Verkündigung des Wortes Gottes. Dazu muss es eine Autorität geben, welche dies festlegt und bestimmt, was das Wort Gottes ist und was eben nicht. Wikipedia definiert wie folgt:

 

„Der Bibelkanon ist jene Reihe von Büchern, die das Judentum und das Christentum als Bestandteile ihrer Bibel festgelegt (kanonisiert) und so zum Maßstab (Kanon) ihrer Religionsausübung gemacht haben… Das griechische Lehnwort κανών (kanon) geht auf das hebräische קָנֶה (qaneh, vgl. Hes 40,3 EU) zurück und bezeichnet ursprünglich ein Holz- oder Bambusrohr, das im Bauhandwerk als Messlatte, Lineal, Richtscheit oder Waagebalken verwendet wurde. Es benannte im Hellenismus auch einen ethischen Maßstab, eine Richtschnur, Regel oder Vorschrift für eine Erkenntnis, ein Urteil oder Verhalten. In diesem Sinn einer handlungsleitenden Norm erscheint es viermal im NT (2.Kor 10,13.15.16 EU; Gal 6,16 EU). Schriften christlicher Theologen verbinden es seit etwa 150 mit Begriffen wie Wahrheit, Glauben und Kirche (lateinisch: regula veritatis/fidei/ecclesiae) und beziehen es zur Abgrenzung von Häresien auf Teile oder die Gesamtheit der in der Kirche anerkannten Glaubens- und Lehrtradition.“

 

Es geht also um die Festlegung der Schriften, welche zur Bibel gehören bzw. nicht zu ihr gehören. Es gibt folglich historische Texte, die den Anspruch haben von Gott inspiriert zu sein, während andere aus menschlichen Überlegungen stammen. Die Bibel besteht aus genau 70 einzelnen Büchern, die kanonisch sind. Sie wurden auf 49 Schriftrollen geschrieben, nämlich auf 22 im AT und auf 27 Rollen im NT (vgl. Übersicht Aufbau der Bibel).

Die Kanonisierung des AT

Die Kanonisierung des Alten Testaments (AT) ist in mehreren Schritten erfolgt. Sie begann mit den 5 Büchern Mose (Tora=Gesetz), dem dann die Propheten und die Schriften folgten. Das Alte Testament, bzw. der Alte Bund (vgl. „Unterschiede AT und NT“) lag schon lange vor Jesu Geburt abgeschlossen vor. Die Israeliten selbst nennen die hebräische Bibel „Tanach“ (TaNaKh) nach den Anfangsbuchstaben der aus drei Teilen bestehenden Text-Gruppen, nämlich Tora (Gesetz, Weisung), Nevi’im (Propheten) und Ketuvim (Schriften). Alle Bücher sind in einer bestimmten Reihenfolge angeordnet, so dass automatisch eine Zahlensymbolik entsteht, die beim Aufbau der Bibel deutlich wird. Es waren nicht Philosophen, sondern berufene Männer Gottes, nämlich Esra und Nehemia, welche nach der Rückkehr aus der Babylonischen Gefangenschaft die heiligen Schriften des AT noch einmal gesammelt als verbindlich festgelegt haben (4. Jh. v.Chr.). Dies erfolgte also unter der Beobachtung bzw. unter der Autorität Gottes. Abgeschlossen war der Tanach spätestens um 250 v. Chr. mit dem Beginn seiner griechischen Übersetzung, der Septuaginta, an der etwa 70 jüdische Gelehrte gearbeitet haben (vgl. Unterschiede in der Reihenfolge der Bücher). Das AT hat zwar 39 bzw. 43 einzelne Bücher, aber es wurde ursprünglich nur auf 22 Schriftrollen geschrieben, da die kurzen Bücher (z.B. die 12 kleinen Propheten) auf jeweils nur eine Rolle zusammengefasst wurden. Das hatte den großen Vorteil, dass nur 22 statt 43 Schriftrollen aufbewahrt und transportiert werden mussten. Der Unterschied in der Zählweise der 39 bzw. 43 Bücher des AT beruht darauf, da mache Gelehrte die eine Schriftrolle der Psalmen als nur ein Buch zählen, obwohl sie ursprünglich aus 5 Büchern bestand, die heute in Kapitel eingeteilt sind (1-41; 42-72; 73-89; 90-106; 107-150).

