Deutsche Bibel-Handschriften zeigen die Auferstehung Jesu am Sabbat

In keinem anderen Sprachraum wurde die Auferstehung Jesu Christi „an einem Samstag“ oder „an einem Sabbat“ so genau und deutlich formuliert wie in dem deutschen (Links zu den Original-Bibeln siehe hier). Auch die flächenmäßige und zeitliche Verbreitung dieser Aussage über viele Jahrhunderte hindurch ist weltweit einzigartig. Deutschland war über Jahrhunderte hindurch das Land der Bibeln und war maßgeblich an der Verbreitung des Evangeliums beteiligt. Es gab über 150 Übersetzungen, von denen noch einige erhalten geblieben sind. Die folgende Liste ist deswegen nicht komplett, da viele alte Bibeln noch nicht digitalisiert wurden oder uns noch nicht bekannt sind. Die deutschsprachigen Christen waren ganz besonders gesegnet, da an verschiedenen Orten hervorragende und sehr genaue katholische und protestantische Bibeln erstellt wurden. Zunächst wurde die lateinische Bibel (Vulgata) als Übersetzungs-Grundlage verwendet. Sie berichtet im Auferstehungs-Kapitel von einem Kommen der Frauen als „an einem Sabbat“ (Nachweise). Daher sprachen auch die ersten deutschen Bibeln von der Samstags- oder Sabbat-Auferstehung Jesu. Das bedeutet konkret: über Jahrhunderte hindurch war es sogar gar nicht möglich, eine einzige Bibel zu finden, die von einer angeblichen Sonntags-Auferstehung Jesu spricht, da die katholischen Bibeln nur den Samstag-Morgen erwähnten. Wer also heute behauptet, dass die Vulgata angeblich vom Sonntag spricht, der muss erklären, warum all die Gelehrten und Sprachen-Experten über viele Jahrhunderte hindurch ganz anderer Meinung waren und nur den Samstag/Sabbat als Auferstehungstag Jesu definierten? Gerade die Aussagen der alten Bibel-Handschriften sind sensationell und kinderleicht zu verstehen. Die Einführung des Sonntags in die Bibeln erfolgte erst ab über 1.500 Jahre nachdem die Apostel das NT verfasst haben. Da die Vulgata in Mt 28,1b vom ersten (statt einem) Sabbat spricht, haben viele Übersetzer auch so übersetzt. Das ist aber gar kein Problem, da es sich in diesem Fall tatsächlich um den ersten der 7 Sabbate bis Pfingsten handelt, wie auch Mk 16,9 klar beweist. So war die Übersetzung des griechischen Grundtextes zwar nicht ganz korrekt, aber inhaltlich ist es trotzdem richtig, denn es geht eben von diesem "ersten Sabbat" und nicht vom "ersten Tag der Woche" und erst recht nicht um "einen Sonntag". Viele alte katholische Bibeln lehren die Auferstehung Jesu "an einem Samstag-Morgen".                                                              English Version see:  German Manuscripts 

Bibel-Handschriften in deutscher Sprache

Die älteste germanische Bibel ist die Gotenbibel, die bereits vor der Vulgata entstand (350-380 n. Chr.). Ab 800 n.Chr. entstanden mehrere deutschsprachige Übersetzungen, die von Mönchen oder speziell ausgebildeten Bibelmalern mühsam in Handarbeit hergestellt wurden. Es wird angenommen, dass es über 150 deutsche Übersetzungen vor Luther gab, von denen viele allerdings im Laufe der Jahrhunderte verloren gegangen sind. Es ist heute nur wenigen Christen bekannt, dass ihre Glaubens-Geschwister, die im Mittelalter lebten, in den deutschsprachigen Handschriften des NT lesen konnten, dass Jesus nicht „an einem Sonntag“, sondern „an einem Samstag“ (bzw. „an einem Sabbat“) auferstanden ist. Diese Aussagen sind sensationell deutlich! Dies ist nicht verwunderlich, da die Vulgata mit ihren klaren Aussagen im Auferstehungs-Kapitel meist korrekt ins Deutsche übertragen wurde. Zur damaligen Zeit kannten die Übersetzer die lateinische Sprache von der Kindheit an, sie waren somit Experten, was das Verstehen der lateinischen Bibeltexte betrifft. Alle diese katholischen (!) deutschen Bibel-Handschriften berichten von der Auferstehung Jesu „am Samstag“ (bzw. „am Sabbat“). Auf der anderen Seite wurden auch frei formulierte katholische Evangelienbücher und kurze Armenbibeln veröffentlicht, in denen die Kirchenlehre (Karfreitag/Ostersonntag) verbreitet wurde.

