Das Omer-Zählen und die 7 Sabbate bis Pfingsten

Der Omer ist die biblische Bezeichnung für die ersten Garben (Getreidehalme) bei der Gersten-Ernte im Frühling. Darüber hinaus wird der siebenwöchige Zeitraum zwischen Pessach und Pfingsten (Schawuot), während dessen dieses Opfer dargebracht wurde, auch als Omer bezeichnet (3Mo 23,15–16). Die Tage zwischen Passah und Pfingsten werden daher "Omer-Tage" genannt. Heute gibt es im Judentum keinen Tempel mehr, dennoch werden die 7x7=49 Tage zwischen Pessach (15. Nisan) und Pfingsten (Schawuot) immer noch gezählt (vgl. Wikipedia).

3Mo 23,15-16: "Danach sollt ihr zählen vom Tage nach dem Sabbat [15. Nisan], da ihr die Garbe [w.: Omer; Getreidebündel] als Schwingopfer darbrachtet [also ab dem 16. Nisan], sieben ganze Wochen [wörtlich im hebräischen Text: "7 vollständige/komplette Sabbate", nicht "Wochen"]. 16 Bis zu dem Tag nach dem siebenten Sabbat [w.: nach dem Sabbat den siebten], nämlich  50 Tage [7x7=49 + 1=50], sollt ihr zählen und dann ein neues Speisopfer dem HERRN opfern." Luther-Bibel 1984.

Der 14. Nisan fällt etwa jedes dritte Jahr auf einen Mittwoch (4. Wochentag). Falls ein Wochen-Sabbat auf den 14. Nisan fiel, dann wurde das Passah-Lamm bereits am Tag davor (13. Nisan) geschlachtet. Das Omer-Zählen (die 7x7=49 Tage mit den 7 Sabbaten bis Pfingsten) beginnt ab dem Tag nach dem Hohen Sabbat (15. Nisan). Zwischen dem ersten Jahres-Sabbat (15. Nisan, Passah) und dem dritten Jahres-Sabbat (Pfingsten) liegen immer 7 wöchentliche Sabbate. Wenn der 14. Nisan auf einen Mittwoch fällt, dann liegt der „erste Sabbat“ (Mk 16,9) in der Zählung der 7 Wochen-Sabbate bis Pfingsten immer am 17. Nisan. Das war der Tag, an dem Jesus auferstanden ist. Da die Jahres-Sabbate auf unterschiedliche Wochen-Tage fallen, kann auch das Pfingst-Fest an unterschiedlichen Wochentagen sein. Die folgende Tabelle zeigt die Berechnung der 7 Sabbate zwischen den Jahren 2000 bis 2030 nach dem heutigen jüdischen Kalender:

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Die Omer Berechnung 2000 bis 2030

Es ist EXTREM wichtig, dass die symbolische Verbindung der 50 Tage zwischen dem ersten Hohen Sabbat (15. Nisan, dem großen Fest des Auszugs aus Ägypten und natürlich der Befreiung von der Todesstrafe durch Jesus) und dem großen Jubiläumstag (Schawuot, Pfingsten) genau eine Jubiläums-Periode (50 Tage) nach der der Befreiung ist, die Jesus für uns erlangt hat. Dieser Zusammenhang zwischen dem ersten und dem dritten großen Sabbat des Jahres ist geistlich äußerst wichtig und darf nicht verschoben werden, weil er sonst die Beziehung der Braut zum Bräutigam nicht richtig beschreibt. Noch einmal, es ist sehr wichtig, das symbolische Jubiläumsfest Pfingsten, genau 50 Tage nach dem ersten hohen Sabbat (15. Nisan), d.h. nach dem physischen und geistigen Exodus, nicht zu verändern. Nur dies zeigt die geistige Beziehung des vorangehenden Bräutigams zu seiner Braut (die ihm folgt wohin er geht) auf perfekte Weise. Der Tag der Auferstehung (17. Nisan) war niemals das entscheidende Kriterium zur Pfingsttags-Berechnung, denn die Auferstehung Jesu konnte niemand mehr verhindern, so wie auch niemand unsere Auferstehung verhindern kann. Wichtiger war der Exodus aus der Sünde und dieser sollte bereits unmittelbar nach dem Tode Jesu gefeiert werden, also am 15. Nisan. Nur das war ein jährlicher hoher Sabbat, aber nicht der Tag der Auferstehung Jesu an einem kleinen wöchentlichen Sabbat (17. Nisan). Nachdem Jesus seine Aufgabe erfüllt hat, ist er an seinem Ruhetag auferstanden, nichts konnte symbolisch besser in den Gesamtkontext passen. Aber das Zählen des Omer wurde immer vom ersten Jubeltag (großer Sabbat Passah, 15. Nisan) bis zum nächsten Jubeltag (großer Sabbat Pfingsten) nach genau 50 Tagen durchgeführt.

Bei der Einführung des ersten Passah-Festes zur Zeit des Moses und auch in dem Jahr, in dem Jesus gekreuzigt wurde, fiel der 14. Nisan auf einen Mittwoch. Die Auferstehung Jesu erfolgte nach „3 Tagen und 3 Nächten“ „früh am ersten Sabbat“ (Mk 16,9). Zwischen dem ersten Jahres-Sabbat (15. Nisan, Passah) und dem dritten Jahres-Sabbat (Pfingsten) befinden sich genau 7 Wochen-Sabbate, deren Datum einfach bestimmt werden kann. Die folgende Tabelle zeigt die Jahre im jüdischen Kalender, in denen der 14. Nisan auf einen Mittwoch fällt:

Omer, Sabbat Auferstehung Jesus, Omer Berechnung, Garbe, Erstlingsfrucht

Da der jüdische Kalender auf statistischen Mittelwerten beruht, fällt Pfingsten immer auf den 6. Siwan (der 3. Monat des Jahres). Aber beim biblischen Kalender Gottes beginnt jeder Monat mit der ersten sichtbaren Mond-Sichel über Jerusalem. Daher gibt es Jahre, in denen Pfingsten im Kalender Gottes nicht immer auf den 6. Siwan fällt (siehe Kalender). An der Zählung der 7 Wochen-Sabbate ändert sich natürlich nichts. 

Die Frauen bereiten die Salben NACH dem Fest-Sabbat

Nachdem die Frauen am großen Sabbat (15. Nisan) geruht hatten, kauften sie am Tag nach dem Sabbat die Öle, um die Salben zu bereiten (Mk 16,1; Lk 23,56a). Nach Neh 10,32 durfte am Sabbat kein Verkauf von Waren erfolgen. Daher war der frühest-mögliche Tag zum Einkaufen der Tag nach dem großen Sabbat. Der Evangelist Markus macht dies sehr deutlich, aber leider überlesen die meisten Christen seine wichtigen Worte: „Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria von Magdala und Maria... wohlriechende Öle, um hinzugehen und ihn zu salben“ (Mk 16,1). Von welchem Sabbat ist hier die Rede? Es geht natürlich um den großen Fest-Sabbat (15. Nisan), denn die Bibel betont, dass der vorangegangene Rüsttag (14. Nisan), an dem Jesus gekreuzigt wurde, kein normaler Rüsttag zu einem Wochen-Sabbat war, sondern ein Rüsttag (Definition) zu dem "großen Sabbat" (Definition). Da an diesem großen Sabbat keine Arbeiten getätigt werden durften, und Jesus am Rüsttag nur provisorisch in aller Eile einbalsamiert wurde, mussten die Frauen mit dem Kauf und der Bereitung der Salben bis zu dem Tag nach dem großen Sabbat warten. Dieser zweite Kalender-Tag nach Jesu Tod (der Tag nach dem großen Sabbat) beinhaltet die zweite Nacht und den dritten Licht-Tag an denen Jesus tot, bzw. im „im Herzen der Erde“ war:

Omer Zählen, Erstlingsfrüchte, Auferstehung Sabbat, Passionswoche
Jesus ist an einem Sabbat-Morgen auferstanden, er war die Erstlings-Frucht im Plan Gottes

Das Omer-Zählen begann NACH dem Fest-Sabbat am 16. Nisan

Es ist wichtig ein Missverständnis aufzuklären, welches den Zeitpunkt des Abschneidens der ersten Getreide-Halme betrifft. Alle Feste Gottes hatten einen Bezug zur Ernte und das Passah-Fest war das Frühjahrs-Fest, an dem zuerst mit der Ernte begonnen werden durfte (3Mo 23,9-21). Eine Garbe (auch Omer genannt) ist ein Bündel von Getreide-Halmen mit den Ähren von der ersten Getreide-Ernte des Früh-Getreides (Gerste). Die Priester gingen am Tage nach dem großen Sabbat, also an einem Werktag (und nicht an einem Sabbat!) auf das Feld und ernteten die Erstlings-Garbe. Diese Getreide-Ähren brachten die Priester feierlich als Schwingopfer dar, um Gott für die ersten Feldfrüchte zu danken. Erst nach dieser Zeremonie durfte die Arbeit auf dem Felde aufgenommen und mit der Ernte des Früh-Getreides (Gerste) begonnen werden. 