 

Nach der Zerstörung des Tempels und Jerusalems durch die Römer im Jahr 70 n. Chr. haben jüdische Gelehrte den Tanach nochmals bestätigt. Es wurden keine Bücher entfernt und es kamen auch keine neuen hinzu. Der einzige Unterschied bestand darin, dass die Juden später jedem der 12 Stämme jeweils 2 Schriftrollen zuordneten und somit das AT statt in 22 nun in 24 Rollen (2x12) unterteilt war, da die Rollen Josua/Richter und Samuel/Könige jeweils getrennt wurden. Ursprünglich war es aber nicht so. Jakob (=Israel), der Stammvater und Namensgeber des Staates Israel, war die 22. Generation nach Adam (Lk 3,23-38) und das hebräische Alphabet hat 22 Buchstaben. Daher wurde das AT auf 22 (nicht 24) Schriftrollen geschrieben, um die hebräische Vollständigkeit anzuzeigen. Die 22 Rollen werden von vielen historischen Quellen bestätigt. Josephus Flavius (ein jüdisch-römischer Schriftgelehrter aus der Zeit der Erstellung des NT) schreibt in „Contra Aponiem“ (ca. 95n Chr.): „Nicht Zehntausende einander widersprechender und widerstreitender Bücher gibt es bei uns [d.h. den Juden], sondern nur 22 Bücher [Schriftrollen], die die Beschreibung des ganzen Zeitraums [jüd. Geschichte] enthalten; sie werden mit Recht für glaubwürdig angesehen“ (vgl. Das große Bibellexikon 1990, S. 758). Außerdem schreibt er (in Contra Apion I,8), dass nach Artaxerxes I. Longimanus (464-423 v. Chr.) kein weiteres Buch mehr in den Kanon aufgenommen wurde. Niemand habe es auch nur gewagt, etwas an den bestehenden Büchern zu ändern. Die 22 Rollen bestätigen auch viele weitere Quellen, so auch Hieronymus, der Verfasser der lateinischen Übersetzung (Vulgata). Manche sind sich lediglich uneins welche Bücher jeweils auf eine Schriftrolle geschrieben wurden, da die Reihenfolge in der Septuaginta anders ist.

 

In diversen Lexika wird von „Büchern“ statt von „Schrift-Rollen“ gesprochen. Beispiel: „Die jüd. Synode von Jabne (90/95 n. Chr.) legte den Kanon schließlich auf 24 Bücher fest: Gen, Ex, Num, Dtn, Jos, Ri, Sam, Kön, Jes, Jer, Hes, 12 Propheten, Ps, Hiob, Spr, Rut, Hld, Koh, Klgl, Est, Dan, Esra/Neh, Chr.“ (Biblisches Wörterbuch 1994, S.233). Aber das ist zu ungenau, denn es gab zur damaligen Zeit keine Bücher mit einzelnen gebunden Seiten, sondern alle Texte wurden auf sehr lange Schriftrollen geschrieben. So ist auch diese Aussage zu verstehen, denn Esra und Nehemia sind zwar zwei Bücher, die jedoch schon immer auf nur eine Schriftrolle geschrieben wurden: „Die heute übliche Zweiteilung in ein Esra- und ein Nehemia-Buch ist nicht ursprünglich. In LXX ist die Einheit heute noch festgehalten. Im Gefolge von Origenes ist eine Zweiteilung über Hieronymus in Vulgata gekommen“ (Neues Bibellexikon 1991, S. 598).

 

Wie kommt es denn nun, dass zahlreiche christliche Bibelübersetzungen eine andere Reihenfolge der Bücher haben als der Tanach? Bei der Erstellung der Septuaginta wurde die Reihenfolge der Bücher verändert, da sie überwiegend nach der Entstehungszeit geordnet wurden. Zusätzlich wurden auch bibelferne historische Bücher aufgenommen (die sog. Apokryphen). Bei der nochmaligen Übersetzung der Septuaginta in die lateinische (Vulgata) und andere Sprachen sind die in der Septuaginta verursachten Fehler bezüglich der Buch-Reihenfolge und der Apokryphen automatisch übernommen worden. Dies erfolgte in Unkenntnis des hebräischen Originals. Dadurch sind die inhaltlichen Zusammenhänge (z.B. in der Gruppe der Festrollen) verloren gegangen. Wir sollten uns nicht an diese neuen von Theologen ausgedachte Ordnungen halten, sondern zurück zum hebräischen Original gehen. Dann haben wir automatisch eine klare und logische Ordnung und korrekte Reihenfolge der Bücher mit einer Zahlen-Symbolik, die beim Aufbau der Bibel deutlich wird.

