Die Inspiration der Bibel bzw. die Eingebung durch Gott

Im Gegensatz zu allen anderen Büchern der Welt, erhebt die Bibel den Anspruch, von Gott inspiriert zu sein. Genau dies ist es, was sie von anderer Literatur unterscheidet und so einzigartig macht. Was bedeutet dies konkret? Zunächst die Definition von Wikipedia:

 

„Unter Inspiration (lateinisch inspiratio ‚Beseelung‘, ‚Einhauchen‘, aus in ‚hinein‘ und spirare ‚hauchen‘, ‚atmen‘; vgl. spiritus ‚Atem‘, ‚Seele‘, ‚Geist‘) versteht man allgemeinsprachlich eine Eingebung, etwa einen unerwarteten Einfall oder einen Ausgangspunkt künstlerischer Kreativität… Im Kontext der christlichen Theologie wird (offiziell von allen christlichen Kirchen) gelehrt, dass die Bibel in besonderer Weise von Gottes Geist eingegeben, inspiriert sei (lat. divinitus inspirata, gr. θεόπνευστος / theópneustos, wörtlich gottgehaucht). Deswegen wird die Bibel auch Wort Gottes genannt.“

 

Diese Definition ist korrekt und zeigt deutlich, dass die Menschen wissen, dass die Bibel ein besonderes Buch sein muss. Das Wort „gottgehaucht“ meint, dass geistiges Wissen persönlich von Gott (bzw. dem Heiligen Geist) gegeben wurde, mit dem Ziel, uns etwas Besonderes zu offenbaren. Die Bibel selbst berichtet an vielen Stellen genau über den Heiligen Geist und macht den Unterschied deutlich:

 

„Alle Schrift [graphe, γραφη] ist gottgehaucht [theopneustos, θεοπνευστος; = Gott gehaucht, geweht, geatmet] und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in Gerechtigkeit“ (2.Tim 3,16; KNT).

„Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen. (20) Und das sollt ihr vor allem wissen, dass keine Weissagung in der Schrift eine Sache eigener Auslegung ist. (21) Denn es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht worden, sondern getrieben [gr. pheromenoi; getragen, geleitet, geführt, hervorgebracht] von dem Heiligen Geist [gr. pneumatos; Wehen, Windhauch] haben Menschen im Namen Gottes geredet“ (2.Petr 1,19-21; LUT84).

"Der Geist des HERRN hat durch mich [David] geredet, und sein Wort ist auf meiner Zunge" (2.Sam 23,2). "David selbst hat durch den Heiligen Geist gesagt (Psalm 110,1): »Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde unter deine Füße lege« (Mk 12,36).

„Und davon reden wir auch nicht mit Worten, wie sie menschliche Weisheit lehren kann, sondern mit Worten, die der Geist lehrt, und deuten geistliche Dinge für geistliche Menschen“ (1.Kor 2,13).

 

Menschen können sich den extrem komplexen Inhalt der 70 Bücher der Bibel im Laufe vieler Jahrhunderte unmöglich selber ausgedacht haben. Zwar wurden die Bücher mit Menschen-Hand geschrieben, doch beim geistigen Inhalt wurden die Verfasser vom Geist Gottes geleitet. Die Situation ist vergleichbar mit einem Kind, das beim Schreiben eines Aufsatzes durch die mündlichen Worte des Vaters unterstützt wird. Zwar hat jeder Herausgeber eines biblischen Buches seinen eigenen Schreibstil, doch es gibt keine Widersprüche in den inhaltlichen Aussagen, da der Geist Gottes hilft und für Korrektheit sorgt, aber dabei die jeweilige Persönlichkeit der Menschen nicht behindert, sondern unterstützt und fördert. Die 4 Evangelisten haben in jeweils eigenem Stil das Leben Jesu aus 4 verschiedenen Blickwinkeln beschrieben. Der Heilige Geist war es, der sie selbst Jahrzehnte danach an die exakten Worte Jesu (z.B. an die Bergpredigt) erinnert hat. Und der gleiche Geist war es auch, der den ersten Christen im Gericht beim Sprechen geholfen hat:

 

"Wenn sie euch aber führen werden in die Synagogen und vor die Machthaber und die Obrigkeit, so sorgt nicht, wie oder womit ihr euch verantworten oder was ihr sagen sollt; (12) denn der Heilige Geist wird euch in dieser Stunde lehren, was ihr sagen sollt" (Lk 12,11-12).