 

Es gibt viele Quellen, die das Omer-Schneiden ab dem 16. Nisan bestätigen (Septuaginta, Philon, Flavius Josephus, jüdische und christliche Bibel-Lexika). Wenn der 16. Nisan auf einen wöchentlichen Sabbat fiel, dann wurden nach Angaben der Jewish Encyclopedia (Link) nur drei Ähren (statt fünf Ähren) geerntet, das Feld musste in der Nähe liegen und nur eine Person (statt drei) sollte die Gersten-Ähren ernten. Aber an einem wöchentlichen Sabbat duften keine Reste des Passah-Lammes verbrannt werden. Das wird auch durch den Talmud bestätigt (Seder 2, Mischna Pesachim, Kap. VII, Vers 10; S. 165; Übersetzung von Georg Beer, 1912, Digitalsat der Uni Frankfurt im Internet kostenloser Download). Darin gibt es einige Erklärungen: Die Reste des Passah-Lammes sollten am 16. Nisan verbrannt werden. Fiel der 16. aber auf einen Wochen-Sabbat, so mussten die Reste erst am 17. verbrannt werden, um weder den Festtag noch den Sabbat zu beeinflussen. Nach der Zerstreuung der Juden in alle Länder der Erde im Jahr 70 n. Chr., wurde der Kalender Gottes durch Hillel II im Jahr 359 in der Weise geändert, dass der 16. Nisan niemals auf einen Wochen-Sabbat fallen kann. Somit konnte immer am 16. Nisan die Erstlings-Garbe dargebracht werden. 

Sehr alte jüdische Quellen betonen immer wieder den 16. Nisan (also dem Tag nach dem Hohen Sabbat) als den ersten Tag der Zählung:

  • Sifra, Behar, Section 1,3: „Als Israel also den Jordan überquerte, unterstanden sie den Vorschriften von Challah, Orlah und Chadasch. Am 16. Nisan unterstanden sie dem Omer. Nach 50 Tagen unterstanden sie den zwei Broten [damit ist das Schwingopfer mit den 2 gesäuerten Broten zu Pfingsten gemeint]...“ [Quelle].
  • Sifra Emor (Kap. 12,8) „Man zähle vom zweiten Tage des Passahfestes bis zum Pfingstfeste 49 Tage und heilige den 50. Tag wie beim Jobel (das 50. Jahr)" [Zuckermann: „Über Sabbatjahrcyclus und Jobelperiode“, in: Jahresbericht des jüdisch-theologischen Seminars, Breslau, 1857]. Der zweite Tag des Festes kann nur der 16. Nisan sein, denn ab dem ersten Tag des Festes (Hoher Sabbat am 15. Nisan) wurde niemals gezählt, sondern immer nur ab dem Tag nach diesem Hohen Sabbat, also dem 16. Nisan. Der 14. Nisan war nur der Vorbereitungstag zu diesem 7-tägigen Fest der Ungesäuerten Brote welches vom 15. bis zum 21. Nisan gezählt wurde.

Auch in vielen Ländern Europas, in den Juden über die Erntezeiten in Israel (oder Palästina) berichtet haben, wurde immer wieder auf den 16. Nisan als den ersten Tag der Gerstenernte (bzw. des Omer-Zählens) hingewiesen. Als Beispiel dient ein Zitat von Hermann Vogelstein aus dem Jahr 1894:

  • „Die Gerstenernte begann am zweiten Tage des Passahfestes [also am 16. Nisan] mit dem Abmähen des für das Opfer erforderlichen Omers Gerste, der nach biblischer Vorschrift von dem Ersten, was geerntet worden war, dargebracht wurde.“ (Quelle: "Die Landwirtschaft in Palästina zur Zeit der Misnah: Teil 1. Der Getreidebau", Berlin, 1894, S. 57).

Während des siebentägigen Passah-Festes durfte zwar kein Sauerteig gegessen werden, aber es konnte an allen Tagen gearbeitet werden (außer an den drei Sabbaten während der Passah-Festzeit). Was ist der Sinn dieses Omer-Gebotes? Gott hat keine sinnlose Regeln eingeführt, sondern er wollte uns von Anfang an seinen Plan mit der Menschheit offenbaren: Die ersten Ähren (Garbe) des Früh-Getreides stehen symbolisch für Jesus, den Erstling aller Entschlafenen (1Kor 15,20; Kol 1,18). Die Sommer-Ernte steht für die Christen, die Erstlinge (Röm 8,23; 16,5; 1Kor 16,15), die im Herrn gestorben sind und an der ersten Auferstehung teilhaben werden. Sie werden spätestens bei der Entrückung bzw. der Wiederkunft Jesu auferstehen. Der Ausdruck Omer-Zählen bezeichnet das Zählen eines jeden der 49 Tage (7x7=49) zwischen den biblischen Festen Passah bis Pfingsten. Die Bibel berichtet über das Omer-Zählen bis zum Wochen-Fest wie folgt:

  • 3Mo 23,15-16: „Danach sollt ihr zählen vom Tage nach dem Sabbat [15. Nisan], da ihr die Garbe als Schwing-Opfer darbrachtet  [also ab dem 16. Nisan], sieben ganze Wochen [wörtlich: „sieben normale/ganze Sabbate“]. 16 Bis zu dem Tag nach dem siebenten Sabbat, nämlich 50 Tage, sollt ihr zählen...“
    Hinweis: alle 7 wöchentlichen Sabbate, die nach dem 15. Nisan folgen, wurden gezählt. Der "erste Sabbat" war der erste Wochen-Sabbat nach Passah (15. Nisan) und nach dem "siebenten Sabbat" folgte das Wochen-Fest (Schawuot, Pfingsten).
  • 5Mo 16,9: „sieben Wochen [wörtlich: sieben Siebener; in LXX: 7 ebdomadas] sollst Du zählen und damit anfangen, wenn man zuerst die Sichel an die Halme legt.“
  • 3 Mo 23,10-11: „Sage den Israeliten und sprich zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommt, das ich euch geben werde, und es aberntet, so sollt ihr die erste Garbe eurer Ernte zu dem Priester bringen. 11 Der soll die Garbe als Schwingopfer schwingen vor dem Herrn, dass sie euch wohlgefällig mache. Das soll der Priester tun am Tage nach dem Sabbat.“
  • Josua 5,10-12: „Und als die Israeliten in Gilgal das Lager aufgeschlagen hatten, hielten sie Passah an 14. Tage des Monats am Abend im Jordantal von Jericho 11 und aßen vom Getreide des Landes am Tage nach dem Passah [Passah ist der 15. und der Tag danach der 16. Nisan], nämlich ungesäuertes Brot und geröstete Körner. An eben diesem Tage 12 hörte das Manna auf, weil sie jetzt vom Getreide des Landes aßen, so dass Israel am nächsten Tag kein Manna mehr hatte. Sie aßen schon von der Ernte des Landes Kanaan in diesem Jahr.“
    Erklärung: Die Israeliten kamen in das Land, das Gott ihnen gab, schlachteten am 14. das Passah-Lamm, aßen noch von dem altem Getreide und das Manna, feierten am 15. das Passah-Fest (großer Sabbat) und am Tage danach, also ab dem 16. Nisan hörte das Manna auf, weil sie ab diesem Tag selber ernten durften. Alles hat sich genauso erfüllt, wie Gott es in 3Mo 23 angekündigt hatte. Dies ist ein weiterer Beweis, dass die Juden ab dem 16. Nisan bis zum 50. Tag gezählt haben.

Wann wurde zum ersten Mal im Jahr die Sichel an die Halme gelegt? Das war eindeutig am ersten Arbeitstag nach dem großen Jahres-Sabbat (15. Nisan, Passah), also am 16. Nisan, als zum ersten Mal im Jahr geerntet und die Erstlingsgarbe (das Omer) geschnitten werden durfte. Damit ist dieser erste Arbeitstag (16. Nisan) der erste Tag in der Zählung von 49 Tagen mit den sieben Sabbaten bis zum fünfzigsten Tag (Pfingsten). Der erste Wochen-Sabbat, der auf diesen diesen Werktag (16. Nisan) folgte, war somit eindeutig der erste von sieben Sabbaten in der Zählung bis Pfingsten. Er wurde daher auch kurz „erster Sabbat“ oder „erster der Sabbate“ (es sind ja 7 Sabbate) genannt. Diesen Sabbat gibt es nur ein Mal im Jahr. Von ihm ist nicht nur im AT die Rede, sondern auch der Evangelist Markus erwählt ihn in Mk 16,9. Wörtlich heißt es:

„auferstanden aber früh ersten Sabbats [πρωτη σαββατου = ersten Sabbats, im Singular], erschien er [Jesus] zuerst Maria...“.

Alle Juden und alle Christen in der ersten christlichen Urgemeinde wussten ganz genau, was damit gemeint war, weil sie den biblischen Kalender (vgl. Link) kannten. Erst als der Festtags-Kalender einige Jahrhunderte nach Christi Tod verändert und der Sonntag offiziell als wöchentlicher Feiertag verbindlich für alle Christen vorgeschrieben wurde, erst dann ging das Wissen um diesen „ersten Sabbat“ in Vergessenheit. Nur bibeltreue Christen und Juden haben dieses Wissen weiterhin über alle Jahrhunderte bewahrt.