 

Für uns von Bedeutung ist, dass der Aufbau der hebräischen Bibel schon vor Jesu Geburt bekannt und als verbindlich festgelegt war. Wir wissen genau, welche Schriftrollen Jesus gelesen hat. Mit anderen Worten: Der Kanon des AT war zu Jesu Zeit abgeschlossen und Jesus hat das Vorhandensein oder die Reihenfolge dieser Bücher niemals kritisiert, da sie allgemein anerkannt waren. Stattdessen hat er oft daraus zitiert und hat sogar die Dreiteilung ausdrücklich bestätigt:

„Es muss alles erfüllt werden, was von mir geschrieben steht im [1.] Gesetz des Mose, [2.] in den Propheten und [3.] in den Psalmen. (45) Da öffnete er ihnen das Verständnis, sodass sie die Schrift verstanden“ (Lk 24,44-45).

Somit können wir bis heute absolut sicher sein, dass wir genau die gleichen Bücher, also genau das gleiche geistige Fundament des AT haben, welches Jesus und die christliche "Urgemeinde" auch hatten und welches die Juden sogar bis heute noch haben.

Kanon Bibel Altes Testament Tanach, Bücher Bibel
Kanonische und Nicht-Kanonische (Apokryphen) Schriften des AT

Die Kanonisierung des NT

Es gibt wesentliche Unterschiede zwischen dem AT und dem NT. Zwar basiert das NT auf der hebräischen Grundlage, dennoch hat der Neue Bund revolutionäre Inhalte in Bezug auf die Liebe, wie es gerade in der Bergpredigt deutlich wird. Wenn es im NT heißt: „es steht geschrieben“, dann ist immer das AT gemeint. Dass diese alttestamentlichen Bücher auch von Jesus und der ersten Christengemeinde gekannt und benutzt wurden, zeigt sich an der Anzahl der vielen Zitate und Verweise auf das AT und NT. Es sind über 800 Zitate, davon beziehen sich über 300 auf Jesus. Somit haben Juden und Christen bis heute genau das gleiche Alte Testament mit den gleichen Büchern. Doch der Bund mit seinen Geboten und Verheißungen wurde geändert (Vergleich der zwei Bunde).

 

In den ersten Jahren und sogar Jahrzehnten nach Jesu Tod wurden alle Ereignisse von den Jüngern Jesu (und den Frauen, die bei der Auferstehung Jesu dabei waren) mündlich weiter gegeben. Als die ersten Nachfolger Jesu älter wurden bestand die Notwendigkeit, die Worte Jesu schriftlich zu fassen, damit sie überall auf der Welt bekannt werden. Paulus war der erste, der mit dem Verfassen der neutestamentlichen Bücher begann (vgl. Datierung und Reihenfolge der Bücher). Die Evangelien zeigen das Leben Jesu aus 4 verschiedenen Perspektiven und die Apostelgeschichte offenbart, wie die erste christliche Gemeinde die Worte Jesu umgesetzt hat. Das letzte Buch der Bibel ist die Offenbarung an Johannes. Er hat sich den Inhalt nicht selber ausgedacht, sondern er folgte lediglich der Anweisung Gottes: „Schreibe, was du gesehen hast und was ist und was geschehen soll danach“ (Offb 1,19). Die letzten Worte der Bibel sind eine Warnung an alle, die etwas aus dem Kanon entfernen oder weitere Bücher danach als angebliches neues „Wort Gottes“ hinzuzufügen wollen: „Ich [Jesus] bezeuge allen, die da hören die Worte der Weissagung in diesem Buch: Wenn jemand etwas hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen zufügen, die in diesem Buch geschrieben stehen. (19) Und wenn jemand etwas wegnimmt von den Worten des Buches dieser Weissagung, so wird Gott ihm seinen Anteil wegnehmen am Baum des Lebens und an der heiligen Stadt, von denen in diesem Buch geschrieben steht“ (Offb 22,18-19).