Obwohl die Aussagen der Bibel so einfach zu verstehen sind, hat die Kirche die Worte der Bibel uminterpretiert, indem sie sagte, dass nur im Auferstehungs-Kapitel angeblich der sog. "christliche Sabbat" (also der Sonntag) gemeint sei, während an allen anderen Bibelstellen der "jüdische Sabbat" (Samstag) gemeint sei. Nein, es gibt nur einen Sabbat und das ist der biblische Sabbat von Freitag-Abend bis Samstag-Abend (siehe Definition). Der "Sonntag" war niemals ein christlicher Sabbat, sondern es ist ein heidnischer "erster Tag der heidnischen Woche", der von Mitternacht bis wieder zur Mitternacht gerechnet wird. Und in vielen Bibeln steht sogar, dass die Frauen "an einem Samstag"-Morgen (nicht "an einem Sonntag-Morgen") zum Grab kamen. Und Samstag bedeutet natürlich niemals Sonntag. Die Welt hasst den Sabbat und die Wahrheit, deswegen versucht sie alles, um die Worte der Bibel zu verdrehen, um auf den gewünschten heidnischen Sonntag-Feiertag zu kommen. Denn wenn Jesus nicht an einem Sonntag auferstanden wäre, dann würde kein Christ den Sonntag heiligen und keiner würde den weltlichen Kalender akzeptieren. So wurde eine Lüge zum Fundament für die Annahme der Feiertage der Heiden. Dazu musste das Zeichen des Messias, das wichtigste Zeichen in der Geschichte des Universums, von den Christen verleugnet werden und die Worte Jesu wurden sogar von vielen Pastoren verdreht, nur um den unbiblischen Sonntag (der kein einziges Mal in der gesamten Bibel genannt wurde) zu verteidigen und sich vom Kalender Gottes zu lösen.


Althochdeutscher Tatian 830 n.Chr.

Diese Evangelienharmonie (Info und Faksimiles) berichtet in der lateinischen und der altdeutschen Sprache NICHT von der Auferstehung Jesu „an einem Sonntag (lat. dies solis; altdeutsch sunnun tag)“, sondern eben „an einem Samstag“ (althochdeutsch: sambaztac, sambaztag; lat. sabbati). Frage: Wann kam „der Heiland (ther heilant)“ zu den Jüngern? Antwort: „thes selben tages, eines sambaztages“ (des selben Tages, eines Samstags). Das versteht jedes deutsche Kind. Dies ist auch eines von vielen Beweisen, dass klar aufzeigt, dass die Menschen schon von 1.200 Jahren immer im lateinischen und deutschen Texten klar zwischen eine/erste sowie Samstag, Woche und Sonntag differenzieren konnten, genau wussten was sie sagten und was nicht. Unsinnige Redewendungen wie „am ersten Tag der Woche“ oder „am Sonntag“ wurden im NT nicht verwendet. Sogar Lk 18,12 ist hervorragend übersetzt worden. Es folgen die lateinischen und altdeutschen Originaltexte der Evangelienharmonie mit der Übersetzung in heutigem Deutsch darunter. 

Altdeutscher Tatian 830 n. Chr., Interlinear Text, Auferstehung Jesu an einem Sabbat-Morgen, Samstag Auferstehung
Der Altdeutsche Tatian von 830 zeigt die Auferstehung Jesu an einem Samstag-Morgen

Matthias von Beheims Evangelienbuch 1343

Das Wort „Sabbat“ taucht im gesamten Evangeliar (Info und Faksimiles) zwar nicht auf, dafür aber die mitteldeutsche Entsprechung sunabint (Sonnabend, also Sonnabend, der damaligen Bezeichnung für den Samstag, z.B. in Mt 12,1.2.5.8.10.11.12 usw.). Der Übersetzer war in der Lage, genau zwischen eine und erste zu differenzieren, sprach also davon, was „an einem Samstag“ geschah, außer an den beiden Stellen, an denen die Vulgata vom ersten Sabbat (Mt 28,1b; Mk 16,9) spricht. All dies ist ein mahnendes Beispiel an alle Übersetzer der Welt, dass sowohl die Evangelisten in ihrem griechischen Text als auch der Katholik Hieronymus in seiner lateinischen Vulgata, wie auch Beheim in der mitteldeutschen Sprache genau wussten, was sie sagten. Sie alle sprachen jeweils von einem Auferstehungs-Ereignis „an einem Samstag“. Da dem Übersetzer der griechische Text nicht zur Verfügung stand, musste er zwangsläufig den Verständnis-Fehler von Hieronymus in Mt 28,1b übernehmen, der vom „ersten Sabbat“ spricht und nicht von den Übergang der Dunkel- zur Licht-Phase an „einem Sabbat“. Daher haben auch die deutschen Christen Mt 28,1 nur schwer verstehen können. Interessant ist der Vergleich zwischen dem ersten und dem zweiten Vers von Mk 16, denn die Frauen kauften „nach dem Samstag“ die Gewürze ein, aber sie kamen wieder „an einem Samstag“ zum Grab. Nein, es ist nicht eine Woche dazwischen vergangen, denn wer sich im biblischen Kalender auskennt, der kann diesen scheinbaren Widerspruch ohne Probleme verstehen, nämlich, dass es zu Passa bis zu drei Sabbate innerhalb einer Woche gibt:

Drei Rüsttage, drei Sabbate Passahfest, Auferstehung Jesus am Sabbat Morgen, Bibel, Neues Testament
Die 3 Rüsttage und 3 Sabbate während des Passa-Festes

Es ist uns nicht bekannt, ob Beheim die biblische Festtags-Ordnung kannte und ob er wirklich verstanden hat, was Matthäus meinte, aber ihm war klar, dass die Frauen „an einem Samstag“ zum Grab kamen und dass Jesus den Jüngern „an einem Samstag“ erschienen ist. Im Jahr 1867 wurde von Reinhold Bechstein eine Druckversion dieses in der Leipziger Universitätsbibliothek aufbewahrten Original-Handschrift herausgegeben. Es steht seither einer breiten Leserschaft zur Verfügung. Die Woche wurde nur in Lk 18,12 erwähnt und das ist sehr wichtig, denn so haben wir die doppelte Sicherheit, dass Beheim an den anderen Versen eben nicht die Woche meinte. In diesem katholischen Evangeliar können alle deutschen Christen lesen, dass die Frauen „an einem Samstag“ zum Grab kamen und nicht „an einem Sonntag“. Es geht also um die Samstags-Auferstehung Jesu:

Matthias von Beheim Evangelienbuch 1343, Interlinear text, Bibel, Auferstehung Jesu an einem Sabbat-Morgen
Das Matthias von Beheims Evangelienbuch zeigt die Auferstehung Jesu an einem Samstag-Morgen

Augsburger Pergamenthandschrift 1350

Bei der Augsburger Pergament-Handschrift (Info und Faksimiles) handelt es sich um eine Übersetzung aus der Vulgata. Daher wurde der Fehler von Hieronymus in Mt 28,1b automatisch übernommen, der vom „ersten Sabbat“ statt von „einem Sabbat“ spricht. Dennoch ist der Text sensationell, denn er bestätigt in klaren Worten die Auferstehung Jesu „am Sabbat“ (Lk 24,1), „an einem Sabbat“ bzw. „eines Sabbats“ (Mk 16,2; Joh 20,1), „am ersten Sabbat“ (Mk 16,9; Mt 28,1) und „an einem Samstag“ (Joh 20,19). Klarer hätte es gar nicht ausgedrückt werden können, von einem Sonntag war nie die Rede. Zur damaligen Zeit war Latein die Muttersprache der Gebildeten, sie wussten also ganz genau, wie sie die Vulgata ins Deutsche übertragen müssen. Heute wissen das viele nicht, die Latein in der Schule lernen und die sprachlichen Zusammenhänge nicht verstehen und dann zu interpretieren anfangen, damit der für sie verhasste Sabbat ausgelöscht und der heidnische Sonntag eingesetzt wird. Aber die alten Bibeln waren genauer. Nur in Apg 20,7 und 1Kor 16,2 sprachen die Übersetzer allgemein von „einem Wochentag“ ohne genau zu erwähnen, welchen sie meinten:

Augsburger Pergamenthandschrift 1350, Interlinear Text,  Auferstehung Jesu an einem Sabbat-Morgen, Samstag
Die Augsburger Pergamenthandschrift von 1350 zeigt die Auferstehung Jesu an einem Samstag-Morgen

Evangelistar aus dem Benediktiner-Kloster Oberaltaich 13./14.Jh.

Evangelistar aus dem 13./14.Jh. aus dem Benediktiner-Kloster Oberaltaich (Die Evangelien für das ganze Jahr; BSB Cgm 66). Diese katholische Handschrift ist sensationell, denn die Vulgata wurde an allen Stellen korrekt übersetzt. Auf Kirchen-Dogmen wurde verzichtet, deshalb ist immer von der Auferstehung Jesu „an einem Samstag“ die Rede. Es wurde zwischen eine/erste im Text der Vulgata unterschieden. Im Mittelalter war Latein die Kirchensprache, so waren die Übersetzter Experten und wussten ganz genau was die Vulgata aussagt und was eben nicht. Das lateinische Wort „una sabbati“, welches stets vor der eigentlichen Übersetzung im Text als Überschrift verwendet wurde, bedeutet also „an einem Samstag“ und nicht „an einem Sonntag“ oder „am ersten Tag der Woche.“ Mk 16,9 sagt aus, dass Jesus früh an einem Samstag auferstanden ist. Gibt es dazu noch Fragen? Die Vulgata kann nicht zwei Tage gleichzeitig meinen, sondern nur einen, und das ist eindeutig der Samstag: 

Evangelistar Benediktiner Kloster Oberaltaich 13. Jahrhundert, Auferstehung Jesu an einem Samstag Sabbat-Morgen
Das Evangelistar aus Oberaltaich zeigt die Auferstehung Jesu an einem Samstag-Morgen

Veit-Kloz-Evangelistar 14.Jh.

Veit-Kloz-Evangelistar 14. Jh. Titel: „Die Evangelien und Episteln für das ganze Jahr“ (Faksimiles). Im 16. Jahrhundert gehörte diese Schrift Veit Kloz, dessen Name eingetragen ist (BSB Cgm 58). Diese katholische Übersetzung ist sehr gut, es zeigt die Auferstehung Jesu Christi an einem Samstag-Morgen und nicht an einem Sonntag-Morgen. Genau das sollte die Lehre der katholischen Kirche sein:

Veit Kloz Evangelistar Evangelium 14. Jahrhundert,  Auferstehung Jesu an einem Samstag-Morgen
Das Veit-Kloz-Evangelistar zeigt die Auferstehung Jesu an einem Samstag-Morgen

Evangelistar Cod. Lichtenthal 30 aus dem 14. Jh.

