Es gibt erstaunlich wenige (!) Bibelstellen, in denen von Maria, der Mutter Jesu, die Rede ist. Es ist wichtig all diese Stellen zu betrachten, um mehr über sie und ihre Beziehung zu Jesus und zu der ersten Christengemeinde zu erfahren. Mit Ausnahme der Geburt Jesu, spielt Maria nur eine Randfigur in der gesamten Bibel und wird sogar im NT nur wenige Male erwähnt. In den 14 Briefen des Neuen Testaments, die das Leben der neutestamentlichen Gemeinde beschrieben, wird sie sogar kein einziges Mal erwähnt. Die in Römer 16,6 nebenbei genannte Maria war nicht die Mutter Jesu, denn es war ein häufiger Frauenname, wie es auch in vielen Staaten (z.B. Spanien und Italien) bis heute noch ist. Um so erstaunlicher ist es, dass die katholische Kirche eben diese Maria so sehr in den Mittelpunkt rückt und ihren Sohn (den König der Könige und Herr aller Herren) in den Hintergrund stellt, denn viele Gebete werden an Maria gerichtet. Es wird in einigen Kirchen ein anderes Evangelium von einer angeblich sündenlosen Frau verkündet, welches die Heilige Schrift niemals kannte und Jesus in den Schatten stellt. Das ist die Antwort Gottes darauf:
Gal 1,8-9: „Jedoch, auch wenn wir selbst oder ein Engel vom Himmel euch ein anderes Evangelium verkündeten als das, das wir verkündet haben - er sei verflucht. Was ich gesagt habe, das sage ich noch einmal: Wer euch ein anderes Evangelium verkündet im Widerspruch zu dem, das wir verkündet haben - er sei verflucht.“
Prophezeiungen über Maria im Alten Testament:
Jes 7,14: „Darum wird euch der HERR selbst ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel.“
Micha 5,1-4: „Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist. 2 Indes lässt er sie plagen bis auf die Zeit, dass die, welche gebären soll, geboren hat. Da wird dann der Rest seiner Brüder wiederkommen zu den Söhnen Israel. 3 Er [nicht Maria] aber wird auftreten und weiden in der Kraft des HERRN und in der Macht des Namens des HERRN, seines Gottes. Und sie werden sicher wohnen; denn er wird zur selben Zeit herrlich werden, so weit die Welt ist. 4 Und er [nicht Maria] wird der Friede sein.“
Hinweis: Im Alten Testament (AT) gibt nur sehr wenige Prophezeiungen über Maria und nicht einmal ihr Name sollte den Menschen bekannt gemacht werden. Alle prophetischen Angaben beschränken sich nur darauf, dass eine Jungfrau den Messias zur Welt bringen sollte, mehr nicht. Wenn überhaupt, dann wird diese Frau nur im Zusammenhang mit Jesus genannt. Es wurde NICHT prophezeit, dass sie ohne Sünde sei und Menschen retten könnte. Es wurde auch niemals auch nur eine Andeutung gemacht, dass sie eine besondere Stellung innerhalb der Kirche haben oder dass sie jemals angebetet werden sollte. Über Jesus gibt dagegen sehr viele Prophezeiungen im AT.
Familiäre Abstammung Marias und Geschlechtsregister:
Hinweis: Die zwei unterschiedlichen Stammbäume widersprechen sich nicht, denn der erste Stammbaum (Mt 1) zeigt die Linie Josefs, aber der zweite Stammbaum (Lk 3) zeigt die
Linie Marias. Es war üblich, dass die Stammbäume nach dem Mann beschreiben wurden, weil er das Haupt der Familie ist. Lukas schreibt nicht, dass Jesus der Sohn von Josef war,
sondern, dass er für den Sohn Josefs gehalten wurde. Das ist korrekt. Und er sagt auch nicht, dass Josef von Eli gezeugt wurde, sondern dass er des Elis war (das Wort "Sohn" befindet sich in Lk
3,23 nicht im griechischen Grundtext), denn Josef war der Schwiegersohn von Eli, aber Josef wurde von Jakob gezeugt (Mt 1,16). Sowohl Josef als auch
Maria stammen aus der Familie Davids; das wird auch in anderen Bibelversen bestätigt, denn der Engel hat beiden bewusst gemacht, dass sie Nachkommen von König Davis sind (Mt
1,20; Lk 1,17.32).
Vom ersten Vers des NT an wird betont, dass die Bibel geschrieben wurde, um von Jesus Christus (nicht von Maria) zu berichten. In den Geschlechtsregistern geht es nur um die Abstammung
Jesu, nicht um die Abstammung des Vaters und der Mutter von Maria. Ohne Jesus wäre die Abstammung Marias uninteressant und wäre auch in keinem Buch vermerkt worden. Seit dem ersten Vers des NT
ist Jesus das Zentrum aller Betrachtungen und Maria taucht hier nur auf, weil sie zur Mutter des Messias werden sollte; doch alles dreht sich nur um Jesus. Daher beginnt das NT mit den
Worten:
"Dies ist das Buch [biblos] von der Geschichte Jesu Christi (nicht Marias)..." (Mt 1,1).
Das erste Wort des NT ist "Biblos" (Schriftrolle, Buch), denn wörtlich heißt es: "Buch von der Geschichte Jesu Christi". Weder das AT noch das NT haben Maria jemals in eine besondere Position gestellt, sondern es geht immer nur um Jesus und nur wegen ihm wurde das NT geschrieben. Ohne Jesus hätte die Welt niemals auch nur ein Wort über Maria erfahren.
Die Ankündigung der Geburt Jesu und die Schwangerschaft Marias:
Lk 1,26-38: „Im sechsten Monat aber wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt von Galiläa, mit Namen Nazareth, gesandt, 27 zu einer Jungfrau, die einem Mann namens Josef, aus dem Haus Davids, verlobt war, und der Name der Jungfrau war Maria. 28 Und er kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, Begnadete! [wörtlich: "mit Gnade versehen"]. Der Herr ist mit dir. 29 Sie aber wurde bestürzt über das Wort und überlegte, was für ein Gruß dies sei. 30 Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! Denn du hast Gnade bei Gott gefunden. 31 Und siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Jesus nennen. 32 Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und der Herr, Gott, wird ihm den Thron seines Vaters David geben; 33 und er wird über das Haus Jakobs herrschen in Ewigkeit, und seines Königtums wird kein Ende sein. 34 Maria aber sprach zu dem Engel: Wie wird dies zugehen, da ich von keinem Mann weiß? 35 Und der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren werden wird, Sohn Gottes genannt werden. 36 Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, auch sie erwartet einen Sohn in ihrem Alter, und dies ist der sechste Monat bei ihr, die unfruchtbar genannt war. 37 Denn kein Wort, das von Gott kommt, wird kraftlos sein. 38 Maria aber sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; es geschehe mir nach deinem Wort! Und der Engel schied von ihr.“
Hinweis: Der Engel betont, dass Maria aus Gnade die Mutter des Messias werden sollte, nicht weil sie so gerecht gewesen wäre, dass sie es sich verdient hätte. Nein, es geht darum, dass Gott gnädig mit ihr war und sie zur Mutter seines Sohnes bestimmte. Maria hat sich dem nicht widersetzt, sondern hat sich dem Willen Gottes untergeordnet.