 

Wenn Jemand heute einen Christen fragen würde, was der „erste Sabbat“ oder der „erste der Sabbate“ sei, so würde er nur ein erstauntes Gesicht als Antwort bekommen. Aber in der ersten christlichen Gemeinde, der sog. Urgemeinde, kannten alle Menschen diesen Begriff und wussten, dass damit der erste Wochen-Sabbat nach dem Fest-Sabbat gemeint ist, in der Zählweise von sieben Wochen-Sabbaten bis Pfingsten. Aber die Garbe wurde nicht nach diesem ersten Wochen-Sabbat geschnitten, sondern bereits nach dem Fest-Sabbat. Damit wurde von Anfang an prophetisch für die Ernte der Erstlings-Frucht Jesu gedankt und der bevorstehenden Auffahrt zum Vater. Wenn Jemand behauptet, dass der Omer genau zu dem gleichen Zeitpunkt dargebracht wurde, in dem Jesus auferstanden ist, dann hätte diese Zeremonie in der Dunkelphase des Sabbats stattfinden müssen. An einem Sabbat durfte nicht geerntet werden, daher musste die Garbe bereits am Tag davor geschnitten werden, denn alle Evangelisten erwähnen einstimmig die Auferstehung Jesu „an einem Sabbat", als es gerade hell-zu-werden begann (siehe Abbildung oben).

Die Garbe wurde nicht an einem Sonntag geschnitten

Oft wird die Aussage von 3Mo 23,11.15f und 5Mo 16,9 dazu benutzt, um beweisen zu wollen, dass Jesus an einem Sonntag auferstanden und an einem Sonntag zum Vater aufgefahren sei. Selbst einige Gemeinden, die den Sabbat halten, haben sich von diesem Gedanken beeinflussen lassen. Da viele Christen weder mit dem biblischen Kalender noch mit der israelischen Festtags-Ordnung vertraut sind, weil sie dem AT kaum Beachtung schenken, obwohl es das Fundament Jesu und der ersten christlichen Gemeinde (Urgemeinde) war, können sie nicht zwischen den Sabbaten differenzieren. Sie übersehen, dass Gott hier nicht vom ersten Tag nach dem normalen Wochen-Sabbat, sondern vom ersten Tag nach dem großen Sabbat, dem Passah-Festtag sprach. Das ist ein großer Unterschied. Dieser „Tag nach dem Sabbat“ meint folglich auf keinen Fall immer den Sonntag, sondern vielmehr einen beliebigen Wochentag. An einem Sonntag kann die Garbe gar nicht geschnitten worden sein, dazu gibt es mehrere Gründe: 

  1. Gott hat niemals bestimmt, dass die Garbe am ersten Wochentag (Sonntag) geschwungen werden sollte, sondern am Tag nach dem Fest-Sabbat, der auf unterschiedliche Wochentage fallen kann. Der Kalender Gottes ist hier der Maßstab und nicht der gregorianische (katholische) Kalender.
  2. Jesus sagte, dass er „3 Tage und 3 Nächte im Schoss der Erde“ sein würde. Das war sein Messias-Zeichen für die Welt. Wenn er am Kar-Freitag gekreuzigt und schon am Oster-Sonntag auferstanden wäre, dann wären es nur 1,5 Tage und das Messias-Zeichen hätte sich nicht erfüllt. Symbolisch war es nicht gemeint, sondern Jesus wusste genau, was er sagt und was nicht. Bei diesem wichtigsten Zeichen für die gesamte Welt hat er sich klar ausgedrückt.
  3. Im Gesamtzusammenhang in 3Mo 23 geht es ab Vers 4 um die Aufzählung der „Feste des Herrn“ (3Mo 23,4), also um die sieben Fest- bzw. Jahres-Sabbate und nicht um gewöhnliche Wochen-Sabbate. Der Ausdruck „Tag nach dem Sabbat“ in 3Mo 23,11 folgt unmittelbar nach der Aufzählung des ersten Jahres-Sabbats (Passah). Es kann folglich mit diesem Ausdruck nur der Tag nach dem ersten Fest-Sabbat und nicht um den Tag nach einem Wochen-Sabbat gemeint sein, der je nach Jahr gleich mehrere Tage nach dem Fest-Sabbat (15. Nisan) folgen kann. So sieht es auch der Talmud. Zwar kann in einigen Jahren dieser Tag nach dem Fest-Sabbat auf einen Sonntag fallen, aber meistens fällt er auf einen anderen Wochentag (vgl. Abbildung oben). Am Tag nach diesem großen Sabbat begann die Zählung bis zum Wochen-Fest. In 3Mo 23,15f geht es im KONTEXT also eindeutig nicht um einen Tag nach einem Wochen-Sabbat, sondern um den Tag nach diesem ersten feierlichen Fest-Sabbat des Jahres, dem Passah-Sabbat (15. Nisan), ab dem die fünfzig Tage (7 Sabbate, 7x7=49+1=50 Tage) bis zum Wochen-Fest (wörtlich Fest der Siebener; Schawuot) gezählt werden sollten. Im Neuen Testament wurde für diesen Festtag das Wort Pentecoste (übersetzt: der Fünfzigste) verwendet, von dem das deutsche Wort Pfingsten abgeleitet wurde.
  4. Die Juden berechnen bis heute das Omer-Zählen wie ihre Väter, also ab dem 16. Nisan, der von Jahr zu Jahr auf unterschiedliche Wochentage fallen kann (siehe jüdischer Kalender und Abbildung oben).
  5. Diejenigen, die behaupten, dass die Garbe nicht nach dem Jahres-Sabbat, sondern am Tag nach dem Wochen-Sabbat (also an einem Sonntag) geschnitten wurde, feiern das Omer genau einen Tag zu spät, da Jesus bereits am Tag davor auferstanden war. Alle Evangelisten betonen, dass Jesus "an einem der Sabbate" während des Passahfestes und "früh am ersten Sabbat" (Mk 16,2) von den Toten auferstanden ist. Das ist die Aussage des griechischen Grundtextes, der lateinischen Vulgata und auch vieler Übersetzungen weltweit, die von der Kirche nicht verfälscht wurden. Siehe die vielen Beispiele im Kapitel Alte Bibeln.  Dies ist ein weiterer deutlicherer Beweis dafür, dass der Omer am 16. Nisan geschnitten werden musste, um auf die kommende Auferstehung hinzuweisen. Wenn es nach dem wöchentlichen Sabbat sein sollte, wäre die Zeremonie sinnlos, denn jeder wusste ohnehin seit einem Tag, dass Jesus bereits auferstanden und zum Vater aufgestiegen war. Es wäre viel zu spät. Jesus ist bereits in der Nacht-Phase des Sabbats von den Toten auferstanden und kurz nach seiner Erscheinung vor Maria zum Vater aufgestiegen. Kurze Zeit später ist er wieder auf die Erde zurückgekehrt, wo er weitere 40 Tage bei den Jüngern war. Wenn der Omer erst nach dem wöchentlichen Sabbat geschwungen werden sollte, wäre es der Symbolik nach bereits mehr als 24 Stunden zu spät. 
  6. Jesus ist der „Erstling der Entschlafenen“ (1Kor 15,23) und seine Auferstehung geschah nur wenige Stunden nach dem Schneiden der Erstlingsgarbe, nämlich sofort nach diesem Arbeitstag, nämlich an einem Wochen-Sabbat, dem Tag Jesu. Dies geschah nicht an dem Tag des Herrn Sol, sondern am Tag des Herrn Jesus (Lk 6,5; Mt 12,8; Mk 2,28). Der Sonntag war dagegen niemals der Tag Jesu. Der erste Wochentag wurde auch niemals von Gott geheiligt, es ist ein nicht geheiligter Tag. Der Sonntag ist der Tag der Sonne, bzw. genauer gesagt, des dahinter stehenden Sonnengottes (Sol, Luzifer), der von den alten Völkern angebetet wurde.
  7. Die Darbringung der Garbe war ein Hinweis auf die BEVORSTEHENDE Auferstehung Jesu Christi (der Erstling der Entschlafenen) und seine Himmelfahrt zum Vater. Sie war niemals ein Hinweis auf die JETZT GERADE erfolgende Auferstehung und Himmelfahrt zum Vater. Die Darbringung der Garbe und die Auferstehung können unmöglich zur exakt gleichen Zeit an dem gleichen Tag erfolgt sein. Jesus ist an einem Sabbat-Morgen auferstanden, aber die Garbe sollte "am Tag NACH dem Sabbat" dargebracht werden. Also kann nur der 16. Nisan gemeint gewesen sein, denn die wörtliche Übersetzung der Bibel berichtet 7 Mal, dass Jesus "AN einem Sabbat-Morgen" auferstanden ist, "früh des ersten Sabbats" (Mk 16,9) der 7 Sabbate bis Pfingsten.
  8. Wenn Gott den Sonntag gewollt hätte, dann hätte er schon zu Mose Zeiten ganz einfach sagen können: „schneidet die Garbe am ersten Tag der Woche“ und alle Diskussionen hätten ein Ende. Doch das ist unmöglich, denn  der 15. Nisan (Jahres-Sabbat) fällt auf unterschiedliche Wochentage. Somit fällt auch der "Tag nach dem Sabbat" (15. Nisan) auf unterschiedliche Wochentage und nur selten auf den ersten Tag der Woche ("Sonntag", siehe Tabelle oben). Da Jesus außerdem „an einem Sabbat“ auferstanden und zum Vater aufgefahren ist, war der frühest mögliche Zeitpunkt zum Schneiden der Garbe der Tag NACH dem Jahres-Sabbat und VOR dem Wochen-Sabbat. Interessanterweise ist Jesus unmittelbar in der Nacht auferstanden, die auf das Schneiden der Erstlingsgarbe folgt. Dies ist ein klarer Hinweis auf Christus, genauer hätte es gar nicht kommen können. Das Schneiden der Garbe war ein prophetischer Hinweis für die Menschen zur Zeit Jesu, denn sie wussten: die Auferstehung und Himmelfahrt des Messias steht unmittelbar bevor und niemand kann sie aufhalten!
  9. Im Text weiter unten wird der Streit zwischen Pharisäern und Sadduzäern beschrieben. Anhand der Worte Jesu ist ersichtlich, dass er selber die damalige Praxis der Juden (ab dem 16. Nisan zu zählen) verteidigt und niemals in Frage gestellt oder kritisiert hat. Es war gängige Praxis in Israel während seiner Lebenszeit auf der Erde. Das bestätigen viele historische Quellen und Lexika)
  10. Josephus Flavius bestätigt, dass die Juden zur Zeit Jesu ab dem 16. Nisan zu zählen und mit der Ernte begannen (siehe Text weiter unten). Er stammte aus einer Priester-Familie und kannte den Kalender Gottes und die Omer-Zählung ganz genau. Gott hat uns diese außer-biblische Quelle gegeben, damit wir nicht streiten und sicher sein können, dass der 16. Nisan in Israel schon immer der erste Tag des Omer-Zählens war. Gemäß dem biblischen Kalender fiel der Pfingsttag zur Zeit Jesu auf den 5., 6. oder 7. Siwan, aber nach dem derzeitigen jüdischen Kalender von Hillel aus dem 4. Jahrhundert fällt Pfingsten immer auf den 6. Siwan, weil der jüdische Kalender auf statistischen Mittelwerten beruht und nicht auf die astronomische Monatsanfänge (erste sichtbare Mondsichel über Israel) achtet. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass Omer schon immer ab dem 16. Nisan gerechnet wurde.
  11. Nachdem die römischen Kaiser den von ihnen gehassten biblischen Kalender ersetzt haben, wurde auch die Berechnung der Passah-Festes (Ostern) und das Zählen des Pfingstfestes so verändert, dass sie diese Tage immer jeweils am „Tag des Herrn Sol“ (Sonntag) feiern konnten. Damit hatten sie ihren gewünschten Palm-Sonntag, Oster-Sonntag und Pfingst-Sonntag kreiert. Aber Jesus ist der Bibel nach schon VOR dem Sonntag auferstanden und zum Vater aufgefahren, nämlich „an einem Sabbat“, dem Tag Jesu.