Original Handschrift auf Pergament, erschienen in Bayern (Faksimiles). Enthält: Evangelistar und Lichtenthaler Marienklage. Schreibsprache is bairisch (Karlsruhe, Landesbibliothek, Cod. Lichtenthal 30). Das Evangeliar hat die gleiche Übersetzung wie Nürnberg, Stadtbibliothek, Cod. Cent. VI. 43c. Wann kamen die Frauen zum Grab? An einem Sonntag? Nein, es war "an einem Samstag-Morgen":

Evangelistar Lichtenthal 30, 14. jahrhundert, Interlinear Bibel,  Auferstehung Jesu an einem Samstag-Morgen, Sabbat
Das Evangelistar Cod. Lichtenthal 30 zeigt die Auferstehung Jesu an einem Samstag-Morgen

Deutsches Evangelistar ca. 1380

Gerade diese in der nordrheinfränkischen Mundart verfasste Handschrift (Uni Frankfurt, Ms. germ. qu. 55; Faksimiles) zeigt deutlich, welche Probleme die Theologen mit den Aussagen der Vulgata hatten. Die Vulgata spricht nämlich von der Auferstehung Jesu an einem Sabbat. Da aber die jeweiligen Texte zu bestimmten katholischen Sonn- und Feiertagen (z.B. Ostern, Marien- und Apostel-Feste, Allerheiligen usw.) vorgelesen werden sollten, wurde der Text nicht immer wörtlich übersetzt, sondern einfach uminterpretiert, damit die Gemeinde an die Sonntags-Auferstehung Jesu glaubt. Dabei ist zu beachten, dass in Lk 24,1 die Vulgata genau die gleichen Wörter wie in Joh 20,1 verwendet, nämlich „una sabbati“. Es ist folglich völlig unmöglich, dass es mal „an einem Samstag“ und dann „an einem Sonntag“ bedeuten soll. So wird die bewusste Manipulation der Übersetzter deutlich, deren Arbeit nur Widersprüche und Chaos erzeugt hat. Aber Mt 28,1, Mk 16,2 und Joh 20,1 wurden korrekt übersetzt. Jesus ist also an einem Samstag-Morgen auferstanden.

Deutsches Evangelistar 1380, Uni Frankfurt, Auferstehung Jesu an einem Samstag-Morgen, Sabbat
Das deutsche Evangelistar aus 1380 zeigt die Auferstehung Jesu an einem Samstag-Morgen

Weltchronik mit Evangelien-Perikopen der Passion 1385

Sprache: Mittelhochdeutsch. Autoren: Rudolf von Ems, Jansen Enikel, Jans Philipp von Seitz, Gregorius Koehler (Universitätsbibliothek Kassel, Signatur:2° Ms. theol. 4; Faksimiles). Perikpopen sind Abschnitte aus der Bibel, die für die Lesung im Gottesdienst bestimmt sind. Mehrfach wird das Wort „Ostern“ erwähnt, aber an einer Stelle wird von der Auferstehung Jesu an einem "heiligen Samstag" (nicht "heiligen Sonntag") gesprochen. Also: Der Samstag ist der "Heilige Tag" und nicht der Sonntag, denn die Frauen kamen "an einem Samstag-Morgen zum Grab". Die katholische Kirche lehrte also ursprünglich den heiligen Auferstehungs-Samstag. Wörtlich heißt es in Dichtform:

„An dem heyligen Sameztag.

An ainem sameztag daz geschah, darnach zehant man d’Ostern iach.

Ez chom und wolt gen, Maria Magdalen.

Und dy andern marian, dy wollten daz grab schauwen gan.

Wan der gotes engel sider, chom von hymel do her nider…“


Evangelistar aus Bayern Ende 14 Jh.

Diese Handschrift in bairischer Mundart ist sensationell gut (Uni Heidelberg, Cod. Pal. germ. 62; Faksimiles). Der Übersetzer war ein Meister. Er hat auf Kirchenlehren verzichtet und hat die Verse an allen Stellen korrekt übersetzt, nämlich so wie es die Vulgata meinte. Zu seiner Zeit war Latein die Mutter- und Kirchensprache der Gebildeten, daher wussten sie ganz genau was die Vulgata sagt und was eben nicht. Als Überschrift stehen oft die ersten lateinischen Wörter und daneben die deutsche Entsprechung. Gerade hier wird sehr deutlich, was die Evangelisten sagen wollten, nämlich: „vespere autem sabati“ (Mt 28,1) bedeutet „Vesper des Samstages“; „una sabati“ (Lk 24,1) bedeutet „eines Samstages“; „una sabatorum“ (Joh 20,1.19) bedeutet entweder „eines Samstages“ oder „an einem Samstag“; und „mane prima sabati“ (Mk 16,9) bedeutet „früh an dem Samstag.“ Das Wort "ersten" fehlt hier, da der Übersetzter den Kalender Gottes nicht kannte und nicht wusste, was ein "erster Samstag" überhaupt sein sollte. Das war der erste der 7 Samstage, die jedes Jahr bis Pfingsten gezählt werden. Die Vulgata meint eben nicht die Woche oder gar den Sonntag, sondern den Samstag-Morgen, an dem Jesus auferstanden ist. Das steht in sehr vielen alten katholischen Bibeln drin. Nur in Lk 18,12 gibt es mal wieder eine Ungenauigkeit, weil es für die Menschen als Sünde erschien, wenn die Juden ausgerechnet an einem Samstag fasten sollten (mehr Info):

Evangelistar Cod. Pal. germ 62, Interlinear Text, Bibel,  Auferstehung Jesu an einem Samstag-Morgen
Das Evangelistar Cod. Pal. germ. 62 zeigt die Auferstehung Jesu an einem Samstag-Morgen