Mt 1,18-25: „Die Geburt Jesu Christi geschah aber so: Als Maria, seine Mutter, dem Josef vertraut war, fand es sich, ehe er sie heimholte, dass sie schwanger war von dem Heiligen Geist. 19 Josef aber, ihr Mann, war fromm und wollte sie nicht in Schande bringen, gedachte aber, sie heimlich zu verlassen. 20 Als er das noch bedachte, siehe, da erschien ihm der Engel des Herrn im Traum und sprach: Josef, du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn was sie empfangen hat, das ist von dem Heiligen Geist. 21 Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er [nicht Maria] wird sein Volk retten von ihren Sünden. 22 Das ist aber alles geschehen, damit erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht (Jes 7,14): 23 »Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden ihm den Namen Immanuel geben«, das heißt übersetzt: Gott mit uns. 24 Als nun Josef vom Schlaf erwachte, tat er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich. 25 Und er berührte sie nicht, bis sie einen Sohn gebar [wörtlich: "und er erkannte sie nicht, bis zur Sohn-Geburt]; und er gab ihm den Namen Jesus.“
Hinweis: Die größte Sensation aller Zeiten: Eine Frau wird schwanger und der Vater ist nicht ein Mensch! Am bekanntesten sind die Bibelstellen über Maria, welche die Geburt Jesu und die anschließende Flucht nach Ägypten erwähnen (Mt 1,18-2,23, Lk 1-2,40). Welch ein Schock muss es für Josef gewesen sein! Seine Verlobte ist schwanger ohne dass er mit ihr geschlafen hat. Wie frustriert und enttäuscht muss er gewesen sein. Selbst wenn Maria ihm gesagt haben sollte „ich bin schwanger vom Heiligen Geist,“ wie sollte er das glauben? Er hätte sie in Schande bringen können und es der ganzen Öffentlichkeit sagen, dass er nicht der Vater sei und sie ihn offenbar mit einem anderen Mann betrogen hätte. Doch stattdessen wollte er sie (trotz seiner Enttäuschung) nicht schlecht machen und sie nicht in Schande bringen, sondern sie heimlich verlassen. Aber der Engel Gottes kam ihm zuvor. So dachten alle, dass er der Vater sei. Ver 25 sagt nicht, dass Jesus Maria niemals berührt hat, sondern nur „bis sie einen Sohn gebar".
Marias Besuch bei Elisabeth (der Mutter des Johannes) und ihr Lobgesang:
Lk 1,39-56: „Maria aber machte sich in diesen Tagen auf und ging mit Eile in das Gebirge, in eine Stadt Judas; 40 und sie kam in das Haus des Zacharias und begrüßte die Elisabeth. 41 Und es geschah, als Elisabeth den Gruß der Maria hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib; und Elisabeth wurde mit Heiligem Geist erfüllt 42 und rief mit lauter Stimme und sprach: Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes! 43 Und woher geschieht mir dies, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? 44 Denn siehe, als die Stimme deines Grußes in meine Ohren drang, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. 45 Und glückselig, die geglaubt hat, denn es wird zur Erfüllung kommen, was von dem Herrn zu ihr geredet ist! 46 Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn, 47 und mein Geist hat gejubelt über Gott, meinen Retter. 48 Denn er hat hingeblickt auf die Niedrigkeit seiner Magd; denn siehe, von nun an werden mich glückselig preisen alle Geschlechter. 49 Denn Großes hat der Mächtige an mir getan, und heilig ist sein Name. 50 Und seine Barmherzigkeit ist von Geschlecht zu Geschlecht über die, welche ihn fürchten. 51 Er hat Macht geübt mit seinem Arm; er hat zerstreut, die in der Gesinnung ihres Herzens hochmütig sind. 52 Er hat Mächtige von Thronen hinabgestoßen und Niedrige erhöht. 53 Hungrige hat er mit Gütern erfüllt und Reiche leer fortgeschickt. 54 Er hat sich Israels, seines Knechtes, angenommen, um der Barmherzigkeit zu gedenken 55 - wie er zu unseren Vätern geredet hat - gegenüber Abraham und seinen Nachkommen in Ewigkeit. - 56 Und Maria blieb ungefähr drei Monate bei ihr; und sie kehrte zu ihrem Haus zurück.“
Hinweis: Im Lukasevangelium wird der Besuch Marias bei Elisabeth (der Mutter des Johannes des Täufers) beschrieben. Maria selber hat sich selber nicht hoch gespielt, sie sprach von der „Niedrigkeit seiner Magd.“ Sie sagte nicht, dass sie es sich durch ihre Gerechtigkeit verdient hätte, die Mutter des Messias zu werden, sondern ihr war bewusst, dass sie aus Gnade zur Mutterschaft berufen wurde. Genau das hat auch der Engel betont, denn er sagte nicht "weil du so gerecht bist, deswegen wirst du die Mutter", sondern der Engel betonte, dass dies aus Gnade geschieht. Es ist wichtig, dass der Lobgesang Marias in der Bibel aufgeschrieben wurde, denn dieser belegt eindeutig, dass Maria ihren Gott kannte und (im Gegensatz zu den meisten Frauen von heute) über hervorragende Kenntnisse der Bibel verfügte, welche zur damaligen Zeit nur aus dem Alten Testament (AT) in der hebräischen und griechischen (Septuaginta) Sprache bestand.
Die Geburt und Beschneidung Jesu:
Lk 2,1-21: „Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. 2 Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. 3 Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt. 4 Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, 5 damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. 6 Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. 7 Und sie gebar ihren ersten Sohn [gr.: prototokos = Erstgeborenen] und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. 8 Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. 9 Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. 10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; 11 denn euch ist heute der Heiland [gr.: Retter, Erlöser] geboren, welcher ist Christus, der Herr [nicht Maria], in der Stadt Davids. 12 Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. 13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: 14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens. 15 Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. 16 Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. 17 Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. 18 Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt hatten. 19 Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. 20 Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war. 21 Und als acht Tage um waren und man das Kind beschneiden musste, gab man ihm den Namen Jesus, wie er genannt war von dem Engel, ehe er im Mutterleib empfangen war.“
Hinweis: Auch hier liegt die Betonung wieder auf den Sohn, aber nicht bei der Mutter. Die Hirten wollten den Sohn sehen, nicht die Mutter, denn der Sohn sollte der Heiland (Retter) und der Herr werden, aber nicht seine Mutter. Jesus ist der Herr aller und auch seine Mutter muss sich dem Herrn Jesus unterordnen, denn er ist der einzige Retter und Erlöser, der die Menschheit vor der ewigen Todesstrafe befreit hat, nicht Maria. In Vers 7 wird betont, dass Jesus der "erste Sohn" (der Erstgeborene) von Maria war, es wird in der ganzen Bibeln niemals behauptet, dass Jesus der einzige Sohn Marias war. In dem griechischen Wort "prototokos" (Erstgeborener) befindet sich "proto" (πρωτο), was eine Ordinalzahl ist (erster, zweiter, dritter...). Im NT steht nicht "sie gebar einen (Kardinalzahl) Sohn", sondern "sie gebar ihren ersten Sohn". Es steht auch nicht "sie gebar ihren einzigen Sohn" oder "ihr einziges Kind". Somit wird klar, dass alle Behauptungen von der "ewigen Jungfrau" nicht auf biblischer Grundlage beruhen. Sie stehen auch im Wiederspruch zu anderen Bibelstellen (siehe das Kapitel "Hatte Maria weitere Kinder oder war sie bis zum Tode Jungfrau?"
