Es gab im Mittelalter nicht nur sehr viele deutsche, sondern auch viele und böhmische (tschechische) Handschriften des Neuen Testaments (Biblia bohemica). Es muss für alle Freunde des Sonntags ein Schock sein, denn viele tschechische Bibeln beschreiben die Auferstehung Jesu meistens „an einem Samstag-Morgen” oder „an dem ersten Samstag”, dem ersten der sieben Samstage, die jedes Jahr bis Pfingsten Im Kalender Gottes) gezählt werden müssen. Es folgt zunächst die Übersetzung der wichtigsten Wörter: (English Translation of this Website)
Diese nach den Strong-Nummern geordnete Übersicht macht deutlich, dass die entsprechenden slawischen Wörter für Sonntag (nediela, niedziela), Woche (tehodne, tyden, tydzień) und nach (po) von einigen Übersetzern nach Wunsch beliebig zu einigen Bibeln hinzugefügt wurden, denn sie sind nachweislich nicht im Grundtext des griechischen NT (siehe Interlinear) und sogar nicht in der Vulgata vorhanden. Somit gibt es auch keine entsprechende Strong-Nummer im Auferstehungs-Kapitel für solch wichtige Wörter wie „Woche”, „Sonntag” und „nach”, die jeder Griechisch sprechender Mensch zur Zeit Jesu kannte.
Die wichtigsten alten böhmischen (Biblia bohemica) bzw. tschechischen Bibeln (Abk.: Cz) werden nachfolgend genannt. Es wird deutlich, dass die meisten katholischen Bibeln schon immer die Auferstehung Jesu „an einem/ersten Samstag” (jedna/prwni sobotu) gelehrt haben. Der Samstag (Sobota) war die damalige Bezeichnung für den Sabbat. Die Übersetzter sind seit ihrer Kindheit mit der lateinischen Sprache (der damaligen Kirchensprache) aufgewachsen. Daher wussten sie genau, dass die Vulgata nur von einem Kommen der Frauen zum Grab „an einem Samstag/Sabbat” berichtet und nicht vom Tag danach. Erst in den späteren Bibeln wurde von den Theologen der „erste Tag der Woche” oder der „Sonntag” in die Bibel-Übersetzung hinein-gebracht, weil sonst gar nichts für die Heilighaltung des Sonntags sprechen würde, wenn Jesus auch noch an einem Sabbat auferstanden wäre. Das würde das ganze mündlich verbreitet Lehrkonzept der katholischen Kirche zerstören. In den später geschriebenen und gedruckten böhmischen bzw. tschechischen Bibeln (1466, 1488 [Prager Bibel], 1489, 1506, 1529, 1540, 1564, 1579 [Kralitzer Bibel, NT; 1613 Vollbibel] usw.) wurde nicht mehr wörtlich übersetzt, sondern gemäß der Kirchenlehre. Nun tauchen auf einmal die Wörter nach (po), Woche (tegodne, tyden) oder oft sogar Sonntag (nediela) in der Bibel auf, um die Auferstehung Jesu um einen Tag nach hinten zu verschieben. Dennoch gibt es eine schockierend große Zahl korrekt übersetzter böhmischer und tschechischer Bibeln, in denen die Auferstehung Jesu „an einem Samstag” oder „an einem Sabbat” eine Selbstverständlichkeit ist:
Abkürzungsverzeichnis
Nový kovenant 2000 („Neuer-Bund“): Diese hervorragende tschechische Übersetzung aus dem griechischen Text (Scrivener) wurde von Pastor John Podmolik erstellt. Im Gegensatz zu den vorangegangenen ab 1488 gedruckten tschechischen Bibeln, die den Sonntag erwähnten (die Handschriften sprachen vom Samstag), führt der Pastor den Sabbat an allen Stellen wieder in die Bibel zurück. In Mt 28,1b wurde sogar zurecht eine (statt erste) verwendet. Kleine Ungenauigkeiten gibt es nur in Joh 20,19 und Apg 20,7, da hier erste (statt eine) steht. Aber dies ist inhaltlich gar kein Problem, da es sich bei diesem einen Sabbat tatsächlich um den ersten der 7 Sabbate bis Pfingsten handelt, wie auch Mk 16,9 beweist. Siehe dazu der Kalender Gottes mit den 7 Festen des Herrn. Jedes tschechische Kind kann verstehen, dass die Frauen „an einem Sabbat“ zum Grab kamen und nicht „an einem Sonntag.“ Sogar Lk 18,12 wurde korrekt übersetzt:
Die meisten alten tschechischen Handschriften erwähnen die Auferstehung Jesu an einem Samstag-Morgen. Nur im Markus-Evangelium hatten manche Übersetzter ein Problem, da Vers 1 davon spricht, dass die Frauen die Salben bereitet haben, als der Sabbat bereits vergangen war. Daher wurde Mk 16,2 und Mk 16,9 oft nicht wörtlich, sondern logisch übersetzt, womit zwangsläufig das Wort nach (po) hinzugefügt werden musste. Hätten der Schreiber aber den Kalender Gottes beachtet, so hätten sie keine Verständnis-Probleme, denn es gibt gleich drei Sabbate in jeder Passah-Festwoche. Die Schreiber hätten aber zumindest in einer Fußnote auf den wörtlichen Text der Vulgata hinweisen müssen. Dennoch sind die meisten Stellen hervorragend übersetzt, auch Mk 16,9, denn es gibt jedes Jahr zum Passafest gleich zwei erste Sabbate, nämlich den 15. Nisan (1. Jahres-Sabbat) und den darauf folgenden 1. Wochen-Sabbat in der Zählung der 7 Sabbate bis Pfingsten. Siehe dazu das Kapitel über den Kalender Gottes.
„...und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis;
deckt sie vielmehr auf“
(Eph 5,11)