 

Die Bibel ist ein Buch mit geistigem Inhalt; deswegen müssen auch die Worte von Gott kommen, denn "Gott ist Geist" (Joh 4,24). Ohne die Inspiration wäre die Bibel ein ganz normales Menschenwort. Erst durch die Inspiration durch den "Heiligen Geist" wird die Bibel zur "Heiligen Schrift" und zum „Wort Gottes“. Die Heilige Schrift heißt folglich heilig, weil sie vom Heiligen Geist eingegeben ist.

 

Die Inspiration von prophetischen Ereignissen

Die Eingebung durch Gott wird besonders im Bereich der Prophetie deutlich. Etwa ein Drittel der Bibel bestehen aus prophetischen Angaben. Menschen hätten sich über viele Jahrhunderte hindurch solch exakte Prophezeiungen, von denen sich schon viele erfüllt haben, gar nicht selber ausdenken können. Nur Gott kann in die Zukunft schauen. Gerade die Erfüllung der biblischen Schriften in Bezug auf die Prophezeiungen über Jesus ist von größter Bedeutung und wäre ohne den Geist Gottes unmöglich. Dies wird beim Psalm 22 deutlich, wo das Leiden Jesu am Kreuz genau beschrieben wurde. Sogar der Geburtsort Jesu war denjenigen bekannt, die sich in der hebräischen Bibel ausgekannt haben:

 

"und er [Herodes] ließ zusammenkommen alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes und erforschte von ihnen, wo der Christus geboren werden sollte. (5) Und sie sagten ihm: In Bethlehem in Judäa; denn so steht geschrieben durch den Propheten (Micha 5,1): (6) »Und du, Bethlehem im jüdischen Lande, bist keineswegs die kleinste unter den Städten in Juda; denn aus dir wird kommen der Fürst, der mein Volk Israel weiden soll« (Mt 2,4-6).

 

Jesus selbst kritisierte die schlechte Kenntnis seiner Jünger: „Und er [Jesus] sprach zu ihnen: O ihr Toren, zu trägen Herzens, all dem zu glauben, was die Propheten geredet haben! (26) Musste nicht Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen? (27) Und er fing an bei Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was in der ganzen Schrift von ihm gesagt war“ (Lk 24,25-27).

 

Die Propheten haben es oft selber nicht verstanden, was sie geschrieben haben, weil vieles erst in der Endzeit offenbart werden sollte. So ging es auch Daniel und dem Johannes, der die Offenbarung schrieb. Gerade die vielen erstaunlich genauen und bereits erfüllten Prophezeiungen sind ein zweifelsfreier Beweis für die Inspiration und Autorität der Bibel. In keinem anderen Buch der Welt wurden so viele und so detaillierte prophetische Angaben gemacht wie in der Heiligen Schrift. Sie ist einmalig und beweist die Inspiration durch Gott. Er wacht persönlich über der Bibel und lässt sie nicht untergehen: „Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen“ (Lk 21,33). Doch nur diejenigen, die Gottes Gebote befolgen und den Weg der Liebe gehen, können den geistigen Inhalt hinter den Buchstaben verstehen: „Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten“ (Joh 4,24). Gott kennt jedes einzelne Wort der Bibel. Sie ist die Bibliothek Gottes für uns Menschen und ein kluger Mensch verwendet seine Zeit nicht nur vor dem Fernseher, sondern vor dem Wort Gottes. Nur so kann er geistige Erkenntnis über Gott erhalten, der in einer geistigen Dimension lebt.

