Als "Bibel" wird eine Schriften-Sammlung bezeichnet, die im Christentum als verbindliche Grundlage für den Glauben gilt. Die Bibel
ist ein Buch, welches jedoch aus vielen einzelnen Büchern besteht, die von Gott inspiriert wurden und sich in einem abgeschlossenen Kanon befinden. Ursprünglich wurde das Alte Testament (AT) auf 22 und das Neue Testament (NT) auf
27 Schriftrollen geschrieben, so dass die komplette Original-Bibel aus 49 (7x7)
Schriftrollen besteht. Aber darin sind insgesamt 70 (10x7) einzelne Bücher in einer klaren Ordnung bzw. Strukturierung enthalten. Daher ist die Bibel "das Buch der Bücher". In der Umgangssprache wird
beim AT auch manchmal von der "hebräischen-" und beim NT von der "christlichen Bibel" gesprochen. Das Wort "Bibel" an sich meint aber beide Teile zusammen.
Aus praktischen Gründen benutzen wir heute Bücher. Ein "Buch" ist ein geschriebenes oder gedrucktes Werk auf einzelnen gebundenen Seiten. Das Wort stammt von althochdeutsch buoh ab, was ursprünglich eine (Holzschreibtafel aus) Buche meinte. Die englische Sprache hat das altdeutsche Wort übernommen (book). Die Bibel spricht aber niemals von "Büchern", wie wir sie heute kennen, sondern immer nur von "Schrift-Rollen", da es zur damaligen Zeit noch keine gebundenen Bücher mit einzelnen Seiten gab. In den meisten Bibeln wurde das im hebräischen oder griechischen Grundtext verwendete Wort für "Rolle" als "Buch" übersetzt, so dass vielen Christen die eigentliche Wort-Bedeutung nicht bekannt ist. Einige Beispiele aus dem hebräischen Alten Testament: „dies ist das Buch [wörtlich: Schriftrolle, Buchrolle, Dokument; hebr. sephar, abgeleitet von sapar, was einer Aufzählung (von Wörtern) entspricht] von Adams Geschlecht… (1Mose 5,1); „und er [Mose] nahm das Buch [sephar, Buchrolle, Schriftstück] des Bundes und las es vor den Ohren des Volkes…“ (2Mo, 24,7); „wer gegen mich [Gott] gesündigt hat, den lösche ich aus meinem Buch [sephar, Buchrolle, Schriftstück] aus“ (2Mo 32,33); „… und in jener Zeit wird dein Volk errettet werden, jeder, den man im Buch [sephar, Buchrolle, Schriftstück] aufgeschrieben findet“ (Dan 12,1). Die alttestamentlichen Texte wurden auf sehr langen und somit sehr teuren Tierhäuten (Pergamenten) geschrieben und in Rollenform aufbewahrt bzw. transportiert. Allein die Jesajarolle ist 7,5 m lang.
Neue Materialien machten die Vervielfältigung der Schriften günstiger. Bereits in phönizischer (1. Jahrtausend v. Chr.) und später in römischer Zeit war die sehr wichtige Hafenstadt Byblos (biblisch: Gebal; heute im Libanon) der Hauptumschlagplatz für Papyrus. Nach dieser Stadt bezeichneten die Griechen die Papyrus-Rolle mit dem Neutrum biblion (βιβλίον: Rolle, Röllchen). Auch die spätere lateinische Bezeichnung "Biblia", auf das wiederum das deutsche Wort „Bibel“ (engl. Bible) zurückgeht, ist abgeleitet vom altgriechischen Plural "biblia" (βιβλία), was "Gerollte", "Rollen" oder "Schriftrollen" bedeutet. Heute sprechen wir nicht mehr von den "Rollen", sondern von den "Büchern" der Bibel, da die Menschen bereits vor der Erfindung des modernen Buchdruckes durch Gutenberg (ab 1452) keine langen Schriftrollen mehr verwendeten, sondern praktische Bücher mit einzelnen Seiten. Aber alle 70 Original-Schriften der gesamten Bibel wurden ursprünglich alle auf langen Schriftrollen (griech. biblion) aufgeschrieben.
Der jüdisch-römische Historiker Josephus Flavius sprach im Zusammenhang mit den heiligen Schriften von „ta biblia“ (τὰ βιβλία),
was „die Rollen“ bedeutet und spätestens durch die Übernahme in die
lateinische Sprache (Biblia Sacra Vulgata = Heilige Bibel Vulgata) wurde das Wort "Biblia" weltweit bekannt und in nahezu alle Sprachen der Welt übertragen.