Waldenser-Bibel = Codex Teplensis 1390

Der Text der Waldenser-Bibel diente als Grundlage für die erste gedruckte deutsche Bibel, der Mentelin-Bibel von 1466. Letztere war gleichzeitig auch die weltweit erste gedruckte Bibel in einer Volkssprache überhaupt. Da die Waldenser-Bibel (Faksimiles) aus der lateinischen Vulgata übersetzt wurde, blieb der Auferstehungs-Samstag erhalten. Lateinisch war zur damaligen Zeit die kirchliche Schrift- und Gottesdienst-Sprache, welche nahezu alle Kirchen-Mitarbeiter perfekt verstanden. Daher war der Übersetzer ein Experte und konnte (im Gegensatz zu vielen Pastoren von heute) genau zwischen eine/erste und Samstag/Sonntag unterscheiden. Da er aber nicht mit den jüdischen Traditionen vertraut war, konnte er nicht verstehen, was die Redewendung „ich faste zweimal des Sabbats“ im Lukas-Evangelium bedeutet. Daher hat er angenommen, dass nur an dieser Stelle die Woche gemeint sein könnte. Doch gerade die Erwähnung der Woche in Lk 18,12 ist sehr wertvoll, denn sie beweist, dass der Übersetzer genau wusste, was er schreibt, nämlich, dass die Frauen nicht „am ersten Tag der Woche“ und auch nicht „am Tag nach dem Sabbat“ und auch nicht „an einem Sonntag“ zum Grab kamen, sondern „an einem Samstag.“ Das versteht jedes kleine Kind. Ist es überhaupt möglich es klarer auszudrücken? Jesus ist „an einem Samstag“ auferstanden, bzw. „am ersten Samstag“ der sieben Samstage bis Pfingsten:

Waldenser Bibel, Codex Teplensis 1380,  Auferstehung Jesus an einem Samstag-Morgen, Sabbat Auferstehung Jesus
Die Waldenser-Bibel von 1380 zeigt die Auferstehung Jesu an einem Samstag-Morgen

Evangelien der guten Meister von Prag um 1400

Diese Handschrift (Faksimiles) wurde um 1400 in Prag erstellt und 1477 im Benediktiner-Kloster Michelsberg bei Bamberg zusammen mit anderen früheren Texten als eine Sammelschrift angelegt. Heute befindet sie sich in der Staatlichen Bibliothek Bamberg, Cod. Lit. 146(B). Sie enthält die Perikopen zu ausgewählten Festtagen und Texte aus dem AT und NT. Am Ende steht der Text „Hie haben die evangelia ein ende als sie gut meister zcu prag gegemacht haben.“ Kaiser Karl IV. (tschechisch: Karel IV.; *1316; †1378) hatte sich um die Eindeutschung der Bibel besonders bemüht, um sektiererischen und reformatorischen Tendenzen entgegenzuwirken. Wie in anderen Werken auch, so wird der Rüsttag als „Karfreitag“ bezeichnet. Ein Beispiel: „Do es nw abet was worden, wann es was karfreytag, der da ist vor dem samstag, da kom Jhesus von Aromathia, ein edel man… Der ging kunlich zcu Pylato und pat umb gotes leichnam.“ Das Passafest wird als "Ostern" oder „österliche Feiertage“ bezeichnet. Da die Texte von Joh 20,19; Mk 16,9 und Lk 24,1 erst eine Woche „nach Ostern“ oder später vorgelesen werden sollten, wurde die Auferstehung Jesu vom Samstag auf den Sonntag verschoben. Somit gibt große Widersprüche, denn nach Mt 28,1 und Joh 20,1 kamen die Frauen "an einem Samstag" zum Grab. Hier ist nicht vom "ersten Tag der Woche" die Rede, sondern das Wort "eine" wurde richtig im Text gelassen, nur der Wochentag wurde einfach ausgetauscht. Gerade die unbiblische Erwähnung des Sonntags in diesem Text ist für uns sehr wichtig, denn sie zeigt genau, dass all die vielen anderen Literaturquellen tatsächlich immer der Samstag gemeint war. Somit unterscheidet sich dieser Prager-Text von den anderen und viel besseren Übersetzungen davor und danach deutlich, in denen es keine derartigen Widersprüche gab. Sie sprachen von der Auferstehung an einem Samstag-Morgen. Das steht auch hier in Joh 20,1:

Evangelien der guten Meister von Prag 1400 n.Chr. Sabbat Sonntag Auferstehung Jesus
Die guten Meister von Prag zeigen die Auferstehung Jesu am Samstag und Sonntag

