Es könnte die Frage aufkommen: Wie kann es Jemand wagen die Arbeit von ausgebildeten Fachleuten zu kritisieren, welche die modernen Bibeln veröffentlicht haben? Doch es geht hier gar nicht um kritisieren. Wir alle sind dankbar für die große Arbeit welche die unterschiedlichen Übersetzer (Luther 1984, Menge, EÜ, ELB, Hfa, GNB, KJV...) taten. Dies steht absolut außer Frage; viele Christen haben ja genau durch diese Bibeln zu Gott gefunden; sondern es geht hier darum, etwas zu tun, worum die Übersetzer in ihren Vorworten selber gebeten haben, nämlich auf Fehler hinzuweisen. Im Vorwort der Menge-Bibel heißt es beispielsweise, dass falls etwas nicht korrekt übersetzt sei, „so bitte ich Sie herzlich, mir Ihre Ansichten bzw. Vorschläge rückhaltlos mitzuteilen; von meiner Dankbarkeit... dürfen Sie überzeugt sein.“ Auch Karl-Heinz Vanheiden (NeÜ) schreibt: „Der Übersetzer ist dankbar für jede Rückmeldung, vor allem für Verbesserungsvorschläge oder Korrekturen...“ Dieser Bitte wird hiermit entsprochen, wobei das Thema hier sehr ausführlich und aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet wird.
Es geht nicht darum, anzuklagen, zu richten, zu verurteilen oder zu kritisieren, sondern darum, auf klare Fehler hinzuweisen, die viele Bibelübersetzer früherer Generationen nicht gemacht haben. Jeder Übersetzer hat eine sehr große Verantwortung im Gericht vor Gott, denn wer Gottes Wort hinzufügt oder wegnimmt, wird keinen Anteil am ewigen Leben haben (Offb 22,18-19). Das ist auch der Grund, warum wir nicht schweigen dürfen, um Menschen zu warnen. Etwas zu behaupten, was gegen die christliche Lehrmeinung ist, kann Verfolgung und Leid bedeuten. Aber die Furcht vor Gott muss immer vor der Furcht vor den Menschen stehen. Die biblische Wahrheit in Bezug auf den wahren Tag der Auferstehung Jesu darf nicht verheimlicht oder verdreht werden, nur um Problemen aus dem Weg zu gehen.
Es muss außerdem immer wieder betont werden, dass es hier absolut nicht um neue Offenbarungen, oder um neue Ideen von einer religiösen Splittergruppe, von religiösen Fundamentalisten oder gar von einer Sekte geht. Nein, sondern ganz im Gegenteil, es geht um uraltes verlorenes christliches Basis-Wissen, welches der griechisch sprechenden christlichen Urgemeinde und auch vielen lateinisch sprechenden katholischen und protestantischen Pastoren etwa 1.900 Jahre hindurch bekannt war und in deren offiziellen Kirchen-Bibeln über Jahrhunderte hindurch stand und noch heute steht, wie im Kapitel 7 (Alte Bibeln) eindeutig bewiesen wird.