Zur Zeit des Altes Testamentes wurde in hebräischer Sprache allgemein von „den Schriften“ (hebr. sephar) gesprochen. Das Wort "Bibel" wurde in den Anfängen noch nicht verwendet, da es sich hierbei um ein griechisches Wort handelt. Als Griechisch zunehmend zur Weltsprache wurde, haben die Hebräer schon lange vor Christi Geburt das entsprechende griechische Wort für "die Schriftrollen" (griech. "ta biblia") gekannt. Viele sind mehrsprachig erzogen worden und beherrschten das Griechische perfekt. Sie erstellten ab 250 v. Chr. eine eigene Übersetzung ihrer hebräischen Texte, die sog. Septuaginta. Darin tauchen für die "Schriftrollen" die gleichen Begriffe auf, die auch im viel später entstandenem Neuen Testament verwendet wurden: biblion (βιβλιον; 2.Mo 24,7; 5.Mose 17,18; 31,26; Dan 12,4; Psalm 139,16), biblos (βιβλος; 1Mo 5,1), biblon (βιβλον; 2Mo 32,32-33; Psalm 69,29), bibloi (βιβλοι; Dan 7,10), biblois (βιβλοις; Plural; Dan 9,2), biblo (βιβλω; Dan 12,1), biblio (βιβλιω; 2Mo 17,14; 4Mose 21,14; 5Mo 28,58; Jer 30,2). Die Apostlic Bible Polyglott (http://apostolicbible.com/) zeigt den Text der Septuaginta mit der englischen Übersetzung auf eine sehr übersichtliche Weise.
Wissen Sie, welches das erste Wort des Neuen Testamentes ist? Es ist das Wort "Bibel"! In Mt 1,1 steht wörtlich: "βιβλος [biblos, Schrift-Rolle]
γενεσεως [geneseos, Abstammung/Geschichte] ιησου [Iesou = Jesu] χριστου [christou, Christi]...". In der Lutherbibel 1984 wurde es wie folgt übersetzt: "Dies ist das Buch von der Geschichte Jesu
Christi, des Sohnes Davids...". Im griechischen NT begegnet uns genau das gleiche Wort „biblia“ mit seinen verwandten Begriffen wie im griechischen AT der Septuaginta. Beispiele: „Noch viele
andere Zeichen tat Jesus vor den Augen seiner Jünger, die nicht in diesem Buch [wörtlich: "in dieser Schriftrolle" bzw. Rolle; biblio, βιβλιω] geschrieben sind“ (Joh 20,30); „Es
gibt aber noch vieles andere, was Jesus getan hat. Wenn das im Einzelnen aufgeschrieben werden sollte, so würde nach meiner Meinung auch die ganze Welt die Bücher [w.: Rollen;
biblia, βιβλια] nicht fassen, die zu schreiben wären“ (Joh 21,25). Jesus hat streng genommen niemals ein Buch aufgeschlagen, sondern er hat immer die Schriftrollen aufgerollt:
„und man reichte Ihm [Jesus] das Buch [w.: die Rolle; biblion, βιβλιον] des Propheten Jesaja. Er öffnete das Buch [w.: „und nachdem er die Rolle (biblion,
βιβλιον) aufgerollt hatte“] und fand die Stelle, wo geschrieben war: Der Geist meines Herrn ist auf mir... (20) Als er das Buch zutat [w.: „die Rolle (biblion,
βιβλιον) zusammengerollt hatte“]... setzte er [Jesus] sich, und aller Augen in der Synagoge sahen auf Ihn. (21) Dann begann Er zu ihnen zu sagen: Diese Schrift [w.:
graphe, γραφη] hat sich heute in euren Ohren erfüllt!“ (Lk 4,17-21). Jesus hat also in der Bibel (dem AT) gelesen.