Die Weisen aus dem Morgenland:
Mt 2,1-12: „Als Jesus geboren war in Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und sprachen: 2 Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten. 3 Als das der König Herodes hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem, 4 und er ließ zusammenkommen alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes und erforschte von ihnen, wo der Christus geboren werden sollte. 5 Und sie sagten ihm: In Bethlehem in Judäa; denn so steht geschrieben durch den Propheten (Mi 5,1): 6 »Und du, Bethlehem im jüdischen Lande, bist keineswegs die kleinste unter den Städten in Juda; denn aus dir wird kommen der Fürst, der mein Volk Israel weiden soll.« 7 Da rief Herodes die Weisen heimlich zu sich und erkundete genau von ihnen, wann der Stern erschienen wäre, 8 und schickte sie nach Bethlehem und sprach: Zieht hin und forscht fleißig nach dem Kindlein; und wenn ihr’s findet, so sagt mir’s wieder, dass auch ich komme und es anbete. 9 Als sie nun den König gehört hatten, zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenland gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er über dem Ort stand, wo das Kindlein war. 10 Als sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut 11 und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe. 12 Und Gott befahl ihnen im Traum, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren; und sie zogen auf einem andern Weg wieder in ihr Land.“
Hinweis: Die Betonung im Text liegt wieder eindeutig bei dem Kind und nicht bei der Mutter. Das Kind ist das Wichtigste, aber nicht die Frau, die das Kind zur Welt bringt. Alle Huldigung und Anbetung gehörte nur dem Kind, niemals seiner Mutter. Die Weisen kamen, um den neugeborenen König zu sehen, nicht um seine Mutter zu besuchen.
Die Weisen aus dem Morgenland sprachen ganz offen von dem "neugeborenen König der Juden." Damit sorgten sie für Aufsehen, denn es hätte auch harte Konsequenzen bedeuten können, denn der eifersüchtige und korrupte Herodes versuchte alles, um seine Macht dauerhaft zu stabilisieren. Die Propheten des AT haben aber nicht nur ein, sondern sogar zwei Kommen des Messias vorausgesagt. Zuerst sollte er als ein Lamm auf der Welt leben, um für die Sünden der Welt zu sterben. Aber vor dem 1.000-jährigen Reich (Millennium) sollte er erneut erscheinen, dieses Mal aber als ein starker Löwe, um Israel und die Welt vor dem Untergang zu erretten. Die Juden haben viele Prophezeiungen, die sich auf Jesus beziehen, nicht verstanden. Sie warten immer noch auf ihren Messias und lehnen Jesus als den angeblich "gescheiterten Messias" bis heute ab. Erst nach der Entrückung und in der Trübsal werden bei vielen die Augen aufgehen.
Jesu Darstellung im Tempel in Jerusalem:
Lk 2,22-24: „Und als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz des Mose um waren, brachten sie ihn nach Jerusalem, um ihn dem Herrn darzustellen, 23 wie geschrieben steht im Gesetz des Herrn (2Mo 13,2; 13,15): »Alles Männliche, das zuerst den Mutterschoß durchbricht, soll dem Herrn geheiligt heißen«, 24 und um das Opfer darzubringen, wie es gesagt ist im Gesetz des Herrn: »ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben« (3Mo 12,6-8).“
Hinweis: Josef und Maria kannten die Bibel (das AT) und die Gebote Gottes und taten alles, was Gott verlangt.
Simeon und Hanna:
Lk 2,25-40: „Und siehe, ein Mann war in Jerusalem, mit Namen Simeon; und dieser Mann war fromm und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war mit ihm. 26 Und ihm war ein Wort zuteilgeworden von dem Heiligen Geist, er solle den Tod nicht sehen, er habe denn zuvor den Christus des Herrn gesehen. 27 Und er kam auf Anregen des Geistes in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, um mit ihm zu tun, wie es Brauch ist nach dem Gesetz, 28 da nahm er ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach:
29 Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; 30 denn meine Augen haben deinen Heiland [Retter, Erlöser] gesehen, 31 den du bereitet hast vor allen Völkern, 32 ein Licht, zu erleuchten die Heiden und zum Preis deines Volkes Israel.
33 Und sein Vater und seine Mutter wunderten sich über das, was von ihm gesagt wurde. 34 Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist gesetzt zum Fall und zum Aufstehen für viele in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird 35 – und auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen –, damit vieler Herzen Gedanken offenbar werden. 36 Und es war eine Prophetin, Hanna, eine Tochter Phanuëls, aus dem Stamm Asser; die war hochbetagt. Sie hatte sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt, nachdem sie geheiratet hatte, 37 und war nun eine Witwe an die 84 Jahre; die wich nicht vom Tempel und diente Gott mit Fasten und Beten Tag und Nacht. 38 Die trat auch hinzu zu derselben Stunde und pries Gott und redete von ihm zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten. 39 Und als sie alles vollendet hatten nach dem Gesetz des Herrn, kehrten sie wieder zurück nach Galiläa in ihre Stadt Nazareth. 40 Das Kind aber wuchs und wurde stark, voller Weisheit, und Gottes Gnade war bei ihm.“
Hinweis: Die Worte von Simeon haben bereits angedeutet, dass der Messias keineswegs akzeptiert sein wird, sondern im Gegenteil, ihm wird widersprochen und in Bezug auf die Zukunft wurde Leiden angekündigt. Josef und Maria hatten diese Worte noch nicht verstanden, doch spätestens als Jesus am Kreuz war, ist Maria bewusst geworden, welch großes Leid bereits Jahrzehnte zuvor von Simeon vorausgesagt wurde.
Die Flucht nach Ägypten:
Mt 2,13-15: „Als sie aber hinweggezogen waren, siehe, da erschien der Engel des Herrn dem Josef im Traum und sprach: Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und flieh nach Ägypten und bleib dort, bis ich dir’s sage; denn Herodes hat vor, das Kindlein zu suchen, um es umzubringen. 14 Da stand er auf und nahm das Kindlein und seine Mutter mit sich bei Nacht und entwich nach Ägypten 15 und blieb dort bis nach dem Tod des Herodes, damit erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht (Hos 11,1): »Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.«“
Hinweis: Die Betonung liegt hier wieder bei dem Kind und nicht bei der Mutter. Der Engel erscheint auch nicht der Maria, sondern dem Josef, da er das Haupt der Familie ist. Die Prophezeiung aus Hosea betont hier wieder den Sohn, obwohl er noch ein Baby ist, aber nicht seine Mutter. In Ägypten gab es zahlreiche Juden, die hier seit mehreren Jahrhunderten lebten und perfekt Griechisch sprachen. Die berühmte Hafenstadt Alexandria wurde vom Alexander dem Großen gegründet und das war auch jene Stadt, in der bereits 200 Jahre vor der Geburt Jesu das komplette Alte Testament von den Juden selbst in die griechische Sprache übertragen wurde. Die Septuaginta (Abkürzung LXX von der Zahl 70) war somit die älteste Bibel-Übersetzung der Welt. Sie ist für uns von großem Wert, denn sie zeigt, wie die Juden selber das Alte Testament ins Griechische übertragen haben. Für die drei hebräischen Formen des Namens Jehoshua bzw. Jeshua verwendetet sie das das Griechische "Iesous" (Jesus) mit dem Zahlenwert 888. (siehe 888). Der Name "Jesus" ist somit keine moderne Erfindung von Kaiser Konstantin, wie in einigen christlichen Kirchen fälschlicherweise behauptet wird.