Einige Christen hatten insbesondere mit dem Vers in 3Mo 23,16 ein Problem, wo „bis zu dem Tag nach dem siebten Sabbat“. Wörtlich heißt es: "bis nächsten/folgenden des Sabbats dem siebten sollst du zählen 50 Tage". Sie dachten also, dass damit der direkte Tag nach dem siebten Wochen-Sabbat, also ein Sonntag, gemeint sein müsse. Aber sie haben nicht bedacht, dass der Vers 16 in den meisten Bibeln ungenau übersetzt wurde. Es geht nämlich im Kontext um den 50. Tag nach dem siebenten Sabbat, der von Jahr zu Jahr auf unterschiedliche Wochentage fallen kann. Außerdem: das hebräische JOM bedeutet nicht nur "Tag", sondern auch "Zeit". So wurde auch die folgende Zeit nach dem siebten Sabbat verstanden. Das erste Vorkommen des Wortes "Jom" (Tag, den viele in 3Mo 23,16 hinzufügen) finden wir zum ersten Mal in 1Mo 2,4: „Es war zu der Zeit [wörtlich: Tag], da Gott der HERR Erde und Himmel machte.“ Hier (und auch an anderen Stellen) übersetzt die Lutherbibel das gleiche Wort korrekt mit "Zeit". Im dritten Buch Mose liegt die Betonung bei der Berechnung des Pfingstfestes in der Zählung von exakt fünfzig Tagen nach dem großen Fest-Sabbat, unabhängig davon auf welchen Wochentag der 50. Tag fällt. Daher ist ja auch das Zählen notwendig, ansonsten wäre es überflüssig, wenn immer der Pfingst-Sonntag heraus kommen würde. Dann hätte Gott einfach vom „ersten Tag der Woche nach 7 Wochen“ sprechen können. Somit würde Pfingsten immer auf den gleichen Wochentag fallen, nicht auf unterschiedliche Tage (daher das Zählen), wie es im Kalender Gottes der Fall ist. Das sehen viele Bibelforscher genauso und auch die Juden zählen bis heute genauso und nicht anders. 

Der Omer-Streit zwischen Pharisäern und Sadduzäern und die Worte Jesu

Bereits zur Zeit Jesu gab es einen Streit zwischen den Pharisäern und den Sadduzäern (und Karitern) welcher „Tag nach dem Sabbat“ gemeint war, ab dem gezählt werden sollte. Im Gegensatz zu den Pharisäern, die immer am 16. Nisan (also immer nach dem Jahres-Sabbat) die Garbe darbrachten, war für die Sadduzäer der „Tag nach dem Sabbat“ der Tag nach dem Wochen-Sabbat gemeint. Sie feierten die Omer-Darbringung deshalb immer am ersten Tag der Woche und damit Pfingsten an einem Sonntag. Die Priester, Jesus und das Volk hielten sich jedoch NICHT an diese kleine Splittergruppe. Sie betrachteten den Tag nach dem Sabbat in 3Mo 23,11 als den ersten Tag nach dem großen Passah-Sabbat. Deshalb fand bei ihnen die Omer-Darbringung immer am 16. Nisan statt, der von Jahr zu Jahr auf unterschiedliche Wochentage fällt, weil auch 15. Nisan auf unterschiedliche Tage fällt. Die Berechnung wird bei den Juden seit Tausenden Jahren durchgeführt und hat sich bei heute nicht verändert. 

 

Die Lehrmeinung der Sekte der Sadduzäer ist mit allergrößter Vorsicht zu bewerten, denn sie glaubten weder an Engel noch an die Auferstehung (Mt 22,23), so ist es nicht verwunderlich, dass sie sich auch in der Frage der Festtages-Berechnung geirrt haben und die tiefe Bedeutung im Plan Gottes nicht erfassen konnten. Wie kann jemand, der nicht an Engel und die Auferstehung glaubt überhaupt den Kalender und den Plan Gottes verstehen? Das geht gar nicht. Sie wären daher nie in der Lage gewesen, den Zusammenhang zwischen der geistlichen Symbolik der Befreiung der Kirche Israels am großen Sabbat des Passah (15. Nisan) und der Gründung der neutestamentlichen Kirche am großen Sabbat Pfingsten nach genau 50 Tagen zu verstehen, auch wenn dies alles zu ihren Lebzeiten und in ihrem Staat Israel geschah. Jesus selber urteilte hart über die Unkenntnis der Sadduzäer „und sprach zu ihnen: Ihr irrt, weil ihr weder die Schrift kennt noch die Kraft Gottes“ (Mt 22,29). Diese von Jesus klar angesprochene mangelnde Kenntnis des Wortes Gottes (der Bibel) spiegelte sich auch in ihrem falschen Omer-Zählen wider. Die Pharisäer waren zwar eine Gruppe von gesetzlichen Priestern, die selbstgerecht und wenig Liebe hatten; aber auf der anderen Seite waren sie penibel genau und sie hatten zumindest die richtige Zählweise bis Pfingsten beibehalten. Jesus sagte außerdem, dass die Pharisäer (und nicht die Sadduzäer) auf dem Stuhl des Mose sitzen und auf die Pharisäer sollte das Volk hören, das betrifft auch das Omer-Zählen: 

Mt 23,2-3: „Da redete Jesus zu dem Volk und zu seinen Jüngern 2 und sprach: Auf dem Stuhl des Mose sitzen die Schriftgelehrten und Pharisäer [nicht die Sadduzäer!]. 3 Alles nun, was sie [die Pharisäer] euch sagen, das tut und haltet; aber nach ihren Werken sollt ihr nicht handeln; denn sie sagen's zwar, tun's aber nicht.“ 

Viele Christen lehnen alle Sekten-Lehren der Sadduzäer ab. Die einzige Ausnahme ist die falsche Berechnung des Omer, damit sie auf den gewünschten Sonntag kommen. Doch Jesus Christus hat uns persönlich mitgeteilt, auf welche von diesen beiden Gruppen wir hören sollen. Er meinte die Schriftgelehrten und die Pharisäer, aber nicht die Sadduzäer. Zu dem „was sie euch sagen, das tut und haltet“ gehört auch das korrekte Behalten des biblischen Kalenders, der die Omer-Zählung mit einschließt.