Die Bibel selbst ist ein Buch, welches nicht immer einfach zu verstehen ist. Daher sollte keinem Übersetzer eine böswillige oder gar vorsätzliche Absicht (das vermag nur Gott zu beurteilen) bei der fehlerhaften Übersetzung einiger weniger Verse unterstellt werden. Es gibt einige verständliche Gründe, die eine unkorrekte Wiedergabe an den neun oben erwähnten Bibelstellen begünstigten:
Da den ersten Bibelübersetzern (Wycliffe, Tyndale, Luther...) kaum der vollständige griechische Grundtext zur Verfügung stand, mussten sie auf die bereits aus dem Griechischen ins Lateinische übersetzte Vulgata von Hieronymus als Textgrundlage zurückgreifen. Diese ist an sich gut übersetzt worden, enthält jedoch an einigen Stellen Ungenauigkeiten. Selbst wenn Jemand der demütigste Mensch auf Erden wäre und sich ernsthaft bemühen würde, alles korrekt zu übersetzen, so wird er es dennoch nicht können, weil er automatisch in Unkenntnis des tatsächlichen Wortlautes des griechischen Urtextes die Fehler seines Vorgängers in die eigene Sprache übertragen muss. Ein Beispiel ist Mt 28,1, ein Vers, dessen Sinn Hieronymus nicht verstanden hat, weil er mit der biblischen bzw. jüdischen Feiertagsordnung und deren Tageseinteilung nicht vertraut war (siehe Tag). Daher haben viele Übersetzer nach ihm, darunter auch Martin Luther, seine ungenaue Übersetzung übernommen und einen Satz geformt, der schwer zu verstehen war (siehe Luther-Bibel). So sprachen sie von einem mysteriösen Aufleuchten oder Erstrahlen statt von einem ganz normalen Hellwerden bei Sonnen-Aufgang an einem Sabbattag. Außer der offiziellen Vulgata waren noch einige lateinische Texte im Umlauf, die selber keine Übersetzungen, sondern Interpretationen waren, wie die 1572 in Basel durch Petrum Pernam gedruckte zweisprachige Bibel (Lateinisch-Französisch) eindrucksvoll beweist. Hier wird das Kommen der Frauen im lateinischen Text jeweils an einem „primo post Sabbathum die“, also „am ersten Tag nach dem Sabbat“ angegeben, obwohl die Vulgata von einem Kommen der Frauen „an einem Sabbat“ (una sabbati) berichtet. Wenn nun selbst der demütigste Übersetzer der Erde die Version von 1572 als Grundlage benutzt, so muss er diese Fehler bei der Übertragung in eine andere Sprache automatisch mit übernehmen. Ein jeder Gelehrte sollte daher immer nur den unverfälschten griechischen Grundtext als Übersetzungs-Fundament benutzen. Außerdem ist eine sehr gute Kenntnis der griechischen Sprache (ein Wörterbuch genügt nicht) und insbesondere auch das Studium der Septuaginta (LXX) Voraussetzung, um die altgriechischen Redewendungen der Evangelisten wirklich verstehen zu können. Ansonsten wird niemals klar, was die Schreiber des NT aussagen wollten. Gerade die Septuaginta ist von größter Bedeutung, um verstehen zu können, wie einzelne Redewendungen gemeint waren.
Im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte ist vieles an wichtigem Grundlagen-Wissen verloren gegangen, was die Entstehung von Missverständnissen begünstigt hat. Das Altgriechische des NT war nach vielen Jahrhunderten nun keine Umgangssprache mehr, sondern eine Fremdsprache, die an der Universität erlernt werden musste. Daher fehlte die sprachliche Sicherheit bei der Verwendung einiger Wörter und Redewendungen, woraus sprachliche oder inhaltliche Fehler resultierten. Außerdem sind in der Bibel selbst einige Sätze enthalten, die schwer verständlich sind, weil wichtige alttestamentliche Grundlagen beachtet werden müssen. Da viele Christen die Basis des Alten Testaments (AT) vernachlässigen, ignorieren sie etwa 70% der Bibel. Sie bringen eine gleichgültige Haltung gegenüber dem Wort Gottes zum Ausdruck und übersehen, dass Jesus die Worte von Mt 4,4 („der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht“) zu einer Zeit sagte, als es nur das Alte Testament insbesondere in Form der Septuaginta gab! Wenn Jemand dieses Fundament nicht hat und wer die biblischen Feiertage und den biblischen/jüdischen Kalender nicht kennt, der wird folglich den neutestamentlichen Urtext in Mt 28,1; Mk 16,2; Mk 16,9; Lk 24,1, Joh 20,1 und Joh 20,19 niemals korrekt wiedergeben können, weil die Aussagen der Evangelisten für ihn keinen logischen Sinn ergeben. Daher entstanden bei den Übersetzern folgende Verständnisfehler:
Es gab falsche Behauptungen und Irrlehren, welche die Übersetzer bei ihrer Arbeit beeinflusst haben. Da wichtiges Grundlagenwissen verloren gegangen ist, waren die Übersetzer für falsche Behauptungen anfällig und ließen sich zu Fehlschlüssen verleiten. Das in der Bibel im Zusammenhang mit dem Tag der Auferstehung Jesu und der Versammlung der Christen von allen Evangelisten sieben Mal verwendete Wort „Sabbat“ störte viele Theologen. Sie erfanden daher neue Behauptungen, wie sie aus einem Sabbat einen Sonntag machen könnten. So entstanden Erklärungen und Theorien, welche die Übersetzer oftmals als Tatsachen angenommen haben, so dass Fehl-Übersetzungen unvermeidbar waren. Einige Beispiele:
In den Jahren 2020 und 2023 gab es beim Passahfest ganz genau die gleiche Abfolge der Tage, wie in dem Jahr, in dem das Volk Israel aus Ägypten befreit wurde und auszog (Exodus) und in dem Jahr, in dem Jesus gekreuzigt wurde, als wir folglich durch sein Blut und seine Gnade von der ewigen Todesstrafe befreit wurden.