Die Rückkehr aus Ägypten:
Mt 2,19-23: „Als aber Herodes gestorben war, siehe, da erschien der Engel des Herrn dem Josef im Traum in Ägypten 20 und sprach: Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und zieh hin in das Land Israel; sie sind gestorben, die dem Kindlein nach dem Leben getrachtet haben. 21 Da stand er auf und nahm das Kindlein und seine Mutter mit sich und kam in das Land Israel. 22 Als er aber hörte, dass Archelaus in Judäa König war anstatt seines Vaters Herodes, fürchtete er sich, dorthin zu gehen. Und im Traum empfing er Befehl von Gott und zog ins galiläische Land 23 und kam und wohnte in einer Stadt mit Namen Nazareth, damit erfüllt würde, was gesagt ist durch die Propheten: Er soll Nazoräer heißen.“
Hinweis: Wieder erscheint der Engel nur dem Josef, aber nicht der Maria und er ordnet an, das Jesus zurück nach Israel gebracht werden kann, weil seine Sicherheit nicht mehr gefährdet ist.
Der zwölfjährige Jesus im Tempel:
Lk 2,41-52: „Und seine Eltern gingen alle Jahre nach Jerusalem zum Passafest. 42 Und als er 12 Jahre alt war, gingen sie hinauf nach dem Brauch des Festes. 43 Und als die Tage vorüber waren und sie wieder nach Hause gingen, blieb der Knabe Jesus in Jerusalem und seine Eltern wussten es nicht. 44 Sie meinten aber, er wäre unter den Gefährten, und kamen eine Tagereise weit und suchten ihn unter den Verwandten und Bekannten. 45 Und da sie ihn nicht fanden, gingen sie wieder nach Jerusalem und suchten ihn. 46 Und es begab sich nach drei Tagen, da fanden sie ihn im Tempel sitzen, mitten unter den Lehrern, wie er ihnen zuhörte und sie fragte. 47 Und alle, die ihm zuhörten, verwunderten sich über seinen Verstand und seine Antworten. 48 Und als sie ihn sahen, entsetzten sie sich. Und seine Mutter sprach zu ihm: Mein Sohn, warum hast du uns das getan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht. 49 Und er sprach zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wisst ihr nicht, dass ich sein muss in dem, was meines Vaters ist? 50 Und sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen sagte. 51 Und er ging mit ihnen hinab und kam nach Nazareth und war ihnen untertan. Und seine Mutter behielt alle diese Worte in ihrem Herzen. 52 Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen.“
Hinweis: Bereits als Jesus 12 Jahre alt war, hatte Maria wegen ihm Kummer. Sie suchte ihn und konnte ihn tagelang nicht finden, während Jesus im Tempel Gottes war. Sie sagte „dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht.“ Doch Josef war nicht der Vater Jesu, er war nur der Stiefvater, der Vater war Gott. Daher sagte Jesus: „Warum habt ihr mich gesucht? Wisst ihr nicht, dass ich sein muss in dem, was meines Vaters ist?“ (Lk 2,49-50). Dieser Text widerlegt zudem die Irrlehre, dass Josef angeblich kurz nach der Geburt Jesus gestorben sei und Maria deswegen bis zu ihrem Tod eine Jungfrau bleiben musste. Jesus hat sich schon mit 12 Jahren sehr gut im Wort Gottes (dem damaligen Alten Testament) ausgekannt und brachte seine erwachsenen Zuhörer zum Staunen.
Die Hochzeit zu Kana und das erste Zeichen Jesu in Kana in Galiläa::
Joh 2:1-12: „Und am dritten Tage war eine Hochzeit in Kana in Galiläa, und die Mutter Jesu war da. 2 Jesus aber und seine Jünger waren auch zur Hochzeit geladen. 3 Und als der Wein ausging, spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. 4 Jesus spricht zu ihr: Was geht's dich an, Frau, was ich tue? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. 5 Seine Mutter spricht zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut... [Danach verwandelte Jesus Wasser in guten Wein] ... 11 Das ist das erste Zeichen, das Jesus tat, geschehen in Kana in Galiläa, und er offenbarte seine Herrlichkeit. Und seine Jünger glaubten an ihn. 12 Danach ging Jesus hinab nach Kapernaum, er, seine Mutter, seine Brüder und seine Jünger, und sie blieben nicht lange da.“
Hinweis: Interessant ist, dass Jesus seine Mutter in der Bibel niemals „Mutter“ oder „Mama“, sondern immer lediglich „Frau“ nannte. Zu ihr sagte er bei der Hochzeit ein hartes Wort: „was geht es dich an, Frau, was ich tue?“ Johannes macht auch einen klaren Unterschied zwischen den Brüdern Jesu und den Jüngern Jesu.