 

Von der Zeit Josuas (Josua 5,10-12) bis zur Zeit Jesu wurde am 15. Nisan der Fest-Sabbat gefeiert und am 16. Nisan begann das Omer-Zählen und wir können keine einzige Bibelstelle finden die besagt, dass Jesus sich darüber beklagt hätte oder dass er die Zählweise verändert und sich den Pfingst-Sonntag ausgedacht hätte. Die Pharisäer, die extrem genau die Gesetztes-Vorschriften bewahrten, könnten Jesus verurteilen, wenn er den Kalender Gottes verändern wollte. Stattdessen bestätigte Jesus, dass die Ordnung der Pharisäer korrekt war. 

Paulus war ein Pharisäer und rechnete ab dem Tag nach dem Hohen Sabbat

Eine weitere Tatsache, die viele Christen nicht beachten: Paulus war selber ein Pharisäer, er wusste ganz genau, dass in Israel das Omer-Zählen ab dem Tag nach dem großen Sabbat begann. 

Apg 22,3-5: "Ich [Paulus] bin ein jüdischer Mann, geboren in Tarsus in Zilizien, aufgewachsen aber in dieser Stadt und mit aller Sorgfalt unterwiesen im väterlichen Gesetz zu Füßen Gamaliels, und war ein Eiferer für Gott, wie ihr es heute alle seid. 4 Ich habe die neue Lehre verfolgt bis auf den Tod; ich band Männer und Frauen und warf sie ins Gefängnis, 5 wie mir auch der Hohepriester und alle Ältesten bezeugen."

Apg 23,6-8: "Als aber Paulus erkannte, dass ein Teil Sadduzäer war und der andere Teil Pharisäer, rief er im Rat: Ihr Männer, liebe Brüder, ich bin ein Pharisäer und ein Sohn von Pharisäern. Ich werde angeklagt um der Hoffnung und um der Auferstehung der Toten willen. 7 Als er aber das sagte, entstand Zwietracht zwischen Pharisäern und Sadduzäern und die Versammlung spaltete sich. 8 Denn die Sadduzäer sagen, es gebe keine Auferstehung noch Engel und Geister; die Pharisäer aber lehren beides

Apg 26,4-5: "Mein Leben von Jugend auf, wie ich es von Anfang an unter meinem Volk und in Jerusalem zugebracht habe, ist allen Juden bekannt, 5 die mich von früher kennen, wenn sie es bezeugen wollten. Denn nach der allerstrengsten Richtung unsres Glaubens habe ich gelebt als Pharisäer."

Gal 1,13-14: "Denn ihr habt ja gehört von meinem Leben früher im Judentum, wie ich über die Maßen die Gemeinde Gottes verfolgte und sie zu zerstören suchte 14 und übertraf im Judentum viele meiner Altersgenossen in meinem Volk weit und eiferte über die Maßen für die Satzungen der Väter."

Phil 3,5: "der ich am achten Tag beschnitten bin, aus dem Volk Israel, vom Stamm Benjamin, ein Hebräer von Hebräern, nach dem Gesetz ein Pharisäer, 6 nach dem Eifer ein Verfolger der Gemeinde, nach der Gerechtigkeit, die das Gesetz fordert, untadelig gewesen."

In der Apostelgeschichte wird viel über Paulus berichtet und niemals wird auch nur ein Wort erwähnt, aus dem hervor gehen könnte, dass er gegen die damals in Israel übliche Zählweise gewesen wäre. Das Schwingopfer wurde am 16. Nisan dargebracht. Es war nach dem hohen Sabbat und nicht nach einem Wochen-Sabbat. Der ehemalige Pharisäer Paulus schrieb auch 14 Briefe und in keinem hat er behauptet, dass die Juden nicht richtig die Tage kalkulieren würden oder dass irgend etwas an der Berechnung geändert werden sollte. Daher verwundert es auch nicht, wenn sogar Flavius Josephus (der aus einer Priester-Familie stammte) die Berechnung von Paulus und der Pharisäer im Staat Israel als verbindlich ansieht (siehe unten). An die Korinther schrieb Paulus:

1Kor 16,8: „Ich [Paulus] werde aber in Ephesus bleiben bis Pfingsten.“

Das biblische Pfingstfest, welches von Jahr zu Jahr auf unterschiedliche Wochentage fällt, das manche Christen als alttestamentarisch oder "zu jüdisch" bezeichnen (weil sie immer einen Pfingstsonntag wollen), gab es auch nach der Auferstehung Jesu. Die neutestamentliche Kirche wurde an diesem Tag gegründet, und auch Paulus erwähnt diesen Tag in seinem Brief an die Korinther. Das wirft die Frage auf: Wie hat er Pfingsten berechnet? Sicherlich nicht so, wie es die Sadduzäer taten und auch nicht so wie viele Christen heute tun, indem sie dem Kalender des Papstes folgen (den es damals noch gar nicht gab), wie es z.B. Amir Tsarfati macht. Paulus rechnete auch nicht wie die Kirche Gottes oder einige messianische Juden, die Omer ab einem Sonntag nach dem neuen jüdischen Kalender folgen, der erst im 4. Jahrhundert (also lange nach dem Tod des Paulus) von Rabbinern erfunden wurde, die Jesus als Messias ablehnten.  Paulus rechnete die 50 Tage wie die Pharisäer, d.h. immer vom 16. Nisan an. Wer anderer Meinung ist, soll es uns aus biblischen und historischen Quellen bitte beweisen, was bisher niemandem gelungen ist. Diese Leute zitieren einfach die Bibelstelle "Tag nach dem Sabbat" und wollen den Israeliten und uns einreden, dass damit angeblich immer der Tag nach dem Samstag, also der Sonntag gemeint sei und nicht den Tag nach dem Großen Sabbat, den viele gar nicht kennen. Nein, wir wissen heute genau, wie die Pharisäer und somit auch Paulus das Omer berechnet haben.


Die korrekten Angaben bei Wikipedia

Wikipedia macht ebenfalls klar, dass bis zur Zerstörung des Jerusalemer Tempels im Jahr 70 n. Chr. der Omer immer am zweiten Tag des Passah-Festes, also nach dem hohen Sabbat (15. Nisan) an dem folgenden 16. Nisan geschnitten wurde:

„Bis zur Tempel-Zerstörung kam im Pessach dem 16. Nisan noch eine besondere Bedeutung zu. Es wurde der Omer dargebracht. Dabei handelte es sich um die erste Garbe neuen Getreides. Die Omer-Garbe wurde mit großem Aufwand geschnitten und verbunden mit einem Brandopfer dargebracht (Lev 23,12 EU). Erst danach war der Genuss der neuen Ernte erlaubt. Für das Datum der Omer-Darbringung bestimmte Lev 23,11 EU den „Tag nach dem Sabbat“. Die Boethusäer, Sadduzäer und Karäer verstanden Sabbat als Wochentag. Sie feierten die Omer-Darbringung deshalb immer an einem Sonntag. Durchgesetzt hat sich aber die Auffassung der Pharisäer. Sie betrachteten den Sabbat im Sinne von Lev 23,11 als den ersten Tag des Pessach-Festes. Deshalb fand die Omer-Darbringung dann immer am 16. Nisan statt.“ 

Auch die englischen Wikipedia-Seiten stellen auch klar, dass bis zur Zerstörung des Jerusalemer Tempels im Jahr 70 n. Chr. das Omer immer am zweiten Tag (16. Nisan) des Passahfestes geschnitten wurde, also nach dem Hohen Sabbat (15. Nisan):