 

Im Laufe der Jahrzehnte herrschte zunächst Unsicherheit darüber, welche Bücher zur Bibel gehören und welche nicht, da einige Verführer neue Lehren einbringen wollten und selber Texte schrieben (vgl. Apokryphen) und einige sogar das Buch der Johannes-Offenbarung aus der Bibel ausradieren wollten, weil sie den Inhalt nicht verstanden. Im 3. und 4. Jahrhundert waren die 27 Schriften des NT allgemein bekannt und akzeptiert. Und spätestens im Jahre 367 n. Chr. (Athanasius von Alexandria) und 397 (Synode von Karthago) wurden die 27 Bücher offiziell und endgültig schriftlich festgelegt. Das wird auch bei Wikipedia bestätigt: „Athanasius war der erste, der in einem Osterbrief 367 n. Chr. genau die 27 Bücher des Neuen Testaments als kanonisch bezeichnete, die noch heute als solche angesehen werden. Bis zu seinem 39. Osterfestbrief waren verschiedene Listen kanonischer Bücher im Umlauf. Seine Liste wurde schließlich von einer Reihe von Synoden bestätigt und fand als Kanon des Neuen Testaments allgemeine Anerkennung“. Die Reihenfolge der Bücher variierte im Laufe der Zeit und bis heute haben wir die 27 Bücher des NT, die Anordnung in der Lutherbibel ist jedoch etwas anders als in den katholischen Ausgaben (mehr Info).

 

Trotz der klaren Vorgaben, wollen heute christliche Feministinnen den fast 2.000 Jahre alten Kanon des NT aufheben und die Paulusbriefe aus der Bibel verbannen, da sie eine Unterordnung der Frau in der Ehe und in der Gemeinde strikt ablehnen. Das unterscheidet diese Frauen von den Frauen der Bibel (Sara, Noemi, Maria), die sich nicht einzelne Rosinen herausgepickt, sondern dem ganzen Wort Gottes gehorsam waren. Die gesamte Bibel wurde nur von Männern geschrieben und wenn Frauen deswegen nicht auf das Wort der Männer hören wollen, so bleibt ihnen der Weg zur Heiligen Schrift versperrt. Gott wird außerdem alle bestrafen, die aus dem Bibel-Kanon etwas wegnehmen oder etwas anderes hinzufügen wollen (Offb 22,18-19). Die Bibel ist nur mit ihren 70 Büchern komplett. Die christlichen Kirchen haben zwar die Reihenfolge der Bücher des NT verändert, aber 

Kanon Bibel NT Briefe Paulus Epistel Reihenfolge Ordnung Gruppen
Die Kanonischen Bücher des NT in unterschiedlichen Reihenfolgen

Die Zahlen-Symbolik im Bibel-Kanon

Erst wenn das AT und das NT zusammengebracht werden, entsteht eine erstaunliche Gruppierung der Bücher mit einer klaren Zahlen-Symbolik. Die 39 bzw. 43 Bücher des AT waren schon immer ein Hinweis darauf, dass noch etwas fehlt. Erst mit den 27 Büchern des NT wird die Bibel komplett, denn die 66 (3x22) bzw. die 70 (7x10) Bücher der Bibel symbolisieren den perfekten Abschluss. Die komplette Bibel besteht aus 49 Schriftrollen (22 des AT + 27 des NT) mit insgesamt 70 Büchern. Zusätzlich hat das AT 36 (3x12) und das NT 21 (3x7) einzelne Buchnamen. Menschen können sich über all die vielen Generationen hindurch gar nicht untereinander abgesprochen haben, die Bibelbücher derart zu verfassen und anzuordnen, zumal diese vollständige Strukturierung den Menschen erst in den letzten Jahren im vollen Umfang erkannt wurde. Die sensationelle Zahlen-Symbolik zeigt die Planung durch eine intelligente geistige Macht (Gott) beim Aufbau der Bibel.