Jesu wahre Verwandte:
Mt 12:46-50: „Als er noch zu dem Volk redete, siehe, da standen seine Mutter und seine Brüder draußen, die wollten mit ihm reden. 47 Da sprach einer zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen mit dir reden. 48 Er antwortete aber und sprach zu dem, der es ihm ansagte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? 49 Und er streckte die Hand aus über seine Jünger und sprach: Siehe da, das ist meine Mutter, und das sind meine Brüder! 50 Denn wer den Willen tut meines Vaters im Himmel, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter.“
Mk 3,31-35: „Und es kamen seine Mutter und seine Brüder und standen draußen, schickten zu ihm und ließen ihn rufen. 32Und das Volk saß um ihn. Und sie sprachen zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder und deine Schwestern draußen fragen nach dir. 33Und er antwortete ihnen und sprach: Wer ist meine Mutter und meine Brüder? 34Und er sah ringsum auf die, die um ihn im Kreise saßen, und sprach: Siehe, das ist meine Mutter und das sind meine Brüder! 35Denn wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.“
Lk 8,19-21: „Es kamen aber seine Mutter und seine Brüder zu ihm und konnten wegen der Menge nicht zu ihm gelangen. 20 Da wurde ihm gesagt: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen dich sehen. 21 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Meine Mutter und meine Brüder sind diese, die Gottes Wort hören und tun.“
Mt 10,37: „Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert.“
Hinweis: Jesus sprach, dass allein die fleischliche Abstammung nicht wichtig sei, „denn wer den Willen tut meines Vaters im Himmel, der ist mir... Mutter.“
Jesus beim Laubhüttenfest in Jerusalem:
Joh,7-18: „Danach zog Jesus umher in Galiläa; denn er wollte nicht in Judäa umherziehen, weil ihm die Juden nach dem Leben trachteten. 2 Es war aber nahe das Laubhüttenfest der Juden. 3 Da sprachen seine Brüder zu ihm: Mach dich auf von hier und geh nach Judäa, damit auch deine Jünger die Werke sehen, die du tust. 4 Niemand tut etwas im Verborgenen und will doch öffentlich etwas gelten. Willst du das, so offenbare dich vor der Welt. 5 Denn auch seine Brüder glaubten nicht an ihn. 6 Da spricht Jesus zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht da, eure Zeit ist allewege. 7 Die Welt kann euch nicht hassen. Mich aber hasst sie, denn ich bezeuge von ihr, dass ihre Werke böse sind. 8 Geht ihr hinauf zum Fest! Ich will nicht hinaufgehen zu diesem Fest, denn meine Zeit ist noch nicht erfüllt. 9 Das sagte er und blieb in Galiläa.10 Als aber seine Brüder hinaufgegangen waren zum Fest, da ging auch er hinauf, nicht öffentlich, sondern heimlich. 11 Da suchten ihn die Juden auf dem Fest und fragten: Wo ist er? 12 Und es war ein großes Gemurmel über ihn im Volk. Einige sprachen: Er ist gut; andere aber sprachen: Nein, sondern er verführt das Volk. 13 Niemand aber redete offen über ihn aus Furcht vor den Juden. 14 Aber mitten im Fest ging Jesus hinauf in den Tempel und lehrte. 15 Und die Juden verwunderten sich und sprachen: Wie kann dieser die Schrift verstehen, wenn er es doch nicht gelernt hat? 16 Jesus antwortete ihnen und sprach: Meine Lehre ist nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat. 17 Wenn jemand dessen Willen tun will, wird er innewerden, ob diese Lehre von Gott ist oder ob ich von mir selbst aus rede. 18 Wer von sich selbst aus redet, der sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig, und keine Ungerechtigkeit ist in ihm.“
Hinweis: Hier wird Maria zwar nicht genannt, aber seine Familie, nämlich die Brüder Jesu. Offenbar muss es in der Familie Meinungsverschiedenheiten und Diskussionen gegeben haben, in denen auch Maria mit eingebunden war, denn auch seine Brüder glauben nicht an ihn ihn. Der Kontext lässt schließen, dass sich seine Brüder wegen ihn schämten, denn er wurde gehasst und die Juden trachteten danach, ihn umzubringen. Es muss für Maria sehr schwer gewesen sein, denn sie war die Mutter eines Sohnes, der von die meisten als ein Irrlehrer, Verführer und Verbrecher angesehen wurde.
Die Ablehnung Jesu in seiner Heimat, die Verwerfung Jesu in Nazareth:
Mt 13,53-58: „Und es begab sich, als Jesus diese Gleichnisse vollendet hatte, dass er davonging 54 und kam in seine Vaterstadt und lehrte sie in ihrer Synagoge, so dass sie sich entsetzten und fragten: Woher hat dieser solche Weisheit und solche Taten? 55 Ist er nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter Maria, und seine Brüder Jakobus und Josef und Simon und Judas? 56 Und seine Schwestern, sind sie nicht alle bei uns? Woher kommt ihm denn das alles? 57 Und sie ärgerten sich an ihm. Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet gilt nirgends weniger als in seinem Vaterland und in seinem Hause [in seiner Familie]. 58 Und er tat dort nicht viele Zeichen wegen ihres Unglaubens.“
Mk 6,1-7: „Und er ging von dort weg und kam in seine Vaterstadt, und seine Jünger folgten ihm nach. 2 Und als der Sabbat kam, fing er an zu lehren in der Synagoge. Und viele, die zuhörten, verwunderten sich und sprachen: Woher hat er das? Und was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist? Und solche mächtigen Taten, die durch seine Hände geschehen? 3 Ist er nicht der Zimmermann, Marias Sohn, und der Bruder des Jakobus und Joses und Judas und Simon? Sind nicht auch seine Schwestern hier bei uns? Und sie ärgerten sich an ihm. 4 Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet gilt nirgends weniger als in seinem Vaterland und bei seinen Verwandten und in seinem Hause. 5 Und er konnte dort nicht eine einzige Tat tun, außer dass er wenigen Kranken die Hände auflegte und sie heilte. 6 Und er wunderte sich über ihren Unglauben. Und er ging rings umher in die Dörfer und lehrte. 7 Und er rief die Zwölf zu sich und fing an, sie auszusenden je zwei und zwei, und gab ihnen Macht über die unreinen Geister.“
Hinweis: Hier werden die Kinder von Maria, also die Brüder Jesu, mit Namen genannt. Jesus hatte 4 Brüder und mehrere Schwestern, die nicht mit Namen benannt wurden (siehe dazu: Hatte Maria noch weitere Kinder?)
Die Kreuzigung Jesu:
Joh 19,25-27: „Es standen aber bei dem Kreuz Jesu seine Mutter und seiner Mutter Schwester, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. 26 Als nun Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebhatte, spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe, das ist dein Sohn! 27 Danach spricht er zu dem Jünger: Siehe, das ist deine Mutter! Und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. 28 Danach, als Jesus wusste, dass schon alles vollbracht war, spricht er, damit die Schrift erfüllt würde: Mich dürstet. 29 Da stand ein Gefäß voll Essig. Sie aber füllten einen Schwamm mit Essig und steckten ihn auf ein Ysoprohr und hielten es ihm an den Mund. 30 Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht!, und neigte das Haupt und verschied.“
Hinweis: Selbst in der schlimmsten Zeit seines Lebens dachte Jesus nicht an sich selbst sondern gehorchte Gott und hielt das Gebot „Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren...“ (2Mo 20,12). Offenbar war Josef zu diesem Zeitpunkt verstorben, denn Johannes nahm Maria, Jesu Mutter, von nun an zu sich. Aber, wie auch in den Jahren zuvor, gebrauchte Jesus nicht das Wort "Mutter", sondern nannte sie lediglich "Frau". Jesus hat während seines gesamten Lebens Maria niemals in den Mittelpunkt gerückt oder sie in irgend einer Weise aufgewertet. Er sagte auch niemals, dass sie jemals verehrt oder angebetet werden sollte, wie es heute in einigen Kirchen Brauch ist.
Mt 27,54-56: „Als aber der Hauptmann und die mit ihm Jesus bewachten das Erdbeben sahen und was da geschah, erschraken sie sehr und sprachen: Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen! 55 Und es waren viele Frauen da, die von ferne zusahen; die waren Jesus aus Galiläa nachgefolgt und hatten ihm gedient; 56 unter ihnen war Maria von Magdala und Maria, die Mutter des Jakobus und Josef, und die Mutter der Söhne des Zebedäus.“
Hinweis: Matthäus nennt Maria hier hier nicht "Mutter Jesu", sondern "die Mutter des Jakobus und Josef". Das sind die Namen der Kinder, die auch an anderen Bibelstellen auftauchen, um die biblischen Geschwister Jesu zu benennen.