  • „Als der Tempel in Jerusalem stand, wurde am 2. Tag der ungesäuerten Brote eine Garbe frisch geschnittener Gerste vor dem Altar dargebracht... Seit der Zerstörung des Tempels wird dieses Opfer eher in Worten als in Taten dargebracht.“ Original: "When the Temple stood in Jerusalem, a sheaf of new-cut barley was presented before the altar on the second day of Unleavened Bread... Since the destruction of the Temple, this offering is brought in word rather than deed“ (Quelle).
  • „Beginnend in der zweiten Nacht des Passahfestes, dem 16. Tag des Nisan, beginnen die Juden mit der Praxis des Omer-Zählens, einer nächtlichen Erinnerung an das Herannahen des Feiertages Schawuot in 50 Tagen. Jede Nacht nach dem Abendgebet rezitieren Männer und Frauen einen speziellen Segen und zählen dann den Tag des Omer auf. In der ersten Nacht sagen sie zum Beispiel: "Heute ist der erste Tag im (oder zum) Omer"; in der zweiten Nacht: "Heute ist der zweite Tag im Omer." Die Zählung umfasst auch Wochen; so wird der siebte Tag begangen: "Heute ist der siebte Tag, der eine Woche im Omer ist." Der achte Tag wird markiert: "Heute ist der achte Tag, der eine Woche und ein Tag im Omer ist," usw." Original: „Beginning on the second night of Passover, the 16th day of Nisan, Jews begin the practice of the Counting of the Omer, a nightly reminder of the approach of the holiday of Shavuot 50 days hence. Each night after the evening prayer service, men and women recite a special blessing and then enumerate the day of the Omer. On the first night, for example, they say, "Today is the first day in (or, to) the Omer"; on the second night, "Today is the second day in the Omer." The counting also involves weeks; thus, the seventh day is commemorated, "Today is the seventh day, which is one week in the Omer." The eighth day is marked, "Today is the eighth day, which is one week and one day in the Omer," etc.“ (Quelle).
  • „Karaitische Juden und israelitische Samaritaner beginnen mit dem Zählen des Omer am Tag nach dem wöchentlichen Sabbat während des Festes der ungesäuerten Brote - Pessach, und nicht am zweiten Tag des Pessach (dem 16. Nisan)... Ein Unterschied zwischen Karaiten und Samaritern im Gegensatz zu rabbinischen Juden ist das Verständnis des "Morgens nach dem Ruhetag". Rabbinische Juden verstehen den "Tag der Ruhe" als den 1. Tag des Passahfestes, während Karaiten und Samaritaner diesen Sabbat als den ersten wöchentlichen Sabbat interpretieren, der in die Zeit des Passahfestes fällt. Infolgedessen ist das karaitische und samaritanische Schawuot immer an einem Sonntag, obwohl das tatsächliche hebräische Datum variiert (was die Tatsache ergänzt, dass für Schawuot in der Tora, dem einzigen Feiertag, für den dies der Fall ist, nie ein spezifisches Datum angegeben wird). Die Zählung der karaitischen und rabbinischen Juden stimmt überein, wenn der erste Tag von Passah auf den Sabbat fällt. Weil das Datum des samaritanischen Passah gewöhnlich von dem jüdischen abweicht, oft um etwa einen Monat, stimmen die karaitische und samaritanische Zählung selten überein.“ Original: „Karaite Jews and Israelite Samaritans begin counting the Omer on the day after the weekly Sabbath during the Feast of Unleavened Bread – Passover, rather than on the second day of Passover (the 16th of Nisan)... A difference between Karaites and Samaritans as opposed to Rabbinic Jews is the understanding of "morrow after the day of rest". Rabbinic Jews take the "day of rest" as the 1st day of Passover, while Karaites and Samaritans interpret this Sabbath to be the first weekly Sabbath that falls during Passover. As a result the Karaite and Samaritan Shavuot is always on a Sunday, although the actual Hebrew date varies (which complements the fact that a specific date is never given for Shavuot in the Torah, the only holiday for which this is the case). The counting of Karaite and Rabbinic Jews coincides when the first day of Passover is on the Sabbath. Because the date of the Samaritan Passover usually differs from the Jewish one, often by as much as a month, the Karaite and Samaritan counting rarely coincides“ (Quelle).
  • „Im Judentum ist das Fest der Wochen (hebräisch: שבועות Schawuot) ein Erntedankfest, das sieben Wochen und einen Tag nach dem ersten Tag des Passahfestes (dem Fest der ungesäuerten Brote) in Deuteronomium 16:9 oder sieben Wochen und einen Tag nach dem Sabbat, auf den in Levitikus 23:16 Bezug genommen wird, gefeiert wird. Das Fest der Wochen wird auch als Fest der Ernte in Exodus 23,16 und als Tag der Erstlingsfrüchte in Numeri 28,26 bezeichnet. In 2. Mose 34,22 wird es "Erstlingsfrüchte der Weizenernte" [nicht: "Weintrauben-Ernte"] genannt. Das Datum für das "Fest der Wochen" war ursprünglich der Tag nach sieben vollen Wochen nach der ersten Ernte des Getreides. In der jüdischen Tradition war der 50. Tag als "Fest der Wochen" [Wochenfest] bekannt. Die eigentliche Erwähnung von 50 Tagen stammt aus Levitikus 23:16.“ Original: „In Judaism the Festival of Weeks (Hebrew: שבועות‎ Shavuot) is a harvest festival that is celebrated seven weeks and one day after the first day of Passover (the Feast of Unleavened Bread) in Deuteronomy 16:9 or seven weeks and one day after the Sabbath referred to in Leviticus 23:16. The Festival of Weeks is also called the feast of Harvest in Exodus 23:16 and the day of first fruits in Numbers 28:26. In Exodus 34:22 it is called the "firstfruits of the wheat harvest." The date for the "Feast of Weeks" originally came the day after seven full weeks following the first harvest of grain. In Jewish tradition the fiftieth day was known as the Festival of Weeks. The actual mention of fifty days comes from Leviticus 23:16“ (Quelle).

Historische Beweise zur korrekten Berechnung bei Josephus Flavius

Viele Christen wünschen sich die Darbringung des Omer nach einem Wochen-Sabbat, also an einem Sonntag, um diesen unbiblischen Tag verteidigen zu können. Die Bibel, der jüdische Kalender und zahlreiche historische Quellen sprechen dagegen vom Tag nach dem Jahres-Sabbat. Einen weiteren wichtigen und klaren Beweis, dass die Israeliten den Omer ab dem Tag nach dem Fest-Sabbat rechneten, also ab dem 16. Nisan, gibt der jüdisch-römische Historiker Josephus Flavius (*37; †nach 100), der aus demselben jüdischem Volk und aus einer Priester-Familie stammte, zur selben Zeit und im selben geographischen Raum wie Jesus und die Apostel lebte. Er schrieb etwa um 94 n. Chr. „Die Jüdischen Altertümer“, ein Werk in dem er die Geschichte des jüdischen Volkes beschreibt. Besonders interessant ist, dass er sich auf 3Mo 23,11 bezieht und genau beschreibt, ab welchem Tag der Omer gezählt wurde: 

„Aber am zweiten Tag der Ungesäuerten Brote, welcher ist der 16. Tag des Monats, nahmen sie die Früchte der Erde, die sie vor diesem Tag nicht berührt haben.“ Der erste Tag der Ungesäuerten Brote ist eindeutig der 15. Nisan, der große Fest-Sabbat, dem der 16. Nisan (zweiter Tag der Ungesäuerten Brote, also ein Werktag) folgt. Hätte es Josephus klarer formulieren können? Nein, seine Aussage lässt alle Zweifel verschwinden. Er bestätigt, dass die Pharisäer den Tag des ersten Omer korrekt berechnet haben und das dieses Wissen im Volk allgemein anerkannt war.

[Originalzitat: The Antiquities Of The Jews: 3. Buch, Kap.10, V.5, aus dem Griechischen übersetzt von William Whiston: „In the month of Xanthicus, which is by us called Nisan, and is the beginning of our year, on the 14th day of the lunar month, when the sun is in Aries, (for in this month it was that we were delivered from bondage under the Egyptians,) the law ordained that we should every year slay that sacrifice which I before told you we slew when we came out of Egypt, and which was called the Passover; and so we do celebrate this passover in companies, leaving nothing of what we sacrifice till the day following. The feast of unleavened bread succeeds that of the passover, and falls on the 15th day of the month, and continues seven days, wherein they feed on unleavened bread; on every one of which days two bulls are killed, and one ram, and seven lambs. Now these lambs are entirely burnt, besides the kid of the goats which is added to all the rest, for sins; for it is intended as a feast for the priest on every one of those days. But on the second day of unleavened bread, which is the 16th day of the month, they first partake of the fruits of the earth, for before that day they do not touch them. And while they suppose it proper to honor God, from whom they obtain this plentiful provision, in the first place, they offer the first-fruits of their barley, and that in the manner following: They take a handful of the ears, and dry them, then beat them small, and purge the barley from the bran; they then bring one tenth deal to the altar, to God; and, casting one handful of it upon the fire, they leave the rest for the use of the priest. And after this it is that they may publicly or privately reap their harvest. They also at this participation of the first-fruits of the earth, sacrifice a lamb, as a burnt-offering to God“].

Ähnlich zitiert die englische Wikipedias-Seite:

"Als der Tempel in Jerusalem stand, wurde am zweiten Tag der Ungesäuerten Brote eine Garbe frisch geschnittener Gerste vor den Altar gestellt. Josephus schreibt:

Am zweiten Tag der Ungesäuerten Brote, d.h. am sechzehnten, nimmt unser Volk an den Ernten teil, die es geerntet hat und die bis dahin nicht angerührt worden sind, und da es es für richtig hält, zuerst Gott zu ehren, dem es die Fülle dieser Gaben verdankt, opfern sie ihm die Erstlings-Früchte der Gerste auf folgende Weise. Nachdem sie die kleine Ährengarbe ausgetrocknet und zerdrückt und die Gerste zum Mahlen gereinigt haben, bringen sie einen Assaron [Omer, Volumenmaß] für Gott zum Altar, und nachdem sie eine Handvoll davon auf den Altar geworfen haben, überlassen sie den Rest den Priestern zum Gebrauch. Danach dürfen alle, öffentlich oder einzeln, mit der Ernte beginnen."