Wie aus den mündlichen die geschriebenen Worte wurden

In den ersten Jahrhunderten sprach Gott direkt aus dem Himmel zu den Menschen. Er sprach zu Adam und Eva. Dennoch wollten sie nicht auf Gott hören. Gott sprach oft zu einzelnen Menschen der nachfolgenden Generationen. Er sprach zu Kain, zu Noah, zu Mose, zu Hiob, vielen Propheten. So konnten diese Menschen Gottes Worte an Familienangehörige, Kinder und an Nachbarn weitergeben. Dennoch wollten die Menschen nicht auf Gott hören. Gott sprach zum Volk Israel beim Auszug aus Ägypten. Am Berg Sinai verkündete er seine 10 Gebote. „Ihr habt gesehen, dass ich mit euch vom Himmel geredet habe“ (2.Mo 20,23). Doch das Volk wollte trotzdem nicht hören. Sie wollten auch keinen direkten Kontakt zu Gott und sprachen zu Mose: „Rede du mit uns, wir wollen hören; aber lass Gott nicht mit uns reden, wir könnten sonst sterben“ (2.Mo 20,19). Später schrieb Mose: „Der HERR, unser Gott, hat einen Bund mit uns geschlossen am Horeb... Er hat von Angesicht zu Angesicht mit euch aus dem Feuer auf dem Berge geredet“ (5Mo 5:2-4). Er sprach zu Mose, welcher dem Volk Gottes Anordnungen mitteilte. Dennoch wollte das Volk nicht auf Gott hören. Später sprach Gott durch Propheten, die er inspiriert hat. Das Volk verachtete diese und tötete viele, so dass deren Stimmen nicht mehr gehört wurden. Damit auch die Nachwelt die Wahrheit erfahren kann, beauftragte Gott (!) Menschen seine Worte aufzuschreiben. Menschen haben nicht gesagt „lasst uns Bücher schreiben“, sondern Gott beauftragte die Menschen und befahl: „schreibt“. Das ist ein wesentlicher Unterschied. Gott liebt Bücher, deswegen hat er uns 70 gegeben und es war seine persönliche Entscheidung, die historischen Ereignisse und seine Gebote in Schriftform zusammen zu tragen, damit auch spätere Generationen davon lernen können. Nur wenige Worte hat Gott selbst aufgeschrieben, wie die 10 Gebote, alle weiteren Texte wurden von Menschen auf Pergamenten (Tierhäuten) verfasst. Große Teile der Bibel sind direkte Zitate der Worte Gottes. Mose, der die beste Ausbildung in Ägypten erhielt, war der erste inspirierte Schreiber. Gott sagte: „Schreibe dies zum Gedächtnis in ein Buch und präge es Josua ein…“ (2.Mo 17,14). „Da schrieb Mose alle Worte des HERRN nieder und machte sich früh am Morgen auf…“ (2.Mose 24,4). Und Gott sagte weiter: „Schreib dir diese Worte auf; denn auf Grund dieser Worte habe ich mir dir und mit Israel einen Bund geschlossen“ (2.Mo 34,27). Dabei sagte Gott nicht, dass sie es ungefähr sagen sollen, sondern ganz exakt: „Ihr sollt nichts dazutun zu dem, was ich [Gott] euch gebiete, und sollt auch nichts davontun“ (5.Mo 4,2). Es durften keinen eigenen Ideen oder eigenen der Menschen in die Bibel eingebracht werden, sondern nur das, was Gott sagte. Nach Mose übernahm ein weiterer bekehrter Mann die verantwortungsvolle Aufgabe der Fortführung der Bibel, nämlich Josua. „Und Josua schrieb dies alles ins Buch des Gesetzes...“ (Josua 24,26f). Es gab auch andere Bücher zur Zeit Mose (4.Mo 21:4, Jos 10,13) und danach (1.Kön 11,41; 14,19), die nicht in den Kanon aufgenommen wurden, denn nur Gott hat das Recht diejenigen Bücher in seine Bibel aufzunehmen, welche er will. Daniel kannte die damals vorliegenden alttestamentlichen Schriften sehr gut, sie wurden auch jeden Sabbat vorgelesen. Daniel forschte im Jeremia-Buch (Dan 9,2) und bat Gott um Verständnis. Zur Zeit Esras und Nehemias (etwa 400 v.Chr.) wurden alle Schriftrollen des AT zusammengetragen und für immer abgeschlossen. Maleachi schrieb das letzte prophetische Buch des AT, was durch Josephus Flavius bestätigt wird (siehe oben). Nach Maleachi folgten die 400 stummen Jahre bis zum Kommen des Messias.