Mk 15,38-41: „Und der Vorhang im Tempel zerriss in zwei Stücke von oben an bis unten aus. 39 Der Hauptmann aber, der dabeistand, ihm gegenüber, und sah, dass er so verschied, sprach: Wahrlich, dieser Mensch ist Gottes Sohn gewesen! 40 Und es waren auch Frauen da, die von ferne zuschauten, unter ihnen Maria von Magdala und Maria, die Mutter Jakobus' des Kleinen und des Joses, und Salome, 41 die ihm nachgefolgt waren, als er in Galiläa war, und ihm gedient hatten, und viele andere Frauen, die mit ihm hinauf nach Jerusalem gegangen waren.“
Hinweis: Markus spricht niemals von "Maria, der Mutter Jesu", wie Matthäus nennt auch er die Maria von Magdala zuerst und bezeichnet die andere Maria als "die Mutter Jakobus' des Kleinen und des Joses, und Salome." Wir können auch bei Markus nicht sehen, dass die Mutter Jesu in irgend einer Weise besonders hervorgehoben wurde.
Lk 23,47-49: „Als aber der Hauptmann sah, was da geschah, pries er Gott und sprach: Fürwahr, dieser ist ein frommer Mensch gewesen! 48 Und als alles Volk, das dabei war und zuschaute, sah, was da geschah, schlugen sie sich an ihre Brust und kehrten wieder um. 49 Es standen aber alle seine Bekannten von ferne, auch die Frauen, die ihm aus Galiläa nachgefolgt waren, und sahen das alles.“
Hinweis: Lukas erwähnt Maria nicht direkt bei der Kreuzigung Jesu.
Jesu Grablegung:
Mt 27,57-61: „Am Abend aber kam ein reicher Mann aus Arimathäa, der hieß Josef und war auch ein Jünger Jesu. 58 Der ging zu Pilatus und bat um den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, man sollte ihm ihn geben. 59 Und Josef nahm den Leib und wickelte ihn in ein reines Leinentuch 60 und legte ihn in sein eigenes neues Grab, das er in einen Felsen hatte hauen lassen, und wälzte einen großen Stein vor die Tür des Grabes und ging davon. 61 Es waren aber dort Maria von Magdala und die andere Maria; die saßen dem Grab gegenüber.“
Hinweis: Matthäus nennt Maria Magdalena zuerst, mit der "anderen Maria" ist wohl die Mutter Jesu gemeint.
Mk 15,47: „Aber Maria von Magdala und Maria, die Mutter des Joses, sahen, wo er [Jesus] hingelegt wurde.“
Hinweis: Auch Markus nennt Maria von Magdala zuerst und nennt die andere Maria "die Mutter des Joses."
Lk 23,55-56: „Es folgten aber die Frauen nach, die mit ihm gekommen waren aus Galiläa, und beschauten das Grab und wie sein Leib hineingelegt wurde.“
Hinweis: Lukas erwähnt Maria, die Mutter Jesu, erneut nicht mit Namen. Sie wurde von Lukas niemals betont, sondern nur nebenbei erwähnt. Nachdem die Frauen gesehen haben, wo Jesus begraben wurde, gingen sie heim, damit sie das Passahfest, also den großen Sabbat (15. Nisan), feiern konnten, welcher ab Sonnenuntergang begann:
Die Salbenbereitung nach dem Sabbat (15. Nisan):
Mk 16,1-10: „Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria von Magdala und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um hinzugehen und ihn zu salben.“
Hinweis: Das gesamte Markusevangelium erwähnt die Bezeichnung „Maria, die Mutter Jesu“ gar nicht! Hier spielt Maria eine ganz untergeordnete Rolle. Sie ist vom Namen schwer von den anderen Marias zu unterscheiden. Markus erwähnt unter den Frauen Maria, die Mutter von anderen Söhnen ist.
Lk 23,56: „Sie [die Frauen] kehrten aber um und bereiteten wohlriechende Öle und Salben. Und den Sabbat über ruhten sie nach dem Gesetz.“
Hinweis: Markus und Lukas widersprechen sich nicht, denn die Frauen haben nach dem hohen jährlichen Sabbat (15. Nisan) die Salben bereitet, also am 16. Nisan und ruhten am direkt darauf folgendem wöchentlichen Sabbat (17. Nisan). Der 14. Nisan muss in jenem Jahr auf einen Mittwoch gefallen sein, was statistisch gesehen sehr oft der Fall ist, nämlich etwa jedes dritte Jahr.
Jesu Auferstehung am Sabbat (17. Nisan):
Mt 28,1-10: „Als aber der Sabbat vorüber war [wörtlich: Am Abend des Sabbats, siehe Mt 28,1] und der erste Tag der Woche anbrach [wörtlich: "beim Hellwerden an einem Sabbat, siehe Mt 28,1], kamen Maria von Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen. 2 Und siehe, es geschah ein großes Erdbeben. Denn der Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat hinzu und wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. 3 Seine Gestalt war wie der Blitz und sein Gewand weiß wie der Schnee. 4 Die Wachen aber erschraken aus Furcht vor ihm und wurden, als wären sie tot. 5 Aber der Engel sprach zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. 6 Er ist nicht hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht die Stätte, wo er gelegen hat; 7 und geht eilends hin und sagt seinen Jüngern, dass er auferstanden ist von den Toten. Und siehe, er wird vor euch hingehen nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt. 8 Und sie gingen eilends weg vom Grab mit Furcht und großer Freude und liefen, um es seinen Jüngern zu verkündigen. 9 Und siehe, da begegnete ihnen Jesus und sprach: Seid gegrüßt! Und sie traten zu ihm und umfassten seine Füße und fielen vor ihm nieder. 10 Da sprach Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht hin und verkündigt es meinen Brüdern, dass sie nach Galiläa gehen: Dort werden sie mich sehen.“
Hinweis: Matthäus spricht nach Jesu Tod nur von der „anderen Maria“
Mk 16,2-10: „Und sie [Maria von Magdala und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome, siehe Vers 16,1] kamen zum Grab am ersten Tag der Woche [wörtlich: an dem einen der Sabbate; siehe Mk 16,2], sehr früh, als die Sonne aufging. 3 Und sie sprachen untereinander: Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür? 4 Und sie sahen hin und wurden gewahr, dass der Stein weggewälzt war; denn er war sehr groß. 5 Und sie gingen hinein in das Grab und sahen einen Jüngling zur rechten Hand sitzen, der hatte ein langes weißes Gewand an, und sie entsetzten sich. 6 Er aber sprach zu ihnen: Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Siehe da die Stätte, wo sie ihn hinlegten. 7 Geht aber hin und sagt seinen Jüngern und Petrus, dass er vor euch hingehen wird nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat. 8 Und sie gingen hinaus und flohen von dem Grab; denn Zittern und Entsetzen hatte sie ergriffen. Und sie sagten niemandem etwas; denn sie fürchteten sich.“
Mk 16,9-11: „Als aber Jesus auferstanden war früh am ersten Tag der Woche [wörtlich: "früh ersten Sabbats"; siehe Mk 16,9], erschien er zuerst Maria von Magdala, von der er sieben böse Geister ausgetrieben hatte. 10 Und sie ging hin und verkündete es denen, die mit ihm gewesen waren und Leid trugen und weinten. 11 Und als diese hörten, dass er lebe und sei ihr erschienen, glaubten sie es nicht.“
Hinweis: Nach der Auferstehung ist Jesus nicht zuerst seiner Mutter erschienen, sondern einer anderen Maria, nämlich der Maria von Magdala. Wie in den Versen zuvor, so betont Markus immer Maria Magdalena und benennt sie immer zuerst. Die andere Maria wird immer nur im Zusammenhang mit den weiteren Geschwistern Jesu gesehen. Eine besondere Betonung der Mutter Jesu bei der Grablegung gibt es im Neuen Testament nicht und auch in Bezug auf die Auferstehung Jesu wird immer wieder betont, dass Maria von Magdala zuerst am Grab war und sie war auch die erste, die den auferstandenen Jesus gesehen hat.