[Original: When the Temple stood in Jerusalem, a sheaf of new-cut barley was presented before the altar on the second day of Unleavened Bread. Josephus writes: On the second day of unleavened bread, that is to say the sixteenth, our people partake of the crops which they have reaped and which have not been touched till then, and esteeming it right first to do homage to God, to whom they owe the abundance of these gifts, they offer to him the first-fruits of the barley in the following way. After parching and crushing the little sheaf of ears and purifying the barley for grinding, they bring to the altar an assaron for God, and, having flung a handful thereof on the altar, they leave the rest for the use of the priests. Thereafter all are permitted, publicly or individually, to begin harvest." Quelle Wikipedia]


Die heutigen Israeliten und das Omer-Zählen

Wie alle ihre Väter über alle Generationen hindurch, so rechnen auch die heutigen Juden den Pfingst-Tag gemäß dem biblischen Kalender und beginnen das Zählen des ersten Tages ebenfalls nach dem großen Passah-Sabbat, also am 16. Nisan. Dass dies tatsächlich so ist, dass kann schnell auf den vielen Internetseiten bewiesen werden, die den jüdischen Kalender zeigen. Hier ein Beispiel aus dem Jahr 2020, in welchem genau die gleiche Passah-Festtags-Reihenfolge vorherrschte, wie in dem Jahr, in dem Jesus gekreuzigt wurde. Und auch hier wird ab dem 16. Nisan gerechnet:

Omer Zählen, Auferstehung Jesus am Sabbat, Omer, Erstling Jesus, Sabbat Auferstehung
Omer-Zählen 2020. Die Abfolge der Tage beim Passah 2020 war die gleiche wie in dem Jahr, in dem Jesus gekreuzigt wurde

Das Omer-Zählen meint also das Zählen eines jeden der 49 Tage (7x7=49) zwischen den jüdischen Festen Passah und Schawuot. Der 50. Tag ist Schawuot (Pfingsten). Dieser Zeitraum umfasst eine Reihe von sieben wöchentlichen Sabbaten (siehe erste Abbildung oben). Der "erste Sabbat" dieser Serie oder Reihe wurde vom Evangelisten Markus in Mk 16,9 erwähnt (Link). Der 50. Tag ist Schawuot (Pfingsten). 

Omer Zählen, Kalender 2020, sieben Sabbate zwischen Passah und Pfingsten
Die Omer Zählung der 7 Sabbate zwischen Passah und Pfingsten 2020

Da der 16. Nisan (als erster Tag der Omer-Zählung) auf verschiedene Wochentage fallen kann, fällt auch das biblische Pfingsten auf unterschiedliche Wochentage. Manche Christen haben eine überhebliche oder gar judenfeindliche Einstellung und denken, dass sich die Juden im Kalender irren. Aber die Juden kennen sich darin viel besser aus, als die Christen, die lieber auf den Papst hören wollen und der einen eigenen Kalender erfand, der nichts mehr mit dem biblischen Kalender zu tun hat. Jesus sagte „das Heil kommt von den Juden“ (Joh 4,22). Daher sollten auch Christen die biblischen Feiertage zumindest in ihrer Symbolik nach betrachten, denn die meisten der sogenannten christlichen Feiertage in Wirklichkeit nichts anders sind, als un-biblische und uralte heidnische Festtage des Herrn Sol (Sonnengott, Lichtbringer) und der Himmelsgöttin Astarte, die lediglich mit christlichen Elementen ausgeschmückt wurden.

Es folgen die zwei gegenüber-gestellten Beispiele aus den Jahren 2000 und 2020, in denen der 14. Nisan auf einen Mittwoch, der 15. Nisan auf einen Donnerstag und der „erste Sabbat“ bzw. der „erste der Sabbate“ auf einen 17. Nisan fiel. Die dunkelblauen Felder zeigen die drei Jahres-Sabbate (15., 21. Nisan und Pfingsten). Auf der rechten Seite sind die 7 Wochen-Sabbate bis Pfingsten aufgelistet. Die grün markierten Zahlen zeigen das Omer-Zählen, also die 49+1 Tage:

Omer Zählen 7 Sabbate Pfingsten 2000 Kalender Bibel
Das Omer-Zählen und die 7 Sabbate bis Pfingsten 2000
Omer Zählen 7 Sabbate Pfingsten 2020 Kalender Bibel
Das Omer-Zählen und die 7 Sabbate bis Pfingsten 2020

Die beiden Tabellen zeigen das Zählen der sieben Wochen-Sabbate bis zum Pfingstfest nach dem jüdischen Kalender 2000 und 2020 nach Hillel. Hieraus geht hervor, auf welchen Wochentag die Fest-Sabbate fallen. Die grün markierten Flächen zeigen den ersten Tag des Omer-Zählens und damit auch den 7., 14., 21. und 49. Tag. Der „der erste Sabbat“ der 7 Wochen-Sabbate bis Pfingsten kann am Anfang, in der Mitte oder am Ende der Passah-Festwoche liegen. Somit fällt auch der Pfingst-Jahres-Sabbat auf unterschiedliche Wochentage. Im biblischen Kalender wurde Passah 2000 bereits einen Monat früher gefeiert, in den Jahren 2020 und 2023 fielen der biblische und der jüdische Kalender auf die gleichen Tage.

 

Als der Heilige Geist zu Pfingsten ausgegossen wurde, so geschah dies nicht am Tag nach dem Kalender des Papstes, sondern auch dem biblischen Kalender Gottes. Und wer die Entrückung und Wiederkunft Jesu an einem bestimmten biblischen Feiertag erwartet, der muss sich dabei natürlich am biblischen (göttlichen) Kalender orientieren und nicht am katholischen. Aber es muss nicht unbedingt so sein, dass die Entrückung an einem biblischen Festtag stattfinden muss, denn wir wissen nicht, wann Gott die geistliche Ernte der Erstlinge beendet und wann der letzte Christ zur geistlichen Braut Christi berufen wird.

 

Am 8. April 2020 fiel der Rüsttag des 14. Nisan wieder auf einen Mittwoch. So konnte jeder Christ genau die gleiche Tages-Folge miterleben, die es auch in dem Jahr gab, in dem Jesus gekreuzigt wurde. Der erste Omer (16. Nisan) wurde wieder ab dem Tag nach dem Fest-Sabbat (15. Nisan) gezählt werden, so wie es schon immer war:

Sabbat Auferstehung Jesus Omer 2000
Omer-Berechnung 2000
Sabbat Auferstehung, Omer 2020
Omer-Berechnung 2020

Unter den Stichworten „jüdischer Kalender“ gibt es viele Webseiten, in denen die Zählung zum Wochen-Fest mit genauem Datum angegeben wird. Die oberste Abbildung auf dieser Webseite zeigt das Omer-Zählen der Jahre 2000 bis 2030 Die Jahre 2000, 2002, 2003, 2006, 2020 2023, 2026, 2027 und 2030 haben genau die gleiche Festtags-Reihenfolge, wie in dem Jahr, in dem Jesus hingerichtet wurde. Zu erkennen sind die ersten drei großen Jahres-Sabbate (1. und 7. Tag des Passah-Festes und Pfingsten; dunkelblaue Felder) und die 7 kleinen Sabbate (hellblaue Felder) dazwischen.

Omer Zählen 2023 Pfingsten
Omer-Zählen 2023 im biblischen und im jüdischen Kalender

Das Omer-Zählen beginnt gemäß dem jüdischen Kalender IMMER „am Tag nach dem [Fest-]Sabbat“, also am 16. Nisan (erster Tag des Omer-Zählens; zur Zeit der noch etwas grünen gerade gereiften Gersten-Felder) und beinhaltet die 7 Sabbate (hellblaue Felder) bis zum Wochen-Fest (Pfingsten, dem 50. Tag). Die Redewendung „am ersten der Sabbate“ oder „am ersten Sabbat“ (Mk 16,9) meinte also niemals „am ersten Tag der Woche“ oder gar „am Sonntag“, sondern immer nur den ersten der sieben (7) Sabbate bis Pfingsten, die alle ein exaktes Datum haben. Pfingsten kann nach dem Kalender Gottes auf einen Sonntag fallen, muss es aber nicht; das ist selten der Fall. Im Jahr 2023 fielen der biblische und der jüdische Kalender zu Passah auf dieselben Tage, so dass die Berechnung in jedem jüdischen Online-Kalender angezeigt werden kann. Die Israeliten haben sich nicht geirrt, aber viele Christen irren sich, weil sie unbedingt den Pfingst-Sonntag haben wollen und deshalb den Kalender Gottes verfälschen müssen.