Ottheinrich-Bibel 1425/30

Die Ottheinrich-Bibel (Faksimiles) hat viele aufwendig hergestellte Abbildungen, aber noch viel wichtiger ist ihr Text, denn dieser spricht (wie auch die deutschen Bibeln davor) von der Auferstehung Jesu „an einem Sabbat“. Obwohl das Wort "Woche" in dieser Bibel mehrmals enthalten war (z.B. Lk 18,12; 1Kor 16,2), vermied es der Übersetzer ausdrücklich, die Ankunft der Frauen am Grab als „am ersten Tag der Woche“ anzugeben. Diese Bibel konnte auch zwischen eine/erste differenzieren und spricht entweder von „an einem Sabbat“ oder von „an einem Tag des Sabbats“, also von einem Sabbattag, an dem Maria zum Grab kam. Der Übersetzer hatte eine ausgezeichnete Kenntnis der lateinischen Sprache, wie anhand der korrekten Übersetzung zahlreicher Verse ins Deutsche nachgewiesen werden kann. Auch Mk 16,9 wurde richtig als „frühe des ersten Sabbats“ im Singular Genitiv übersetzt, ganz genauso wie der griechische Urtext aussagt! Damit meinte Markus den ersten der sieben Sabbate bis Pfingsten. Auch das Brotbrechen der ersten christlichen Gemeinde erfolgte „an einem Sabbat“ statt und nicht „an einem Sonntag“. Diese prachtvolle Bibelhandschrift kann bei der Bayerischen Staatsbibliothek kostenlos über’s Internet (siehe Link) heruntergeladen werden. Sie ist ein eindrucksvolles und mahnendes Beispiel, dass Menschen schon immer in der Lage waren so zu übersetzen, wie es Gott und die Evangelisten gemeint haben. Auf kirchliche Interpretationen und Deutungen wurde bewusst verzichtet. Die Ottheinrich-Bibel war nicht die Bibel von einer christlichen Splittergruppe oder einer religiösen Sekte, sondern sie war die offizielle deutsche katholische Bibel der Könige, Ritter und Grafen. Auch wenn das einfache Volk nicht die Gelegenheit hatte darin lesen zu dürfen, so konnten doch zumindest die weltlichen Machthaber erfahren, dass die Auferstehung Jesu in Wirklichkeit „an einem Sabbat-Morgen“ erfolgt ist, auch wenn die Priester beim Sonntags-Gottesdienst offiziell etwas anderes lehrten. Die biblischen Aussagen dieses katholischen NT kann jedes kleine Kind verstehen:

Ottheinrich Bibel 1425, Auferstehung Jesus an einem Sabbat Morgen, Interlinear Text Bibel
Die Ottheinrich-Bibel von 1425 zeigt die Auferstehung Jesu an einem Sabbat-Morgen

Melker Evangelien nach 1433

Melker Evangelien nach 1433 (Faksimiles): Dieses mittelalterliche Evangelium (Cod. 1084) stammt aus dem Benediktiner-Kloster in Melk (Österreich). Der biblische Sabbat wird auch Samstag, Sonnabend oder Feiertag (z.B. Mk 16,1; Lk 24,1) genannt. Die Vulgata wurde auch hier hervorragend ins Deutsche übersetzt, es wurde sogar zwischen eine/erste unterschieden. Einen Fehler gibt es nur bei Mk 16,9, da hier das Wort "nach" hinzugefügt wurde, obwohl es sich nicht im Text der Vulgata befindet. Grund: Da der der Übersetzter den biblischen Kalender nicht kannte, war für ihn der Ausdruck „erster Sabbat“ unlogisch. So meinte er, dass der erste Tag nach dem Sabbat gemeint sein müsste. Markus hat aber keinen Fehler gemacht, er meinte tatsächlich den ersten Sabbat der 7 Sabbate, die bis heute jedes Jahr bis Pfingsten gezählt werden. Alle anderen Stellen sprechen korrekt von der Auferstehung Jesu „an einem Samstag“. Den Mönchen war also klar, dass die Frauen biblisch "an einem Samstag" zum Grab kamen, obwohl die katholische Kirche mündlich deren Kommen "an einem Sonntag" predigte:

Melker Evangelien, 1433, Auferstehung Jesu an einem Samstag-Morgen, Interlinear Bibel Text
Die Melker Evangelien von 1433 zeigen die Auferstehung Jesu an einem Samstag-Morgen

Franken-NT 1435

Aus dem Jahr 1435 ist ein NT aus Franken erhalten geblieben (Faksimiles). Es wird sehr deutlich, dass die Menschen schon im Mittelalter wussten, dass die biblische Auferstehung Jesu nur an einem Samstag/Sabbat erfolgt sein kann, denn das ist die Aussage des griechischen Grundtextes und der lateinischen Vulgata. Zur damaligen Zeit war Latein eine kirchliche Umgangssprache, daher wussten die Übersetzer sehr wohl, wie sie den Inhalt ins Deutsche übertragen müssen. Ungenauigkeiten gab es nur in einigen Versen, da den Gelehrten ein Brotbrechen, Sammeln und Fasten an einem Sabbat unlogisch oder gar als Sünde erschien. In unserem Zusammenhang zählt aber, dass die Frauen „früh eines Sabbats“ (Mk 16,2), „des Sabbats“ (Lk 24,1) und „des ersten Sabbats“ (der 7 Sabbate bis Pfingsten; Mk 16,9) zum Grab kamen. Außerdem ist Jesus „spät an einem Samstag“ (Joh 20,19) seinen Jüngern erschienen. Es geht also nicht um den ersten Tag der Woche und auch nicht um den Sonntag. Deutlicher kann es gar nicht gesagt werden: 

Franken Neues Testament 1435,  Auferstehung Jesu an einem Samstag-Morgen, Sabbat Auferstehung Jesu
Das Franken-NT von 1435 zeigt die Auferstehung Jesu an einem Samstag- und Sabbat-Morgen

Codex Palatinus Germanicus 1441

Da dem (unbekannten) Übersetzer (Info und Faksimiles) nicht der griechische Grundtext zur Verfügung stand, hat er in Mt 28,1b den Übersetzungsfehler von Hieronymus (erstem- statt einem Sabbat) zwangsläufig ins Deutsche übernommen. Ihm ist deutlich anzumerken, dass er nicht verstanden hat, was Hieronymus hier aussagen wollte. Da er zudem den biblischen Festtags-Kalender nicht kannte, hat er einen Samstag in Mt 28,1b ausgelassen. Diese mehr als 570 Jahre alte Bibelübersetzung hat dennoch einen unschätzbaren Wert, denn sie spricht offen von der Auferstehung Jesu „an einem Samstag“ (der Samstag war die damalige Bezeichnung für den Sabbat, vgl. Lk 23,56) und eben nicht „an einem Sonntag“. Jeder Christ kann diese Bibel kostenlos aus dem Internet herunter laden und sich davon überzeugen, dass die katholischen Leser im Mittelalter von der Auferstehung Jesu „an einem Samstag/Sabbat“ wussten und dass die damaligen Übersetzer, im Gegensatz zu den heutigen, klar zwischen eine und erste im lateinischen Text unterscheiden konnten. Wir lieben diese katholischen Bibeln:

Codex Palatius Germanicus 1441, Bibel, Auferstehung Jesu an einem Samstag-Morgen
Der Codex Palatius Germanicus von 1441 zeigt die Auferstehung Jesu an einem Samstag-Morgen

Evangelistar Cod. Lichtenthal 70, um 1450-1452

Evangelistar Cod. Lichtenthal 70, Karlsruhe: Badische Landesbibliothek (Info und Faksimiles). Es ist sehr wichtig, dass in Lk 18,12 die Woche erwähnt wurde, denn das beweist, dass Schwester Regula (die Verfasserin) sehr wohl den Sabbat von der Woche unterscheiden konnte. Es ist zwar korrekt übersetzt worden, doch die Randnote in Joh 20,19 erzeugt Verwirrung, denn sie verschiebt die Auferstehung entsprechend der Kirchenlehre auf den "ersten Tag nach dem Sabbat". Aber die Bibel spricht von dem „ersten Sabbat“ der 7 Sabbate bis Pfingsten und nicht von dem ersten Tag nach dem Sabbat. Da sich der erste Sabbat innerhalb der Passa-Woche befindet wurde zusätzlich die Feiertage in Mt 28,1 und Joh 20,19 erwähnt, obwohl es nicht in der Vulgata oder im griechischen Grundtext steht:

Evangelistar Cod. Lichtenthal 70, 1450 n. Chr., Auferstehung Jesu an einem Sabbat-Morgen
Das Evangelistar Cod. Lichtenthal 70 zeigt die Auferstehung Jesu an einem Sabbat-Morgen

Eberler-Bibel 1464

Auch diese aus der Vulgata übersetzte Vollbibel zeichnet sich durch ihre Genauigkeit aus (Info und Faksimiles). Der Schreiber war der aus München stammende Johann Liechtenstern. Das Kommen der Frauen zum Grab wird völlig korrekt „an einem Samstag“ oder „am ersten [der sieben] Samstage“ bis Pfingsten angegeben. Liechtenstern konnte zwar die Aussage vom Hieronymus nicht verstehen, der in Mt 28,1 von einem Erscheinen, statt von einem Hellwerden sprach, dennoch hat er korrekt übersetzt und auf eigene Interpretationen oder Kirchen-Dogmen verzichtet. Er konnte auch, im Gegensatz zu einigen Theologen von heute, klar zwischen eine/erste in der Vulgata unterscheiden. Nur in 1Kor 16,2 und Lk 18,12 spricht er allgemein von „einem Tag in der Woche“ (ohne anzugeben, welcher Tag es sein soll), da für ihn eine Sammlung bzw. ein Fasten an einem Feiertag nicht logisch erschien, für einige Theologen sogar eine Sünde bedeutete. Auch diese katholische Bibel spricht niemals vom „ersten Tag der Woche“ oder vom Sonntag, sondern nur von einer Auferstehung Jesu „an einem Samstag“, bzw. „an einem Sabbat.“ Klarer hätte es nicht formuliert werden können und alle christlichen deutschsprachigen Leser aller Generationen (vom Kleinkind bis zu den Großeltern) haben dies verstanden: 

Eberler Bibel 1464, Neues Testament Deutsch,  Auferstehung Jesu an einem Samstag-Morgen
Die Eberler-Bibel von 1464 zeigt die Auferstehung Jesu an einem Samstag-Morgen

Deutsche Bibel, Mentelin-Handschrift 1466-1471

Obwohl Hieronymus nicht wusste, dass Matthäus von einem Hellwerden an dem Sabbat sprach, und somit einen unverständlichen lateinischen Satz formte, hat der Übersetzter der deutschen Bibel dennoch auf eigene Meinungen verzichtet und korrekt übersetzt (Info und Faksimiles). Die Übersetzung aus der Vulgata ist hervorragend und kann sehr wohl zwischen eine/erste unterscheiden und erwähnt an allen Stellen den Samstag als Auferstehungstag Jesu. Nur komisch, dass uns heute einige Theologen einreden wollen, dass die Vulgata angeblich von einem Sonntag sprechen würde: aber das theologische Wunschdenken ist grösser als die Realität. Sie ist hier zu finden ist. Schon vor 500 Jahren haben Menschen gewusst, was heute im Informations-Zeitalter nur sehr wenige wissen, was diese deutsche katholische  Bibel lehrt: Die Auferstehung Jesu Christi "an einem Samstag-Morgen":

Deutsche Mentelin Handschrift von 1466,  Auferstehung Jesus an einem Samstag-Morgen
Die Mentelin-Handschrift von 1455 zeigt die Auferstehung Jesu an einem Samstag-Morgen