Lk 24,1-10: „Aber am ersten Tag der Woche [wörtlich: „an dem einen der Sabbate“; siehe Lk 24,1] sehr früh kamen sie [die Frauen] zum Grab und trugen bei sich die wohlriechenden Öle, die sie bereitet hatten. 2 Sie fanden aber den Stein weggewälzt von dem Grab 3 und gingen hinein und fanden den Leib des Herrn Jesus nicht. 4 Und als sie darüber bekümmert waren, siehe, da traten zu ihnen zwei Männer mit glänzenden Kleidern. 5 Sie aber erschraken und neigten ihr Angesicht zur Erde. Da sprachen die zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? 6 Er ist nicht hier, er ist auferstanden. Gedenkt daran, wie er euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war: 7 Der Menschensohn muss überantwortet werden in die Hände der Sünder und gekreuzigt werden und am dritten Tage auferstehen. 8 Und sie gedachten an seine Worte. 9 Und sie gingen wieder weg vom Grab und verkündigten das alles den elf Jüngern und den andern allen. 10 Es waren aber Maria von Magdala und Johanna und Maria, des Jakobus Mutter, und die andern mit ihnen; die sagten das den Aposteln. 11 Und es erschienen ihnen diese Worte, als wär’s Geschwätz, und sie glaubten ihnen nicht. 12 Petrus aber stand auf und lief zum Grab und bückte sich hinein und sah nur die Leinentücher und ging davon und wunderte sich über das, was geschehen war.“
Hinweis: Sogar Lukas erwähnt nicht "Maria, die Mutter Jesu", sondern stellt Maria von Magdala an erste Stelle der Aufzählung und bezeichnet die andere Maria als "des Jakobus Mutter." Wir können auch hier nicht sehen, dass Maria jemals in den Mittelpunkt gestellt wurde und sogar am Tag der Auferstehung Jesu wird sie nur nebenbei erwähnt und als die Mutter des Jakobus dargestellt. Somit wird indirekt betont, dass Jesus auch für sie die Todesstrafe bezahlt hat und ihr Herr ist, der König alles Könige und Herr aller Herren. Eine besondere Stellung wurde Maria von Jesus und der ersten Gemeinde niemals zugesprochen.
Joh 20,1-3: „Am ersten Tag der Woche [wörtlich: an dem einen der Sabbate, siehe Joh 20,1] kommt Maria von Magdala früh, als es noch finster war, zum Grab und sieht, dass der Stein vom Grab weg war. 2 Da läuft sie und kommt zu Simon Petrus und zu dem andern Jünger, den Jesus lieb hatte, und spricht zu ihnen: Sie haben den Herrn weggenommen aus dem Grab, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben. 3 Da ging Petrus und der andere Jünger hinaus und sie kamen zum Grab.“
Hinweis: Johannes erwähnt hier mit keinem Wort Maria, die Mutter Jesu. Er spricht nur davon, dass Maria von Magdala zum Grab kam und die anderen Jünger informiert hat. Maria von Magdala war die erste und in diesem Fall die mutigste und wichtigste Frau, denn alle Evangelisten betonen sie zuerst. Johannes hat Maria zwar genannt, als sie vor dem Kreuz stand, aber aber dem Tag der Auferstehung wird sie gar nicht mehr von ihm genannt.
Jesus erscheint der Maria von Magdala:
Joh 20, 11-18: „Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Als sie nun weinte, schaute sie in das Grab 12 und sieht zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, einen zu Häupten und den andern zu den Füßen, wo sie den Leichnam Jesu hingelegt hatten. 13 Und die sprachen zu ihr: Frau, was weinst du? Sie spricht zu ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben. 14 Und als sie das sagte, wandte sie sich um und sieht Jesus stehen und weiß nicht, dass es Jesus ist. 15 Spricht Jesus zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? Sie meint, es sei der Gärtner, und spricht zu ihm: Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast; dann will ich ihn holen. 16 Spricht Jesus zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und spricht zu ihm auf Hebräisch: Rabbuni!, das heißt: Meister! 17 Spricht Jesus zu ihr: Rühre mich nicht an! Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. 18 Maria von Magdala geht und verkündigt den Jüngern: Ich habe den Herrn gesehen, und das hat er zu mir gesagt.“
Hinweis: Wie bereits im letzten Punkt erwähnt wurde, nennt Johannes die Mutter Jesu ab dem Auferstehungstag nicht mehr. Er berichtet nur von Maria von Magdala, die den auferstandenen Jesus sehen konnte. Wir können zwar annehmen, dass Jesus auch seiner Mutter erschienen ist, im Johannes-Evangelium steht das aber nicht.
Die Emmaus-Jünger:
Lk 24,22-29: „Auch haben uns erschreckt einige Frauen aus unserer Mitte, die sind früh bei dem Grab gewesen, 23 haben seinen Leib nicht gefunden, kommen und sagen, sie haben eine Erscheinung von Engeln gesehen, die sagen, er lebe. 24 Und einige von uns gingen hin zum Grab und fanden’s so, wie die Frauen sagten; aber ihn sahen sie nicht. 25 Und er [Jesus] sprach zu ihnen: O ihr Toren, zu trägen Herzens, all dem zu glauben, was die Propheten geredet haben! 26 Musste nicht Christus [Messias] dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen? 27 Und er fing an bei Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was in der ganzen Schrift von ihm gesagt war. 28 Und sie kamen nahe an das Dorf, wo sie hingingen. Und er stellte sich, als wollte er weitergehen. 29 Und sie nötigten ihn und sprachen: Bleibe bei uns; denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneigt. Und er ging hinein, bei ihnen zu bleiben.“
Hinweis: Auch die Emmaus-Jünger haben Maria nicht in den Mittelpunkt gestellt, sie wurde von ihnen noch nicht einmal mit Namen erwähnt.