Neben dem verloren gegangenem Grundlagen-Wissen und den damit verbundenen Verständnis-Fehlern und falschen Behauptungen, gab es noch einen weiteren sehr wichtigen Grund für Fehlübersetzungen, nämlich den kirchlichen, staatlichen, sozialen und familiären Druck. Als die Bibel aus dem Grundtext in die Sprachen des Volkes übersetzt wurde, gab es bereits ein christliches Umfeld mit eingebürgerter Meinung zur Sonntags-Auferstehung Jesu. Es gab eine feste wöchentliche (Sonntag) und jährliche Feiertags-Ordnung (Oster-Sonntag...), nach der sich die gesamte Staats,- Arbeits- und Kirchenwelt gerichtet hat. So kamen die Übersetzer zu einem inneren Problem, denn sie sahen, dass die Bibel im Widerspruch zu der aktuellen Lehrmeinung ihres Staates und ihrer Kirche stand. In der Annahme „meine Kirche kann sich doch nicht Jahrtausende lang getäuscht haben“ und um Diskussionen und Spaltungen zu vermeiden, wurde das biblische Wort so uminterpretiert, dass es zur aktuellen Lehrmeinung passte und der Volks-, Kirchen- und Staatsgesinnung entsprach. So kann eine Übersetzung, bei der die Auferstehung Jesu um einen Tag nach hinten verschoben wurde, zwar gut gemeint sein, aber wenn ein Übersetzer etwas nicht ganz versteht, so muss er zumindest in einer Fußnote auf die wörtliche Entsprechung des griechischen Original-Quelle hinweisen. Er darf aber nicht die Lehrmeinung seiner Kirche in die Bibel hineinbringen und die wahre Bedeutung des griechischen Urtextes ersetzen, verdrehen, vertuschen oder verheimlichen. Luther sagte: „das Wort sie sollen lassen stahn“ und genau das haben die Revisoren seiner Bibel eben nicht getan, denn sie haben seine Worte dramatisch verändert! So dankbar wir den modernen Übersetzen auch sein können, so haben dennoch einige (nicht alle) an 9 Bibelstellen klare Fehler gemacht:
Um die Sonntagsheiligung zu rechtfertigen, mussten dazu an diesen 9 Bibelstellen gleich sechs gravierende Fehler auf einmal gemacht werden, in denen einige Wörter aus der Bibel entfernt (Sabbat, eine, Abend) und andere hinzugefügt (ersten, nach, Tag, Woche, Sonntag) wurden. Dies wird in den folgenden Kapiteln ausführlich erläutert:
Die 7 großen Manipulationen bzw. die 7 Ersetzungen des Wortes Gottes:
1. Das Wort "Sabbat" wurde durch die Wörter "Woche" und
"Sonntag" ersetzt
2. Der Plural "σαββατων" (Sabbate) wurde zu "Woche" oder
"Sonntag" (Singular) umgedeutet
3. "An einem" wurde durch "am ersten" ersetzt
4. "An einem Sabbat" wurde durch "NACH einem Sabbat"
ersetzt
5. Der "Tag der Sabbate" wurde durch den "Tag der Sonne"
(Sonntag) ersetzt, dem neuen Herrentag
6. "Abend" und "hinein in“ wurden durch "NACH" ersetzt
(Mt 28,1)
7. Der Sonntag wurde zum „Tag des Herrn“ gemacht