Berliner Evangeliar ca. 1470

Berlin hat einen der größten Schätze der Erde (Info und Faksimile), den aber nur wenige Menschen kennen. Dieses altdeutsche Evangeliar in elsässischer Mundart ist hervorragend ins Deutsche übertragen worden. Eine kleine Ungenauigkeit gibt es in Mt 28,1, denn dem Schreiber war nicht bewusst, dass Matthäus vom Übergang der Nacht- zur Tages-Phase am gleichen Samstag/Sabbat sprach und nicht von der Vesperzeit (Nachmittag). In Mk 16,1 spricht der Übersetzter vom vergangegen Sabbat („und der sabat vergange was do kam maria… und kaufften salben…“). Deswegen spricht er in Mk 16,2 von einem „anderen“ Sabbat. Das ist sehr bemerkenswert, denn dies ist zwar nicht wörtlich übersetzt, aber inhaltlich ist es dennoch völlig korrekt, denn dieser Mann hat verstanden, dass der Sabbat, an dem die Frauen ruhten (Mk 16,1), ein Jahres-Sabbat war und der andere darauf folgende (Mk 16,2.9) war ein anderer, nämlich ein Wochen-Sabbat. Eine sehr klare Aussage. Er hat, im Gegensatz zu vielen nach ihm, nicht das Wort „nach“ (dem Sabbat) zur Bibel hinzugefügt, sondern sprach von dem Kommen der Frauen „an einem anderen Sabbat.“ Jedes kleine deutsche Kind kann die gewaltigen Aussagen in diesem katholischen Evangeliar verstehen, denn es spricht von der Auferstehung Jesu an einem Sabbat (bzw. am ersten Sabbat der 7 Sabbate bis Pfingsten; Mk 16,9) und nicht an einem ersten Tag der Woche oder Sonntag. Die im Griechischen und Lateinischen auftauchenden Worte eine/erste wurden exakt übersetzt. Es ist eines von vielen Beispielen, dass Experten den griechischen Grundtext korrekt übertragen können, wenn sie es wirklich wollen und auf durch Kirchen-Interpretationen verursachte Fälschungen des Wortes Gottes verzichten. Der Übersetzer ist zwar seit über 500 Jahren tot, aber seine Worte leben bis heute. Er wird bei der Auferstehung von Gott gelobt werden, denn er hat (im Gegensatz zu den Pastoren und Verführern von heute) das Wort Gottes nicht verfälscht und hat den Auferstehungs-Samstag bzw. -Sabbat beibehalten. Die Stadt Berlin ist sich nicht bewusst, welchen großen Schatz sie besitzt. Dieses Evangeliar ist unbezahlbar und sein katholischer Text gehört in jede Schule und jede Gemeinde: 

Berliner Evangeliar 1470,  Auferstehung Jesu an einem Sabbat-Morgen
Das Berliner Evangeliar von 1470 zeigt die Auferstehung Jesu an einem Sabbat-Morgen

Evangelistar aus Salzburg ca. 1475

Diese Handschrift aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts beinhaltet Predigten und übersetzt die Vulgata hervorragend (Info und Faksimiles). Der Text erinnert an das Evangelistar aus dem 13./14. Jahrhundert (EvStar-Ob). Auf Folio 133v befindet sich ein Vermerk zu Bernhard von Gottesgnaden (von Rohr), dem Bischof von Salzburg von 1466 bis 1481. Diese zweisprachige Ausgabe enthält die lateinischen Texte „una sabbati“ und darunter die deutsche Entsprechung „an einem Samstag.“ Auch diese katholische Schrift verkündet die Auferstehung Jesu „an einem Samstag“ und nicht erst am Tag danach. Es zählt nicht was Menschen predigen, es zählt nur was im Gottes Wort steht, welches eine klare Aussage hat: Ja, Jesus ist an einem Samstag-Morgen auferstanden. Das steht in sehr vielen katholischen Bibeln drin:

Evangelistar aus Salzburg 1475,  Auferstehung Jesus an einem Samstag-Morgen
Das Evangelistar aus Salzburg von 1475 zeigt die Auferstehung Jesu an einem Samstag-Morgen

Fazit

Wie deutlich gezeigt werden konnte, so verkündigen alle diese sehr kostbaren handgeschriebenen deutschen Bibeln nichts anderes, als die Auferstehung Jesu „an einem Samstag“, „an einem Sabbat“ oder „am ersten Samstag“, nämlich dem ersten der sieben Samstage/Sabbate bis Pfingsten. Das sind klare Aussagen in all diesen wunderbaren katholischen Bibeln. Die Sonntags-Auferstehung Jesu ist also nichts anderes, als ein uraltes Märchen, welches nichts mit der Bibel zu tun hat. Das beweisen diese sehr vielen Bibeln. Die Deutschen haben schon immer die Bibel hervorragend übersetzt. Aber die Theologen haben das Wort Gottes verdreht und so raffiniert uminterpretiert, dass sogar die Siebententags-Adventisten (auch Ellen White) in diese Falle getappt sind. 

Auch die deutschen gedruckten Bibeln lehren die Sabbat-Auferstehung!

Im zweiten Teil werden die deutschen gedruckten Bibeln vor Luther und gedruckte Bibeln seit Luther vorgestellt. Wie die Handschriften, so zeigen auch letztere den gleichen Inhalt und die Auferstehung Jesu an einem Samstag- oder Sabbat-Morgen.

 

 




 

 

 

 

 

 

"Den Geist dämpft nicht. Prophetische Rede verachtet nicht. Prüft aber alles und das Gute behaltet."

(1Thess 5,19-21) 

 

 

 

 

 

„...und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis;

deckt sie vielmehr auf“

(Eph 5,11)