Johannes sollte das letzte "Buch" der Bibel auf eine Schriftrolle schreiben: „Was du [Johannes] erblickst, schreibe in ein Buch [w.: Rolle; biblion, βιβλιον] und sende es den sieben herausgerufenen Gemeinden“ (Offb 1,11). Die 5 Bücher Mose sind die „Rolle des Gesetztes“: „…verflucht sei jeder, der nicht bleibt bei allem, was geschrieben steht in dem Buch [w.: "in der Rolle"; biblio, βιβλιω] des Gesetzes…“ (Gal 3,10). Für Pauls waren die alten und die neuen Schriftrollen der Bibel sehr wichtig. Er schrieb an Timotheus: „Den Reisemantel… bringe mit, wenn du kommst, auch die Bücher [w.: die (Schrift-)Rollen; biblia, βιβλια], vor allem die Pergamente [w.: membranas, μεμβρανας]“ (2Tim 4,13). In vielen Bibelübersetzungen ist "die Schriftrolle" nur noch in Offb 6,14 erhalten geblieben, da der Text sonst keinen Sinn ergeben würde: „der Himmel wich wie eine Schriftrolle [w.: biblion, βιβλιον], die zusammengerollt wird…“
Weitere Stellen zum Wort "biblo": „…Habt ihr nicht im Buch Moses [w.: „Rolle Moses“; biblo, βιβλω] gelesen, wie Gott beim Dornbusch zu ihm
redete…?“ (Mk 12,26); „wie geschrieben steht im Buch [w.: Rolle; biblo, βιβλω] … Jesaja…“ (Lk 3,4); „denn er selbst, David, sagt im Buch [w.: Rolle; biblo,
βιβλω] der Psalmen…“ (Lk 20,42); „geschrieben ist nämlich im Buch [w.: Rolle; biblo, βιβλω] der Psalmen…“ (Apg 1,20); „…wie geschrieben steht im Buch [w.: Rolle;
biblo, βιβλω] der Propheten…“ (Apg 7,42); „…die Bücher [w.: Schriftrollen; biblous, βιβλους] verbrannten sie vor allen…“ (Apg 19,19); Die „Rolle des Lebens“ bzw. das „Buch des Lebens“ [w.: biblou tes zoes,
βιβλου της
ζωης] ist die wichtigste Schriftrolle für einen jeden Menschen, denn darin stehen die Namen aller geretteten Gerechten, insbesondere der wahren Christen, der Nachfolger Jesu Christi
(Phil 4,3; Offb 3,5; 13,8; 20,15).
Im Alten und im Neuen Testament wird an vielen Stellen auch allgemein entweder von „der Schrift“ (griechisch graphe, γραφη; abgel. von grapho =
schreiben, eingravieren, einritzen] oder von „den Schriften“ (graphas, γραφας) gesprochen. Beispiele: „und sie glaubten der Schrift [graphe, γραφη] und dem Wort
[logo, λογω], das Jesus gesprochen hatte“ (Joh 2,22); „Alle Schrift [graphe, γραφη] ist gottgehaucht und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur
Zurechtweisung, zur Erziehung in Gerechtigkeit“ (2Tim 3,16); „…Jesus sprach zu ihnen: "Habt ihr noch nie in den Schriften [graphias, γραφαις] gelesen…“ (Mt 21,42); „da öffnete er
[Jesus] ihnen das Verständnis, so dass sie die Schriften [graphas, γραφας] verstanden“ (Lk 24,45); „Diese [in Beröa] aber waren vornehmer gesinnt als die in Thessalonich: Sie
nahmen das Wort [logon, λογον] mit aller Bereitwilligkeit auf und erforschten täglich die Schriften [graphas, γραφας], ob sich dies alles so verhalte“ (Apg 17,11). Die Begriffe Rollen (biblia) und Schriften (graphe) gehören zusammen wie Lk 4,17-21 beweist, wo beide Worte gemeinsam
erscheinen. Alle Rollen und Bücher mit Textinhalt sind Schriften. Zwar ist die äußerliche Form verschieden, nicht jedoch der Inhalt.
Im Laufe der Jahrtausende erhielt die Bibel viele Namen und Bezeichnungen: „Die Heilige Schrift“, „das Wort Gottes“, „das Buch der Bücher“, „das Buch der Liebe“ usw…. Die Bibel wird auch „die Bibliothek Gottes“ und „das Buch der Offenbarung der Geistwelt“ genannt, da es uns ausführliche Informationen über die geistige Dimension aufschließt. Sie ist auch „das ewige Buch“, da es selbst nach Jahrtausenden immer noch vollständig vorliegt und von keiner weltlichen und geistigen Macht vernichtet werden konnte und auch in Zukunft nie zerstört wird, da Gott persönlich darüber wacht. Die Römer und die Kommunisten der UdSSR insbesondere unter Stalin wollten alle Bibeln vernichten. Dies ist ihnen nicht gelungen. Sie alle sind verstorben, doch die Bibel gibt es immer noch. Auch in vielen islamischen Ländern sind Bibeln streng verboten und werden verbrannt, dennoch wird es auch dort niemals gelingen, das Wort Gottes auszulöschen. Der Geist Gottes führt die Berufenen zu seinem Wort und dies kann keine weltliche oder geistige Macht verhindern. Die Bibel wird hier auf Erden und auch in der geistigen Dimension (im Himmelreich) ewig bestehen bleiben, daher ist sie wirklich "das ewige Buch", denn die Liebe wird siegen, denn was wahre Liebe ist, das definiert nur "das Buch der Liebe", die Bibel.