Der direkte Kontakt mit Gott bewirkt keinen automatischen Gehorsam

Manche Menschen begründen ihre Sünden und ihren Ungehorsam gegenüber dem Wort Gottes, weil Gott nicht mit ihnen direkt redet und weil die Bibel nur ein Buch sei. Aber erstens wollen die meisten Menschen gar nicht, dass Gott zu ihnen spricht, und zweitens wären sie sowieso nicht gehorsam, selbst wenn Gott zu ihnen persönlich sprechen würde, denn sie wollen sich nicht vorschrieben lassen, was sie zu tun und zu lassen haben. Selbstverwirklichung ist das große Stichwort in der Welt. Daher halten sich auch nur sehr wenige Menschen an die 70 kanonischen (also anerkannten) Bücher der Bibel und viele suchen sich andere Schriften, die ihnen das sagen, was sie hören wollen. Wer will denn heute schon die Worte der Bergpredigt hören, z.B. im Bereich der Sexualität? Kaum Jemand. Es ist ein großer Irrtum zu denken, dass das Hören der Stimme Gottes, die Menschen zum Gehorsam bewegt. Aus der Geschichte wissen wir sehr genau, dass es nicht viel bringt. Das sehen wir am Beispiel der ersten Menschen, Adam und Eva. Sie lebten im Paradies, hatten alles und sprachen mit Gott persönlich. Sie hatten also keine Ausreden. Dennoch waren sie nicht gehorsam, sündigten und brachten den Tod in die Welt. Das sehen wir auch sehr gut am Beispiel des Volkes Israel, welches Gott mit unvorstellbaren Wundern aus Ägypten geführt hat, dennoch gehorchte es nicht und sündige in vielfacher Weise. Auch zur Zeit des NT sprach Gott persönlich (Mt 3,17; 17,5) und durch Jesus Christus, der 3,5 Jahre lang predigte. Dennoch haben die Menschen (sogar die Priester) seine Worte gehasst und haben ihn gekreuzigt. Dies geschah obwohl Jesus viele Wunder tat, Macht über die Naturgewalten (Stürme, auf dem Wasser gehen) hatte, Kranke heilen und sogar Tote auferwecken konnte. Das NT ist voller Wunder-Beschreibungen, dennoch beeindruckt es die Menschen nicht. Wunder bringen hartherzige Menschen nicht zu Gott, sie finden immer Ausreden, warum sie ungehorsam sein können. Selbst wenn Tote auferstehen würden, selbst dann würden sie sich nicht and die Worte der Bibel halten, wie im Gleichnis vom Lazarus und dem reichen Mann deutlich wird: „…Sie haben Mose und die Propheten; die sollen sie hören. (30) Er [der reiche Mann] aber sprach: Nein, Vater Abraham, sondern wenn einer von den Toten zu ihnen ginge, so würden sie Buße tun. (31) Er sprach zu ihm: Hören sie Mose und die Propheten nicht, so werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn jemand von den Toten auferstünde“ (Lk 16,29-31). Jesus sagte, dass wir die Bibel haben und wenn jemand den Worten der Bibel nicht glaubt, dann wird er auch nicht glauben, wenn Wunder geschehen.

Die Bibel ist ein geistiges Buch und geistige Menschen brauchen überhaupt keine Wunder, denn der Geist Gottes versichert und offenbart ihnen, dass die Bibel 1.000% Gottes Wort ist. Sie haben gar keine Zweifel. Aber weltliche Menschen sind selbst nach Wundern ungehorsam und finden immer fromme Ausreden, um ihre Sünden zu rechtfertigen und den Inhalt der 70 kanonischen Bücher der Bibel - insbesondere in Bezug auf die Liebe - abzulehnen.

Wir haben die absolute Sicherheit was zur Bibel gehört und was nicht!

Es gibt immer wieder Menschen, die uns in Zweifel am Gottes Wort bringen wollen. Das machen sie mit ähnlichen Worten Schlange (vgl. 1.Mo 3,1): „Ja, sollte Gott gesagt haben, dass die 70 Bücher der Bibel wirklich sein Wort sein sollen?“ Wir brauchen uns nicht verführen zu lassen, denn jeder, der den Inhalt und den Aufbau der Bibel mit der korrekten Reihenfolge der Bücher kennt, der weiß ganz genau, dass es Worte Gottes sind. Wer aber darin nicht liest und nicht Gott um Verständnis bittet, der wird dies niemals erfahren und bis zum Tode in Unsicherheit leben. Wir brauchen keine neuen Schriften, denn die 7 Teile der aus 49 (7x7) Schriftrollen mit den 70 (10x7) Büchern bestehenden Bibel befinden sich in einem endgültig abgeschlossenen Kanon. Es gibt keine Meinungs-Verschiedenheiten zwischen den christlichen Kirchen im Bezug darauf was zur Bibel gehört und was nicht. Alle christlichen Kirchen haben somit ein gemeinsames Glaubens-Fundament. Wir haben absolute Sicherheit und kein Mensch hat eine Ausrede, wenn er die Bibel nicht ernst nimmt.

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Die kanonischen Bücher der Bibel. Altes und Neues Testament