 

Zum Schluss muss aber noch betont werden, dass es für unsere Fragestellung, an welchem Tag Jesus auferstanden ist, unwichtig ist, ab wann das Omer-Zählen beginnt. Denn es ist biblisch klar belegt, dass nach dem großen Sabbat ein Werktag folgte, dem sich der wöchentliche Sabbat anschloss, an dem die Frauen zum Grab kamen. Dieser Wochen-Sabbat ist in jedem Fall und ohne Zweifel der erste Sabbat nach dem Passah-Sabbat, ganz egal, ab wann nun Jemand das Omer-Zählen beginnt. Die Darbringung des Omer war ein Hinweis auf die unmittelbar bevorstehende (und nicht die vergangene) Auferstehung und Himmelfahrt Jesu! Somit wurde auch diese Zeremonie auf vollkommene Weise zum nächst möglichem Zeitpunkt erfüllt.


Viele Christen berechnen Pfingsten falsch

Leider gibt es viele Christen und sogar messianische Juden, die das Pfingstfest falsch angeben und oft mehrfach von einem „wahren Pfingsten“ sprechen, welches sie immer wieder (manchmal sogar mehrfach in einem Jahr) verschieben. Sie behaupten, dass die Juden angeblich selber nicht in der Lage wären, ihre eigenen Festtage korrekt zu berechnen und dazu Christen bräuchten, die ihnen jedes Jahr neue Festtags-Berechnungen präsentieren. Nein, ganz sicher nicht. Die Isareliten haben schon immer ihr Pfingsten richtig berechnet. Die hier im Video und auf der Webseite gezeigten Angaben stehen nicht im Widerspruch zu dem Kalender der Juden. Der einzige Unterschied ist, dass sie derzeit immer noch nicht den biblischen Kalender Gottes verwenden, sondern den Kalender des Patriarchen Hillel, der im 4. Jahrhundert n. Chr. entwickelt wurde und nur auf ungenauen statistischen Mittelwerten beruht, weil die nach 70 n. Chr. weltweit verstreuten Juden nicht mehr die erste Mondsichel über Jerusalem sehen und somit auch die Monatsanfänge nicht mehr exakt bestimmen konnten. Aber die Art und Weise, wie sie die Festtage zählen ist richtig und wird sogar durch Flavius Josephus bestätigt. Im Jahr 2020 fielen der Kalender Gottes und der jüdische Kalender von Hillel auf die gleichen Festtage zu Passah, somit gab es auch das Pfingstfest an dem gleichen Wochentag. Jeder Christ kann die 7 Sabbate zwischen Passah (15. Nisan) und Pfingsten (50. Tag nach dem ersten großen Sabbat) in jedem jüdischen Kalender sehen. Die Israeliten beginnen das Zählen des Omer (so wie ihre Väter es schon immer taten) immer ab dem Tag nach dem ersten jährlichen großen Sabbat, also ab dem 16. Nisan. Das ist extrem wichtig, denn nur so bleibt die direkte Verbindung zwischen dem ersten Fest (Exodus aus Ägypten und Befreiung aus der Sünde und unserer Todesstrafe durch Jesus) zur Jubelperiode von 50 Tagen (Pfingsten) nach diesem ersten Sabbat bestehen. Wenn aber ab dem Sonntag gezählt wird, dann ist die Verbindung zu ersten großen Sabbat zerstört. Viele Christen wüschen sich unbedingt die unbiblische Auferstehung Jesu an einem Sonntag, deswegen löschen sie 6 Sabbate im griechischen NT (siehe Interlinear) und ersetzen sie 6 Mal durch den Sonntag. Daher berechnen sie Pfingsten falsch und beginnen das Zählen des Omer, nicht nach dem ersten hohen Sabbat, sondern nach dem ersten wöchentlichen Sabbat, also ab dem Sonntag. Sie machen den katholischen Oster-Sonntag zum neuen Festsabbat „Erstlingsfrüchte“ (First Fruits) zu einem der 7 jährlichen Feste Gottes und löschen dafür den 7. Jährlichen Sabbat Schmini Azeret (Letzter großer Tag der Versammlung) aus, um so wieder auf die Zahl 7 zu kommen. Diese Christen wünschen sich den Auferstehungs-Sonntag und den Pfingst-Sonntag und orientieren sich lieber am Kalender des Papstes, aber nicht am biblischen Kalender Gottes.

Amir Tsarfati Kalender Gottes Bibel Pfingsten Berechnung Behold Israel
Amir Tsrafati berechnet Pfingsten falsch (ab dem Oster-Sonntag)

Sogar zahlreiche messianische Juden (bzw. messianische Christen) sind in diese Falle getreten und unterstützen somit die Lehren des Papstes und seiner katholischen Kirche. Dazu zählt auch der bekannte Prediger Amir Tsarfati aus Israel. Auch er verteidigt den katholischen Auferstehungs-Sonntag, berechnet die israelischen Festtage falsch und leugnet das Zeichen des Messias (3 Tage und 3 Nächte). Die Kommentar-Funktion unter seinen Videos zum Thema ist manchmal deaktiviert, so können keine Korrekturen gegeben werden und auf E-Mails antwortete sein Team mit unfreundlichen Kommentaren, dass wir die King James Bibel lesen sollen, denn da steht der Sonntag drin (sogar das Wort "Ostern"). Uns tut es sehr weh zu sehen, wie versucht wird, die Gemeinde ("Braut Christi") zu falschen Festtagen zu leiten. Deswegen dürfen wir hier nicht schweigen, sondern haben eine Verantwortung gemäß Hes 3,17-21, 1Thess 5,19-21 und Eph 5,11. Die messianischen Juden wollen nicht, dass Jesus an einem Sabbat auferstanden ist, denn sie denken, dass sie dann verpflichtet wären, den Sabbat wie die Juden zu halten. Deswegen wünschen sie sich die Auferstehung Jesu an einem Sonntag, weil sonst gar nichts für ihre Sonntags-Versammlungen sprechen würde und sie sonst auch nicht zu ihrem Pfingst-Sonntag kommen würden. In der Realität ist es genau umgekehrt, denn was viele übersehen: Erst durch die Auferstehung Jesu an seinem Tag hat er das Sabbatgebot in vollem Umfang erfüllt und ist zu unserer Sabbatruhe geworden. Aber Amir Tsarfati und viele freikirchliche Gemeinden verbreiten lieber katholische Lehren. Um Missverständnisse zu vermeiden: wir sind durch das Blut Jesu gerettet, nicht durch das Halten von Tagen, aber gerade deswegen dürfen wir die Zeitrechnung und den Kalender Gottes nicht verändern.

Hes 3,17-21: Du Menschenkind, ich habe dich zum Wächter gesetzt über das Haus Israel. Du wirst aus meinem Munde das Wort hören und sollst sie in meinem Namen warnen. 18 Wenn ich dem Gottlosen sage: Du musst des Todes sterben!, und du warnst ihn nicht und sagst es ihm nicht, um den Gottlosen vor seinem gottlosen Wege zu warnen, damit er am Leben bleibe, – so wird der Gottlose um seiner Sünde willen sterben, aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern. 19 Wenn du aber den Gottlosen warnst und er sich nicht bekehrt von seinem gottlosen Wesen und Wege, so wird er um seiner Sünde willen sterben, aber du hast dein Leben errettet. 20 Und wenn sich ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit abwendet und Unrecht tut, so werde ich ihn zu Fall bringen und er muss sterben. Denn weil du ihn nicht gewarnt hast, wird er um seiner Sünde willen sterben müssen, und seine Gerechtigkeit, die er getan hat, wird nicht angesehen werden; aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern. 21 Wenn du aber den Gerechten warnst, dass er nicht sündigen soll, und er sündigt auch nicht, so wird er am Leben bleiben; denn er hat sich warnen lassen, und du hast dein Leben errettet. 

Die von vielen Theologen gewünschte Turbo-Auferstehung Jesu hat nie stattgefunden, sondern er hat das Zeichen des Messias (3 Tage und 3 Nächte) erfüllt:

keine Turbo Auferstehung Sabbat, 3 Tage 3 Nächte
Es gab keine Turbo-Auferstehung, sondern Jesus ist nach "3 Tagen und 3 Nächten" auferstanden

Das alles ist nicht schwer zu verstehen. Die Juden wissen, dass zur Zeit des Exodus der 10. Nisan auf einen Sabbat fiel (Schabbat ha-Gadol), der 14. Nisan auf einen Mittwoch und der 15. Nisan auf einen Donnerstag. Und auch wir haben in zahlreichen Jahren die gleiche Abfolge von Tagen erlebt wie in dem Jahr, in dem unser Herr gekreuzigt wurde:

Passionswoche jüdischer Kalender Omer
Passionswoche 2000 bis 2030: 10. Nisan am Sabbat und 14. Nisan am Mittwoch
Jesus Passion Bibel
Die Passionswoche zur Zeit Jesu


 

 

 

 

 

 

 

"Den Geist dämpft nicht. Prophetische Rede verachtet nicht. Prüft aber alles und das Gute behaltet."

(1Thess 5,19-21)

 

 

 

 

 

„...und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis;

deckt sie vielmehr auf“

(Eph 5,11)