Wie bereits oben erwähnt, so besteht die Bibel aus einer Sammlung an 70 inspirierten Büchern, die auf insgesamt 49 Schriftrollen geschrieben wurden. Das AT wurde im Laufe der Zeit auf nur 22 Buchrollen verfasst, obwohl es insgesamt 39 bzw. 43 einzelne Bücher hat. Das hatte den großen Vorteil, dass die Gesamtzahl der Rollen, die aufbewahrt und transportiert werden mussten, auf nur 22 (statt etwa 40) beschränkt war. Später haben die Juden das AT in 24 Schriftrollen unterteilt, damit sie jedem ihrer 12 Stämme jeweils zwei Rollen zuordnen konnten. Ursprünglich bestand die hebräische Bibel aber aus 22 Schriftrollen. Das bestätigen der berühmte jüdisch-römische Geschichtsschreiber Josephus Flavius (*ca. 37, †nach 100 n. Chr.), Hieronymus (der Übersetzter der Vulgata; *347; †420) und viele andere.
Im NT wurde jedes der 27 Bücher auf jeweils eine Rolle geschrieben, da alle
zeitlich und räumlich unabhängig voneinander entstanden sind. Das AT wurde auf 22 und das NT auf 27 Rollen geschrieben. Somit besteht die ganze Bibel aus 49 (7x7)
Schriftrollen mit 43 (AT) + 27 (NT) = 70 (7x10) Büchern in einer logischen Gruppierung bzw. Einteilung. Mehr dazu im Kapitel über den Aufbau der Bibel.
Die meisten Juden lehnen das Neue Testament (NT) und Jesus Christus bis heute ab. Daher bestehen für sie die Heiligen Schriften nur aus den hebräischen Texten (Tanach). Aber das Christentum ist auf der Grundlage der hebräischen Schriftrollen aufgebaut und Jesus Christus war körperlich ein Nachfahre Abrahams und Davids. Das gesamte Neue Testament ist von Menschen geschrieben worden, die aus Israel stammen. Sie haben uns das Wort Gottes gegeben, auch das Neue Testament. Tatsächlich wollen aber weder Juden noch viele, die sich Christen nennen, das Neue Testament ernst nehmen. Deswegen wissen viele Juden auch nicht, was Christentum wirklich bedeutet, nämlich Liebe. Ein echter Christ ist nur der, der Jesus nachfolgt und nicht derjenige, der sich Christ nennt und dabei dem Satan nachfolgt. Viele Juden können nicht zu Jesus finden, da sie das schreckliche Beispiel von sog. Christen sehen, die aber in Wirklichkeit keine Christen sind, denn ihnen fehlt das Wichtigste, die Liebe. Auch andere Religionen der Erde lehnen das NT ab. Aber beide Teile der Bibel können nur in ihrer Gesamtheit verstanden werden. Wer das Neue Testament nicht kennt, dem entgeht das Wichtigste Wissen der Menschheits-Geschichte, denn es berichtet von Jesus Christus, dem Erschaffer (als das Wort vor seiner Fleischwerdung) und Retter der Welt, der bald zum zweiten Mal erscheinen wird. Doch dieses Mal kommt er nicht, um für unsere Sünden zu sterben (und uns vom zweiten Tod zu erretten), sondern mit Macht und Herrlichkeit, um die Welt vor dem Untergang zu bewahren.
Alle Bücher der Bibel können wir heute sehen bzw. lesen, aber die Bibel berichtet noch von einer weiteren Schriftrolle, nämlich der „Rolle des Lebens“ oder dem "Buch des Lebens", zu dem nur Gott Zugang hat und in dem alle Namen der
geretteten Menschen stehen. Es ist die 50. Schriftrolle, die zu den 49 Schriftrollen
der Bibel dazu addiert wird: 22 (AT) + 27 (NT) = 49 + 1 = 50. bzw. das 71. Buch (43+27=70+1=71)
Es gibt somit insgesamt genau 49+1 Schriftrollen mit 70+1 einzelnen Büchern, die Gott den Menschen zu ihrer geistigen Ausbildung und Bewertung gegeben hat - Das ist die Bibel mit dem Buch des Lebens.
Die 49 Schriftrollen (griech. "biblia") mit den 70 Büchern sind nicht chaotisch geordnet, sondern haben eine klare Strukturierung, die eine bewusste Planung durch Gott sehr deutlich werden lässt. Mehr dazu im Kapitel zum Aufbau der Bibel.