Inspiration ist keine Wahrsagerei - Es gibt auch falsche Inspiration

Inspiration von Gott hat gar nichts mit Wahrsagerei zu tun. Doch Vorsicht, auch Satan und die Dämonen können Menschen inspirieren etwas zu sagen, zu schreiben oder zu tun, was im Gegensatz zum Wort Gottes steht. Bei schwarzen Messen der Okkultisten oder bei Wahrsagern nehmen manche Menschen Kontakt zu den Geistern auf, um Botschaften zu erhalten und sich von diesen "inspirieren" bzw. in ihren Entscheidungen leiten zu lassen. Manche der erhaltenen Informationen sind sogar zum Teil korrekt, doch sie sind immer auch mit Lüge vermischt, so wie es die Geister gerade brauchen. Auch unter Drogen und Alkohol versuchen insbesondere junge Leute Eingebungen zu erhalten. Satan hat Judas inspiriert Jesus zu verraten: „und als er [Judas] den Bissen nahm, fuhr der Satan in ihm“ (Joh 13,27). Das war schon lange in den hebräischen Schriften prophezeit worden (Psalm 41,10; Mt 27,9-10; Apg 1,16). Bei Besessenen haben die Dämonen sogar völlige Kontrolle über einen Menschen, wie das NT an vielen Stellen zeigt. Es gibt also auch Schriften, die nicht "gott-gehaucht" (von Gott inspiriert), sondern "menschen-" oder "demönen-gehaucht" sind. Diverse Medien, Seher und Wahrsager können zwar von der Geistwelt Inhalte bekommen, diese sind aber niemals von Gott. Das ist der Unterschied. Selbst wenn Tote auferstehen würden, so würde es nicht helfen. Jesus sagte: "Hören sie Mose und die Propheten nicht, so werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn jemand von den Toten auferstünde". Gott selber hat uns aufgefordert, "die Geister zu unterscheiden" (1.Kor 12,10) - und somit auch deren mündlichen und schriftlichen Worte:

 

"Ihr Lieben, glaubt nicht einem jeden Geist, sondern prüft die Geister, ob sie von Gott sind; denn es sind viele falsche Propheten ausgegangen in die Welt. (2) Daran sollt ihr den Geist Gottes erkennen: Ein jeder Geist, der bekennt, dass Jesus Christus in das Fleisch gekommen ist, der ist von Gott; (3) und ein jeder Geist, der Jesus nicht bekennt, der ist nicht von Gott. Und das ist der Geist des Antichrists, von dem ihr gehört habt, dass er kommen werde, und er ist jetzt schon in der Welt" (1.Joh 4,1-3).

 

Die Geister kann ein Mensch aber nur dann prüfen, wenn er sich in der Bibel auskennt, da er sonst gar nicht wissen kann, was Gottes Wort und Wille überhaupt ist und was eben nicht. Ohne eine Richtschnur ist der Mensch für Täuschung und Verführungen anfällig. Das aus 70 Büchern bestehende Wort Gottes ist komplett. Damit haben wir genug zum Lesen und brauchen keine anderen Schriften, die nach der Bibel überall auf der Welt erscheinen. Gott wird jeden bestrafen, der neue Schriften einführt oder/und ein anderes Evangelium (Evangelium=Gute Nachricht) predigt:

 

"Mich wundert, dass ihr euch so bald abwenden lasst von dem, der euch berufen hat in die Gnade Christi, zu einem andern Evangelium, (7) obwohl es doch kein andres gibt; nur dass einige da sind, die euch verwirren und wollen das Evangelium Christi verkehren. (8) Aber auch wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch ein Evangelium predigen würden, das anders ist, als wir es euch gepredigt haben, der sei verflucht. (9) Wie wir eben gesagt haben, so sage ich abermals: Wenn jemand euch ein Evangelium predigt, anders als ihr es empfangen habt, der sei verflucht" (Gal 1,6-9).