Jesu Himmelfahrt:
Apg 1,1-11: „Den ersten Bericht habe ich gegeben, lieber Theophilus, von all dem, was Jesus von Anfang an tat und lehrte 2 bis zu dem Tag, an dem er aufgenommen wurde, nachdem er den Aposteln, die er erwählt hatte, durch den Heiligen Geist Weisung gegeben hatte. 3 Ihnen zeigte er sich nach seinem Leiden durch viele Beweise als der Lebendige und ließ sich sehen unter ihnen vierzig Tage lang und redete mit ihnen vom Reich Gottes. 4 Und als er mit ihnen zusammen war, befahl er ihnen, Jerusalem nicht zu verlassen, sondern zu warten auf die Verheißung des Vaters, die ihr, so sprach er, von mir gehört habt; 5 denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit dem Heiligen Geist getauft werden nicht lange nach diesen Tagen. 6 Die nun zusammengekommen waren, fragten ihn und sprachen: Herr, wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich für Israel? 7 Er sprach aber zu ihnen: Es gebührt euch nicht, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater in seiner Macht bestimmt hat; 8 aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde. 9 Und als er das gesagt hatte, wurde er zusehends aufgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg. 10 Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Gewändern. 11 Die sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen.“
Hinweis: Lukas beschreibt nicht, dass Maria, die Mutter Jesu, die Himmelfahrt Jesu mit eigenen Augen gesehen hat. Für Gott war es aber wichtig uns mitzuteilen, dass die Apostel gesehen haben, wie Jesus in den Himmel aufgenommen wurde. Die Himmelfahrt Jesu ist biblisch eindeutig belegt, eine angebliche Himmelfahrt Marias ist dagegen nicht biblisch und entspricht nur den Wünschen und Theorien von Theologen, die das Wort Gottes (die Bibel) nicht an erste Position in ihrem Leben stellen. Gott gebot mehrfach, dass wir nichts aus seinem Wort wegnehmen und auch nichts hinzutun dürfen. Jeder, der eine angebliche Himmelfahrt Marias lehrt, der handelt gegen Gottes Anordnung.
Die letzte Bibelstelle über Maria:
Apg 1,12-14: „Da kehrten sie [die Apostel] nach Jerusalem zurück von dem Berg, der heißt Ölberg und liegt nahe bei Jerusalem, einen Sabbatweg entfernt. 13 Und als sie hineinkamen, stiegen sie hinauf in das Obergemach des Hauses, wo sie sich aufzuhalten pflegten: Petrus, Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon der Zelot und Judas, der Sohn des Jakobus. 14 Diese alle [Gläubigen der ersten Gemeinde] waren stets beieinander einmütig im Gebet samt den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern.“
Hinweis: Auch nach der Himmelfahrt Jesu ist keine Hervorhebung Marias zu erkennen, ganz im Gegenteil. Aus Vers 14 wissen wir, dass Maria und die Brüder Jesu einmütig im Gebet versammelt waren und zu der ersten christlichen Gemeinde gehörten. Ab Vers 14 gibt es keine weiteren Informationen mehr über Maria; die Apostelgeschichte behandelt nur die Geschehnisse der Jünger. Was aus der Mutter Jesus wurde, das hat Gott nicht aufschreiben lassen. Maria hat in der Apostelgeschichte und im weiteren Verlauf der Entstehung der christlichen Kirche biblisch keinen Einfluss mehr. Sie hat kein einziges Buch im NT aufgeschrieben und sie taucht auch in allen 21 Briefen des NT kein einziges Mal mehr auf (siehe Aufbau der Bibel). Sie wurde niemals besonders verehrt und von keinem einzigen Menschen angebetet. Die Lehre zur Marien-Verehrung hat ihren Ursprung im Heidentum, aber nicht in der Bibel. Das sind Tatsachen, die niemand leugnen kann. Wer anderer Meinung ist, der soll anhand der Bibel zeigen, dass auch nur eine einzige Person Maria jemals angebetet oder sie als Fürsprecherin oder Retterin bezeichnet hat. Das NT wurde geschrieben, um von Jesus und seinen Taten zu berichten, denn nur er ist der Messias und in Jesus haben wir alles, was wir brauchen. Somit kommen wir wieder zum ersten Vers des NT zurück, der die Begründung liefertm warum die Bibel geschrieben wurde:
Mt 1,1: „Dies ist das Buch [gr. Biblos] von der Geschichte Jesu Christi [nicht: "von der Geschichte Marias"]...“
Die Erwähnung der Frau, die Jesus gebar:
Gal 4,4-7: „Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn [nicht Maria], geboren von einer Frau [Maria] und dem Gesetz unterstellt, 5 damit er [nicht Maria] die freikaufe, die unter dem Gesetz stehen, und damit wir die Sohnschaft erlangen. 6 Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes [nicht Marias] in unsere Herzen, den Geist, der ruft: Abba, Vater [nicht: Mutter Maria]. 7 Daher bist du nicht mehr Sklave, sondern Sohn; bist du aber Sohn [Gottes, nicht Marias], dann auch Erbe, Erbe durch Gott.“
Das waren schon alle Bibelstellen über Maria. Alle weiteren Aussagen über Maria sind somit außerbiblisch. Kann man aus all diesen Bibelstellen ableiten, dass Maria eine Mittlerin ist, dass sie jetzt am Leben ist und mit Gott herrscht und dort für uns Fürsprache tut? Kann man aus diesen Bibelstellen ableiten, dass die Apostel oder die erste Gemeinde sich Maria-Schnitzfiguren anfertigten oder zu Maria beteten und ihr eine besondere Beachtung gaben? Nein! Aus all diesen Bibelstellen kann man keine besondere Bedeutung und Verehrung Marias entnehmen, sie spielt mit Ausnahme des Geburtsberichtes Jesu in der gesamten Bibel eine geringe Rolle und wird nur an sehr wenigen Bibelstellen erwähnt. Jesus ist nach seinem Tode zuerst Maria von Magdala erschienen, nicht seiner eigenen Mutter. Wie Maria danach gelebt hat und wann wie Maria gestorben ist, das lässt die Bibel völlig offen. Sie berichtet stattdessen von den Taten der Aposteln und anderer Frauen. Nur in den Evangelien und der Apostelgeschichte wird über Maria berichtet, nicht jedoch taucht ihr Name noch nicht einmal in den 21 neutestamentlichen Briefen auf. Maria hat kein einziges Buch des NT geschrieben. Weder die Propheten, noch Jesus, noch Petrus, weder Paulus, noch Johannes, auch nicht Jakobus oder andere gaben Maria eine besondere Ehre oder gar Anbetung. Johannes erwähnt sie ab dem Tag der Auferstehung Jesu kein einziges Mal. Die Betonung aller Apostel liegt nur bei Gott und nur bei seinem Sohn Jesus Christus:
Offb 5:13: „Und jedes Geschöpf, das im Himmel ist und auf Erden und unter der Erde und auf dem Meer und alles, was darin ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Thron sitzt [nicht Maria], und dem Lamm [nicht Maria] sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit!“
„Jedoch, auch wenn wir selbst oder ein Engel vom Himmel euch ein anderes Evangelium verkündeten als das,
das wir verkündet haben - er sei verflucht.
Was ich gesagt habe, das sage ich noch einmal: Wer euch ein anderes Evangelium verkündet im Widerspruch zu dem, das wir verkündet haben - er sei verflucht.“
(Gal 1,8-9)