Jesus kam, um uns vor falschen Lehren zu warnen

Im NT warnte Jesus: "Es ist unmöglich, dass keine Verführungen kommen; aber weh dem, durch den sie kommen! (2) Es wäre besser für ihn, dass man einen Mühlstein an seinen Hals hängte und würfe ihn ins Meer, als dass er einen dieser Kleinen zum Abfall verführt. (3) Hütet euch!" Jesus ist derjenige, von dem die alttestamentlichen Schriften ausführlich berichten (5.Mo 18,15; Lk 24,26-27; Joh 5,39). Bereits das erste Buch der Bibel hat sein Kommen vorausgesagt (1.Mo 3,15). Er sollte sterben und am dritten Tage auferstehen (Lk 24,44-47) und die Macht des Bösen brechen (Offb 20,2-3). Jesus sollte kommen, um uns vor dem ewigen Tod zu erretten, zur Liebe des Vaters zu führen und uns vor nach ihm aufkommenden falschen Propheten zu warnen. Von Jesu Kommen berichten die Schriften, während sie im Gegensatz dazu vor anderen Propheten warnen. Das ist der große Unterschied. "Seht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe. (16) An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen..." (Mt 7,15-16). Und was sind die Früchte? Die Auswirkungen der Liebe natürlich. Falsche Propheten propagieren Gewalt und andere Gebote und andere Feiertage, welche nicht in der Bibel zu finden sind. Jesus sagte: "Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt" (Joh 13,35). Die Liebe (und nicht die Gewalt) ist also das Haupt-Erkennungsmerkmal der wahren Diener Gottes. Sie lassen sich nur vom Gottes Wort und Gottes Geist inspirieren und nicht von anderen Geistern.

Warnungen vor der falschen Inspiration im AT

Bereits zur Zeit des Alten Testamentes gab es Menschen, die behaupteten von Gott inspiriert worden zu sein, um ihre eigenen Lehren zu verbreiten. Sie haben das Volk Israel in vielerlei Hinsicht verführt. Alle diese falschen Propheten haben ein Ziel: Das Volk Gottes vom Wort Gottes (der Bibel) und seinen Geboten wegzuführen und durch völlig neue Schriften und neue Gebote zu ersetzten. Neue Propheten wollen die Schriften der Bibel einfach für ungültig oder als gefälscht erklären, damit sie sich daraus herauspicken können was ihnen gefällt und was eben nicht. Aber Gott versteht hier keinen Spaß. Gott hat die Menschen schon vor über 3.000 Jahren vor falschen Inspirationen, falschen Propheten, Totenbefragungen, Wahrsagerei und Zauberei gewarnt (2.Mo 22,17; 3.Mo 19,26; 5.Mo 13,1-12; 18,9-21; 1.Sam 28; Mal 3,5).

Die letzten Worte der Bibel warnen vor der falschen Inspiration

Die letzten Worte der Bibel sind eine Warnung an alle, die nach dem Abschluss der Bibel (um 100 n. Chr.) weitere Bücher als "neues inspiriertes Wort Gottes" in den Umlauf bringen wollen. Die Bibel war bereits vor 2.000 Jahren versiegelt. Danach gibt es keine weiteren von Gott inspirierten Bücher mehr, da diese im Widerspruch zu den anderen Texten der bereits abgeschlossenen Bibel stehen und auch nicht in das Zahlensystem der Bibel passen würden. Es geht um das ewige Leben, das wichtigste, dass ein Mensch verlieren kann:

 

"Ich [Jesus] bezeuge allen, die da hören die Worte der Weissagung in diesem Buch: Wenn jemand etwas hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen zufügen, die in diesem Buch geschrieben stehen. (19) Und wenn jemand etwas wegnimmt von den Worten des Buchs dieser Weissagung, so wird Gott ihm seinen Anteil wegnehmen am Baum des Lebens und an der heiligen Stadt, von denen in diesem Buch geschrieben steht" (Offb 22,18-19).